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Anschlagmittel für Krane sicher anwenden

Stellen Sie sich einen Kran vor, der problemlos eine tonnenschwere Last hebt. Oft übersehen wird das entscheidende Bindeglied in diesem Prozess: die Anschlagmittel. Diese sind die Verbindung zwischen Kranhaken und Last und ebenso wichtig wie das Seil für einen Bergsteiger.

Die essenzielle Verbindung zwischen Kran und Last

Die Stärke eines Krans wird durch das schwächste Glied bestimmt, das oft nicht der Kran selbst, sondern die Komponente ist, die die Last aufnimmt. Anschlagmittel sind spezialisierte Werkzeuge, die für eine sichere Verbindung sorgen. Ohne sie wäre das präzise und gefahrlose Bewegen von Containern, Stahlträgern oder empfindlichen Maschinenteilen nicht möglich.

Dabei handelt es sich um mehr als einfache Seile oder Ketten. Diese Produkte müssen strengen Normen und Sicherheitsanforderungen entsprechen. Die richtige Auswahl und Anwendung sind keine Nebensache, sondern zentral für jeden sicheren Hebevorgang. Ein Fehler kann zu erheblichen Schäden und im schlimmsten Fall zu Personenschäden führen.

Unterscheidung zwischen Anschlagmitteln und Lastaufnahmemitteln

Im Arbeitsalltag gibt es eine feine, aber entscheidende Unterscheidung. Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Anschlagmitteln und Lastaufnahmemitteln zu kennen.

  • Anschlagmittel: Flexible Teile wie Seile, Ketten, Hebebänder oder Rundschlingen, die direkt um die Last gelegt oder an Anschlagpunkten befestigt werden.

  • Lastaufnahmemittel: Starre oder komplexe Vorrichtungen wie Lasttraversen, C-Haken, Magnetheber oder Vakuumheber, die die Last aufnehmen und über Anschlagmittel mit dem Kran verbunden werden.

Einfach gesagt: Das Anschlagmittel ist die flexible Verbindung, während das Lastaufnahmemittel die Last aktiv „greift“ oder „trägt“. Diese Unterscheidung ist wichtig für die Gefährdungsbeurteilung und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften wie der DGUV Regel 109-017.

Dieses Verständnis ist die Grundlage für sicheres Arbeiten. Jeder, der Lasten bewegt, muss wissen, welche Komponente er verwendet und welche Regeln gelten. In den folgenden Abschnitten betrachten wir die verschiedenen Arten von Anschlagmitteln, die Auswahlkriterien und geben Tipps für den sicheren Einsatz.

Überblick über gängige Anschlagmittel

Die Auswahl des richtigen Werkzeugs ist entscheidend. Beim Heben von Lasten hängt die Sicherheit direkt vom verwendeten Anschlagmittel für Krane ab. Je nach Last, Umgebung und Aufgabe kommen unterschiedliche Typen ins Spiel. In der Praxis haben sich vier Hauptkategorien bewährt: Anschlagketten, Drahtseile, Hebebänder und Rundschlingen.

Diese vier Helfer sind wie ein Team von Spezialisten, jeder geeignet für bestimmte Aufgaben. Die Kunst liegt darin, für jede Hebeaufgabe den passenden Experten auszuwählen.

Robuste Anschlagketten für harte Einsätze

Anschlagketten sind die Kraftpakete unter den Anschlagmitteln. Gefertigt aus hochfestem Stahl, widerstehen sie Abrieb, Schnitten und hohen Temperaturen. Ihre Robustheit macht sie zur ersten Wahl in rauen Umgebungen wie Gießereien und Stahlwerken.

Ein Vorteil von Kettengehängen ist ihre Flexibilität. Verkürzungshaken ermöglichen eine einfache Längenanpassung, was bei unsymmetrischen Lasten hilfreich ist. Ihre Langlebigkeit und einfache Sichtprüfung auf Schäden machen sie zu einer wirtschaftlichen und sicheren Lösung für schwere Güter.

Hochbelastbare Drahtseile für dynamische Lasten

Drahtseile sind unersetzlich, wenn extreme Tragfähigkeit und Pufferung gefragt sind. Sie bestehen aus unzähligen Drähten, die zu Litzen und dann zum Seil verflochten werden, was ihnen enorme Festigkeit bei geringem Gewicht verleiht.

Drahtseile werden oft im Schiffsbau, in Häfen oder beim Brückenbau eingesetzt. Ihre Struktur federt dynamische Stöße ab, was bei bewegten Lasten ein Sicherheitsfaktor ist. Sie sind jedoch empfindlicher gegenüber Quetschungen und scharfen Kanten als Ketten.

Textile Anschlagmittel: Hebebänder und Rundschlingen

Wenn die Lastoberfläche geschützt werden muss, sind textile Anschlagmittel ideal. Sie bestehen aus hochfesten Chemiefasern wie Polyester und sind die sanfte, aber starke Alternative zu Stahl.

  • Hebebänder: Diese Bänder verteilen den Druck auf eine große Fläche und sind perfekt für den Transport empfindlicher Güter wie lackierte Karosserieteile.

  • Rundschlingen: Sie bestehen aus einem endlosen Strang Polyesterfasern, geschützt von einem robusten Mantel. Ihre Flexibilität erlaubt es ihnen, sich an komplexe Formen anzupassen und sie sind leicht zu handhaben.

Diese Übersicht zeigt die Bauweisen der gängigsten Anschlagmittel und ihre Unterschiede. Die Wahl des Anschlagmittels hängt stark von der Form und Beschaffenheit der Last ab.

Direkter Vergleich: Die richtige Wahl treffen

Um die Entscheidung zu erleichtern, hilft ein Blick auf die Eigenschaften. Jedes Anschlagmittel hat klare Vor- und Nachteile.

Die Auswahl basiert auf einer Abwägung aus Lastgewicht, Form, Oberflächenempfindlichkeit, Umgebungstemperatur und Budget. Eine falsche Wahl kann nicht nur die Last beschädigen, sondern stellt ein Sicherheitsrisiko dar.

Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Merkmale zusammen und dient als Entscheidungshilfe.

Vergleich der gängigsten Anschlagmittel

Anschlagmittel

Material

Vorteile

Nachteile

Typische Einsatzgebiete

Anschlagketten

Hochfester Stahl

Sehr robust, temperaturbeständig, längenverstellbar, unempfindlich

Hohes Eigengewicht, kann empfindliche Oberflächen beschädigen

Gießereien, Stahlbau, Maschinenbau

Drahtseile

Stahl

Hohe Tragfähigkeit bei geringem Gewicht, widerstandsfähig

Empfindlich gegen Quetschung, Verletzungsgefahr durch Drahtbrüche

Schiffbau, Häfen, Brückenbau

Hebebänder

Polyester

Sehr leicht, schonend zu Oberflächen, breite Auflagefläche

Empfindlich gegen Schnitte, nicht für hohe Temperaturen geeignet

Lackierte Teile, empfindliche Maschinen

Rundschlingen

Polyester

Extrem flexibel, geringes Gewicht, passen sich jeder Form an

Geringe Beständigkeit gegen Schnitte, UV-empfindlich

Heben von komplexen Formen, Boote

Für spezielle Hebeaufgaben gibt es spezialisierte Lastaufnahmemittel. Mehr zur sicheren Anwendung von Klemmen für T-Träger finden Sie in unserem Artikel.

Anschlagmittel korrekt auswählen und berechnen

Die Auswahl des richtigen Anschlagmittels ist entscheidend, wenn Theorie auf Praxis trifft und Sicherheit oberste Priorität hat. Es geht darum, das passende Mittel für die jeweilige Aufgabe zu finden.

Die drei Säulen der Auswahl: Last, Anschlagart und Neigungswinkel

Um die richtige Wahl zu treffen, müssen drei grundlegende Fragen beantwortet werden:

  1. Die Last: Wie schwer ist das Bauteil? Wo liegt der Schwerpunkt? Gibt es scharfe Kanten oder eine empfindliche Oberfläche?

  2. Die Anschlagart: Wie wird das Anschlagmittel befestigt? Direkt um die Last, unter der Last oder an festen Anschlagpunkten?

  3. Der Neigungswinkel: In welchem Winkel stehen die einzelnen Stränge zueinander? Dieser Faktor wird oft unterschätzt, hat aber große Auswirkungen.

Jede Frage beeinflusst die anderen. Eine schwere, unsymmetrische Last erfordert eine andere Anschlagart als ein leichtes, sperriges Bauteil. Die Anschlagart entscheidet über den Neigungswinkel.

Der kritische Faktor: der Neigungswinkel

Ein einfaches Beispiel: Tragen Sie eine schwere Tasche. Halten Sie den Henkel senkrecht, spüren Sie das Gewicht. Strecken Sie den Arm seitlich aus, fühlt sich die Tasche schwerer an. Ihre Muskeln müssen seitliche Kräfte ausgleichen.

Dieses Prinzip wirkt bei Anschlagmitteln verstärkt. Je größer der Spreiz- oder Neigungswinkel, desto höher die Kraft auf jeden Strang. Die Tragfähigkeit nimmt ab, obwohl das Lastgewicht gleich bleibt.

Ein Neigungswinkel über 60° ist im Hebebetrieb verboten. Bei diesem Winkel beträgt die Zusatzbelastung 100 %. Ein Strang für 1 Tonne kann bei 60° nur 500 kg tragen.

Berechnung der erforderlichen Mindesttragfähigkeit

Die sichere Auswahl beginnt mit einer Berechnung. Die Formel zur Bestimmung der minimal erforderlichen Tragfähigkeit (WLL) eines Stranges ist:

Mindest-WLL = (Lastgewicht / Anzahl der tragenden Stränge) x Lastfaktor

Der Lastfaktor berücksichtigt Neigungswinkel und Anschlagart. Er ist in den Tabellen der Hersteller zu finden.

Beispiel:

  • Lastgewicht: 2.000 kg

  • Anzahl der Stränge: 2

  • Geplanter Neigungswinkel: 45°

  • Lastfaktor für 45°: 1,42

Die Rechnung: (2.000 kg / 2) x 1,42 = 1.420 kg

Jeder Strang muss eine Mindesttragfähigkeit von 1.420 kg haben. Ein Anschlagmittel mit Strängen für je 1.000 kg wäre überlastet.

Zusätzliche Einflussfaktoren

Neben diesen Kernkriterien gibt es weitere Bedingungen:

  • Scharfe Kanten: Textile Anschlagmittel dürfen nie ohne Kantenschutz über scharfe Kanten geführt werden. Auch bei Ketten oder Seilen ist Vorsicht geboten.

  • Temperaturen: Extreme Hitze oder Kälte können die Tragfähigkeit reduzieren. Stahlketten haben Vorteile, aber auch Grenzen. Herstellerangaben sind bindend.

  • Chemische Einflüsse: Säuren, Laugen oder andere Chemikalien können textile Anschlagmittel zersetzen.

Die sorgfältige Auswahl und Berechnung ist gesetzlich und moralisch verpflichtend. Nur wer alle Faktoren berücksichtigt, kann die Sicherheit zwischen Kran und Last gewährleisten.

Prüfpflichten und gesetzliche Grundlagen

Beim Umgang mit Anschlagmitteln gibt es klare Vorschriften. Die wichtigste Grundlage in Deutschland ist die DGUV Regel 109-017, die den Betrieb von Lastaufnahmeeinrichtungen regelt.

Die Bedeutung der CE-Kennzeichnung und des Tragfähigkeitsanhängers

Jedes Anschlagmittel in der EU muss die CE-Kennzeichnung tragen. Sie garantiert, dass das Produkt alle Sicherheitsanforderungen erfüllt. Ohne dieses Zeichen darf es im gewerblichen Einsatz nicht benutzt werden.

Der Tragfähigkeitsanhänger oder das eingenähte Label ist entscheidend und muss jederzeit lesbar sein. Er liefert wichtige Informationen:

  • Hersteller

  • Tragfähigkeit (WLL)

  • Material und Norm

  • Seriennummer

Fehlt dieser Anhänger oder ist er unlesbar, muss das Anschlagmittel sofort aus dem Verkehr gezogen werden.

Die zweistufige Prüfpflicht

Um Sicherheit zu garantieren, gibt es ein zweistufiges Prüfsystem:

  1. Tägliche Sichtprüfung durch den Anwender: Vor jeder Benutzung muss das Anschlagmittel auf Schäden geprüft werden.

  2. Jährliche Prüfung durch eine befähigte Person: Mindestens einmal jährlich muss das Anschlagmittel von einer Fachkraft geprüft werden.

Diese Unterscheidung ist zentral für die Arbeitssicherheit. Fehler wie überschrittene Neigungswinkel gehören zu den häufigsten Unfallursachen im Kranbetrieb.

Checkliste für die tägliche Sichtprüfung

Die tägliche Kontrolle ist die erste Verteidigungslinie gegen Unfälle. Achten Sie auf Alarmzeichen, die eine sofortige Außerbetriebnahme erfordern:

  • Bei Anschlagketten: Risse, Brüche, verbogene Kettenglieder, mehr als 5 % gelängt, 10 % Abnutzung

  • Bei Hebebändern und Rundschlingen: Einschnitte, aufgerissene Nähte, Verfärbungen, verhärtete Stellen, fehlendes oder unleserliches Etikett

  • Bei Drahtseilen: Knicke, Quetschungen, Rost, abstehende oder gebrochene Drähte, „Korkenzieher“-Verformung

Diese Kontrollen sind entscheidend für die Sicherheit.

Typische Anwendungsfehler und wie man sie vermeidet

Im hektischen Arbeitsalltag passieren die folgenschwersten Fehler im Umgang mit Anschlagmitteln für Krane. Ein falscher Handgriff kann die Sicherheit gefährden.

Fehler 1: Die ignorierte scharfe Kante

Textile Hebebänder oder Rundschlingen werden oft ohne Schutz über scharfe Kanten gelegt. Eine scharfe Kante kann das Anschlagmittel durchtrennen und die Last unkontrolliert abstürzen lassen. Verwenden Sie immer den passenden Kantenschutz.

Fehler 2: Verdrehte Kettenstränge und geknotete Seile

Verdrehte Kettenstränge oder Knoten in Bändern und Seilen reduzieren die Tragfähigkeit. Ein Knoten in einem Hebeband kann diese um bis zu 50 % verringern. Entwirren Sie alle Stränge vor jedem Hub.

Fehler 3: Die Fehleinschätzung des Neigungswinkels

Ein falsch eingeschätzter Neigungswinkel ist ein kritischer Fehler. Vermeiden Sie Winkel über 60 Grad und nutzen Sie längere Stränge, um den Winkel zu reduzieren. Beachten Sie die Tragfähigkeitstabellen.

Fehler 4: Die „Das hält schon noch“-Mentalität

Beschädigtes Material einzusetzen ist gefährlich. Ein beschädigtes Anschlagmittel hat keine Sicherheitsreserven mehr. Sortieren Sie beschädigte Teile konsequent aus und führen Sie regelmäßige Prüfungen durch.

Lagerung und Pflege für maximale Lebensdauer

Die Arbeitssicherheit endet nicht mit dem Absetzen der Last. Die richtige Pflege und Lagerung der Anschlagmittel für Krane ist wichtig, um das Material nicht zu gefährden.

Grundlagen der richtigen Lagerung

Jedes Anschlagmittel sollte gereinigt und auf Schäden geprüft werden. Achten Sie auf Feuchtigkeit, Schmutz und Sonneneinstrahlung.

Ein idealer Lagerort ist:

  • Trocken: Feuchtigkeit führt zu Rost oder Schimmel.

  • Sauber: Schmutz beschleunigt den Verschleiß.

  • Geschützt: UV-Strahlung macht textiles Material spröde.

Ein aufgeräumtes Lagersystem ist ideal. So vermeiden Sie Quetschungen und Korrosion.

Praktische Pflegetipps

Neben der Lagerung verlängert die regelmäßige Pflege die Lebensdauer. Ketten sollten gereinigt und geölt werden, textile Anschlagmittel nur mit Wasser und milden Reinigungsmitteln. Textilien müssen vollständig trocknen.

Die BGI 556 betont, wie wichtig gute Beweglichkeit und ergonomische Bedingungen sind, um Fehler zu vermeiden.

Häufig gestellte Fragen zu Anschlagmitteln

Im Arbeitsalltag tauchen oft dieselben Fragen auf. Hier sind Antworten auf häufige Unsicherheiten.

Was passiert mit beschädigten Anschlagmitteln?

Beschädigte Anschlagmittel müssen der weiteren Benutzung entzogen werden. Sie werden fachgerecht entsorgt.

Haben die Farben bei Rundschlingen eine Bedeutung?

Ja, sie folgen einem Farbcode nach EN 1492-1/2, der die Tragfähigkeit anzeigt.

  • Violett: 1.000 kg

  • Grün: 2.000 kg

  • Gelb: 3.000 kg

  • Grau: 4.000 kg

  • Rot: 5.000 kg

  • Braun: 6.000 kg

  • Blau: 8.000 kg

  • Orange: 10.000 kg und mehr

Dürfen Anschlagmittel bei Regen oder Kälte eingesetzt werden?

Ja, aber mit Vorsicht. Regen macht Anschlagmittel rutschig, Frost macht sie steif. Halten Sie sich an die Temperatureinsatzgrenzen des Herstellers.

Für weitere Tipps besuchen Sie unseren HZ Heben & Zurren Blog.


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