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Zurrkette Ratgeber zur sicheren Ladungssicherung

Eine Zurrkette: Mehr als nur Stahl

Eine Zurrkette ist mehr als ein Stahlstück; sie ist vergleichbar mit einem Sicherheitsgurt für schwere Lasten. Sie spielt eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Güter wie Baumaschinen, Stahlträger oder Betonteile sicher zu transportieren und verhindert, dass sie verrutschen, kippen oder herunterfallen.

Die Bedeutung der richtigen Zurrkette

Ein 20-Tonnen-Bagger auf einem Tieflader wird bei einer normalen Bremsung von enormen physikalischen Kräften beeinflusst. Ohne eine professionelle Sicherung würde sich diese Masse unaufhaltsam bewegen, was schwerwiegende Folgen für den Fahrer, andere Verkehrsteilnehmer und die Ladung selbst hätte. Hier wird klar, wie wichtig eine geeignete Zurrkette ist.

Unsichtbare Kräfte während der Fahrt

Während der Fahrt wirken verschiedene Kräfte auf die Ladung, die eine Zurrkette aufnehmen muss. Eine falsche Einschätzung dieser Kräfte kann zu schweren Unfällen führen. Im Wesentlichen gibt es drei Hauptkräfte:

  • Bremskräfte: Diese drücken die Ladung bei Bremsmanövern nach vorne. Die Sicherung muss hier bis zu 80 % des Ladungsgewichts abfangen können.

  • Fliehkräfte: In Kurven drängt die Ladung seitlich nach außen. Zurrketten müssen Kräften von bis zu 50 % des Ladungsgewichts standhalten.

  • Beschleunigungskräfte: Diese wirken beim Anfahren entgegengesetzt nach hinten, ebenfalls mit bis zu 50 % des Ladungsgewichts.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass eine Kette nicht nur das Gewicht der Ladung halten muss, sondern auch die dynamischen Kräfte, die ein Vielfaches davon betragen können.

Mehr als nur Stahl: Die richtige Anwendung

Die Auswahl der passenden Zurrkette ist wichtig, aber noch wichtiger ist deren korrekte Anwendung. Denn selbst die stärkste Kette ist nutzlos, wenn sie falsch angebracht wird.

Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Im Bereich der Ladungssicherung ist dieses „Glied“ nicht nur die Kette selbst, sondern auch der Anschlagpunkt am Fahrzeug, das Spannelement und vor allem das Wissen des Anwenders.

Ein häufiger Fehler ist die falsche Einschätzung des Zurrwinkels, was die Sicherungskraft stark reduziert. Ebenso entscheidend ist die Wahl der Zurrmethode. Soll man das Niederzurren nutzen, um die Reibung zu erhöhen, oder das Direktzurren für eine formschlüssige Sicherung? Dies muss individuell auf die jeweilige Ladung abgestimmt sein.

Normen und Vorschriften zur Ladungssicherung

Im Bereich der Ladungssicherung ziehen Normen und Vorschriften die Grenze zwischen professioneller Arbeit und grober Fahrlässigkeit. Sie sind keine bürokratischen Hürden, sondern bündeln Wissen aus jahrzehntelanger Erfahrung und technischen Tests.

Die europäische Norm EN 12195-3

Das Herzstück der Regelwerke für Zurrketten in Europa ist die Norm EN 12195-3. Diese legt alle entscheidenden technischen Eigenschaften fest und sorgt dafür, dass jede Kette den gleichen hohen Sicherheitsanforderungen genügt.

Die Norm umfasst:

  • Herstellung: Festlegung von Materialqualität, Festigkeit und Konstruktion der Kettenglieder und Bauteile wie Haken und Spanner.

  • Prüfung: Vorgaben zur Belastbarkeit, die über der normalen Arbeitslast liegen.

  • Kennzeichnung: Transparenz und Sicherheit durch Informationen auf dem Kennzeichnungsanhänger.

Fehlt der Anhänger, ist die Kette für die Ladungssicherung unzulässig, da ihre Leistung nicht nachgewiesen ist.

Die VDI 2700 Richtlinie

Während die EN-Norm das Produkt definiert, zeigt die VDI-Richtlinie 2700, wie es in der Praxis angewendet wird. Sie gilt als Standardwerk für die Ladungssicherung und erklärt im Detail, wie Ladung gesichert werden muss.

Diese Richtlinie ist besonders wertvoll für die Ausbildung von Fahrern und Verladepersonal. Sie liefert Berechnungsgrundlagen, beschreibt die Zurrmethoden und klärt die Verantwortlichkeiten. Bei Schäden wird die VDI 2700 oft als Maßstab herangezogen, um die Fachgerechtheit der Ladungssicherung zu beurteilen.

Bauteile einer Zurrkette und ihre Funktion

Eine Zurrkette ist ein präzise abgestimmtes Baukastensystem. Jedes Teil trägt zur Stabilität und Sicherheit bei. Fällt eine Komponente aus oder wird falsch eingesetzt, gefährdet das die gesamte Ladung.

Die Kette und ihre Güteklassen

Die Güteklasse einer Kette gibt Auskunft über die Festigkeit des Stahls. Höhere Güteklassen bedeuten, dass die Kette bei gleichem Durchmesser und Gewicht mehr Kraft aufnehmen kann.

  • Güteklasse 8 (GK8): Längst Standard in der Ladungssicherung.

  • Güteklasse 10 (GK10): Bietet rund 25 % mehr Festigkeit als GK8.

  • Güteklasse 12 (GK12): Für extreme Schwerlasten, mit circa 20 % mehr Festigkeit gegenüber GK10.

Spannelemente

Ketten sichern nur bei korrekter Spannung. Spannelemente bringen diese Kraft ins Spiel.

  • Ratschenspanner: Erzeugt mit wenig Aufwand hohe Vorspannkräfte, ideal für das Niederzurren.

  • Spindelspanner: Erlaubt feinfühliges Spannen, nützlich bei empfindlicher Ladung.

Verbindungselemente

Verbindungselemente passen die Zurrkette an Ladung und Fahrzeug an.

Jedes Verbindungselement muss mindestens die gleiche Güteklasse wie die Kette haben.

Wichtige Helfer sind:

  • Verkürzungsklauen oder -haken: Zum Anpassen der Kettenlänge.

  • Haken: In verschiedenen Formen für unterschiedliche Anschlagpunkte.

  • Schäkel und Ringe: Befestigen die Kette sicher an Anschlagpunkten.

Textil-Zurrketten

Neben Stahlketten erobern textile Zurrketten den Markt. Sie bieten bei vergleichbarer Festigkeit eine erhebliche Gewichtsersparnis, sind schonend zu Oberflächen und reduzieren das Verletzungsrisiko. Textile Zurrketten sind teurer, spielen aber in bestimmten Bereichen ihre Vorteile aus.

Zurrmethoden: Die richtige Wahl

Die Wahl der Zurrmethode hängt von der Ladung ab. Zwei Grundmethoden sind Niederzurren und Direktzurren.

Niederzurren

Beim Niederzurren wird die Zurrkette um die Ladung und die Ladefläche gespannt, um die Reibungskraft zu erhöhen. Diese Methode ist effektiv bei formstabilen Gütern mit großer Auflagefläche.

Direktzurren

Hier wirkt die Kette wie ein Anker, der die Ladung direkt an ihrer Position hält. Ideal für schwere oder rollende Güter. Innerhalb des Direktzurrens gibt es Schrägzurren und Diagonalzurren.

Prüfung und Wartung

Eine Zurrkette muss regelmäßig geprüft und gewartet werden. Die richtige Lagerung verlängert ihre Lebensdauer. Feuchtigkeit und Schmutz sind die größten Feinde des Stahls.

Prüfungspflicht

Zurrketten müssen mindestens alle 12 Monate von einer befähigten Person geprüft werden. Vor jeder Nutzung ist eine Sichtprüfung durch den Anwender notwendig.

Ablegereife

Eine Zurrkette ist ablegereif bei:

  • Verformung der Kettenglieder

  • Rissen oder Anbrüchen

  • Unzulässiger Längung

  • Starker Korrosion

  • Verschleiß der Glieder

  • Beschädigten Bauteilen

Häufig gestellte Fragen

Was sagt die Güteklasse aus?

Die Güteklasse zeigt die Stärke des Kettenstahls. Höhere Klassen bieten mehr Festigkeit und ermöglichen leichtere, handlichere Ketten.

Prüfintervalle

Zurrketten müssen jährlich von einer befähigten Person geprüft werden. Anwender sollten vor jedem Einsatz eine Sichtprüfung durchführen.

Reparatur von Zurrketten

Beschädigte Zurrketten dürfen nicht repariert werden. Nur der Hersteller oder eine zertifizierte Werkstatt kann sichere Reparaturen durchführen. Eine beschädigte Kette muss sofort aus dem Verkehr gezogen werden.

Für eine geprüfte Zurrkette oder Beratung zu Ihrer Ausrüstung, besuchen Sie HZ Heben-Zurren.

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