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Ladungssicherung im LKW: 5 häufige Fehler, die Sie Geld kosten

 

Ladungssicherung im LKW: 5 häufige Fehler, die Sie Geld kosten

Einleitung: Warum Ladungssicherung mehr ist als Pflicht

Jedes Jahr ereignen sich in Deutschland über 2.500 Unfälle durch unzureichende Ladungssicherung. Die Folgen: Verletzte, beschädigte Ware, hohe Bußgelder und im schlimmsten Fall der Verlust der Betriebserlaubnis. Was viele Speditionen und Transportunternehmen unterschätzen: Die meisten dieser Vorfälle sind vermeidbar.

In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen die 5 häufigsten Fehler bei der Ladungssicherung im LKW – und wie Sie diese mit einfachen Maßnahmen beheben. Sparen Sie Geld, schützen Sie Ihre Mitarbeiter und erfüllen Sie alle gesetzlichen Anforderungen.


Fehler 1: Falsche oder ungeeignete Zurrmittel verwenden

Das Problem:

Viele Fahrer greifen zum erstbesten Zurrgurt oder zur nächstbesten Kette, ohne die tatsächliche Belastbarkeit zu prüfen. Ein 2.000 kg schweres Maschinenteil wird mit einem Gurt gesichert, der nur für 1.500 kg ausgelegt ist – ein Rezept für Katastrophen.

Die Konsequenzen:

  • Reißen des Zurrmittels während der Fahrt
  • Verrutschen oder Kippen der Ladung
  • Bußgelder bis zu 5.000 Euro (bei Gefährdung)
  • Haftung bei Schäden und Unfällen

Die Lösung:

Tragfähigkeit berechnen: Ermitteln Sie das Gewicht der Ladung und wählen Sie Zurrmittel mit ausreichender LC-Wert (Lashing Capacity) bzw. WLL (Working Load Limit).

Richtige Zurrmittel-Typen einsetzen:

  • Zurrgurte (EN 12195-2): Ideal für empfindliche Oberflächen, flexible Ladung
  • Zurrketten (EN 12195-3): Für schwere, scharfkantige Lasten (Maschinen, Stahlträger)
  • Spanngurte mit Ratsche: Für schnelles Spannen, aber Vorsicht vor Überdehnung

Kennzeichnung prüfen: Jedes Zurrmittel muss ein Etikett mit LC/WLL, Norm und Herstellerangaben haben. Fehlt dieses, darf es nicht verwendet werden.

Praxis-Tipp: Erstellen Sie eine Zurrmittel-Checkliste für Ihre Fahrer mit den gängigsten Ladungstypen und passenden Zurrmitteln.


Fehler 2: Zu geringe Vorspannkraft beim Niederzurren

Das Problem:

Beim Niederzurren wird die Ladung durch die Vorspannkraft (STF = Standard Tension Force) auf die Ladefläche gepresst. Viele Fahrer ziehen die Gurte nur "handfest" an – das reicht nicht aus, um die erforderliche Reibung zu erzeugen.

Die Konsequenzen:

  • Ladung rutscht bei Bremsmanövern oder Kurvenfahrten
  • Unzureichende Sicherung wird bei Kontrollen sofort erkannt → Bußgeld
  • Nachspannen während der Fahrt notwendig (Zeitverlust)

Die Lösung:

STF-Wert beachten: Laut EN 12195-2 muss die Vorspannkraft mindestens 400 daN (Dekanewton) betragen. Hochwertige Ratschengurte erreichen 500–600 daN.

Richtig spannen:

  1. Gurt straff über die Ladung legen
  2. Ratsche vollständig durchziehen (nicht nur 2–3 Züge!)
  3. Gurt muss sichtbar unter Spannung stehen (keine Durchhängung)

Anzahl der Zurrgurte berechnen: Formel für Niederzurren: $$ n = \frac{F_x}{\mu \times STF \times \cos(\alpha)} $$

  • n = Anzahl Zurrgurte
  • F_x = Beschleunigungskraft (Gewicht × 0,8 für Längsrichtung)
  • μ = Reibungskoeffizient (z. B. 0,3 für Holz auf Holz)
  • STF = Vorspannkraft (z. B. 400 daN)
  • α = Neigungswinkel des Gurts

Beispiel: Ladung: 2.000 kg, μ = 0,3, STF = 400 daN, α = 90° $$ n = \frac{2000 \times 0,8}{0,3 \times 400 \times 1} = 13,3 $$ → Mindestens 14 Zurrgurte erforderlich!

Praxis-Tipp: Nutzen Sie einen Vorspannkraft-Indikator (z. B. farbige Markierung am Gurt), um die richtige Spannung zu erkennen.


Fehler 3: Fehlende oder falsche Dokumentation

Das Problem:

Viele Unternehmen dokumentieren die Ladungssicherung nicht oder nur unzureichend. Bei Unfällen oder Kontrollen fehlt der Nachweis, dass alle Vorschriften eingehalten wurden – die Beweislast liegt beim Verlader/Fahrer.

Die Konsequenzen:

  • Bei Unfällen: Haftung und Regress durch Versicherung
  • Bei Kontrollen: Bußgeld wegen fehlender Dokumentation (bis zu 1.500 Euro)
  • Keine Nachvollziehbarkeit bei Reklamationen

Die Lösung:

Ladungssicherungsplan erstellen:

  • Skizze der Ladung mit Maßen und Gewicht
  • Anzahl und Position der Zurrmittel
  • Berechnungen (z. B. Anzahl Gurte, Vorspannkraft)
  • Unterschrift des Verladers und Fahrers

Digitale Tools nutzen:

  • Apps wie "LoadSecure" oder "CargoCalc" berechnen automatisch die erforderlichen Zurrmittel
  • Fotos der gesicherten Ladung als Beweis

Prüfprotokolle für Zurrmittel führen:

  • Zurrmittel müssen jährlich geprüft werden (DGUV Regel 109-017)
  • Prüfplakette anbringen und Protokoll archivieren

Praxis-Tipp: Erstellen Sie Standard-Ladungssicherungspläne für häufige Ladungstypen (z. B. Paletten, Maschinen, Stahlcoils) – spart Zeit und reduziert Fehler.


Fehler 4: Kantenschutz wird vergessen

Das Problem:

Scharfe Kanten an der Ladung (z. B. Stahlträger, Bleche) schneiden in Zurrgurte ein. Das Material wird beschädigt, die Tragfähigkeit sinkt – im schlimmsten Fall reißt der Gurt während der Fahrt.

Die Konsequenzen:

  • Zurrgurt muss nach einmaliger Nutzung entsorgt werden (Kostenfaktor!)
  • Erhöhtes Unfallrisiko durch gerissene Gurte
  • Bei Kontrollen: Beschädigte Zurrmittel führen zu Bußgeld

Die Lösung:

Kantenschutzprofile verwenden:

  • Aus Kunststoff, Gummi oder Leder
  • Schützen Gurt und Ladung
  • Kosten: 5–20 Euro pro Stück (amortisiert sich nach 2–3 Transporten)

Richtige Positionierung:

  • Kantenschutz direkt an der Kontaktstelle zwischen Gurt und Ladung platzieren
  • Bei mehreren Kanten: Mehrere Schutzelemente verwenden

Alternative: Zurrketten statt Gurte:

  • Bei sehr scharfkantigen Lasten (z. B. Stahlcoils) sind Ketten die bessere Wahl
  • Ketten sind unempfindlich gegen Schnitte und Abrieb

Praxis-Tipp: Investieren Sie in wiederverwendbare Kantenschutzprofile – sie verlängern die Lebensdauer Ihrer Zurrgurte um das 3- bis 5-fache.


Fehler 5: Schwerpunkt und Lastverteilung ignorieren

Das Problem:

Die Ladung wird nicht mittig oder gleichmäßig verteilt. Der Schwerpunkt liegt zu weit vorne, hinten oder seitlich – das LKW wird instabil, die Achslasten sind ungleich verteilt.

Die Konsequenzen:

  • Kippgefahr bei Kurvenfahrten oder Bremsmanövern
  • Überlastung einzelner Achsen → Bußgeld (bis zu 235 Euro pro überladener Achse)
  • Erhöhter Reifenverschleiß und Bremsweg

Die Lösung:

Schwerpunkt berechnen:

  • Schwere Teile mittig und möglichst tief platzieren
  • Leichte Teile oben und außen

Achslasten prüfen:

  • Vor Abfahrt: Achslasten mit mobiler Waage kontrollieren
  • Zulässige Achslast laut Fahrzeugschein nicht überschreiten

Lastverteilung optimieren:

  • Bei mehreren Ladungsteilen: Gewicht gleichmäßig auf Ladefläche verteilen
  • Lücken mit Füllmaterial (z. B. Luftpolster, Holzkeile) ausfüllen

Formschluss herstellen:

  • Ladung an Stirnwand, Bordwände oder Rungen anlehnen
  • Reduziert die erforderliche Anzahl an Zurrmitteln

Praxis-Tipp: Nutzen Sie Antirutschmatten (μ = 0,6–0,8) – sie erhöhen die Reibung und reduzieren die Anzahl der benötigten Zurrgurte um bis zu 50 %.


Checkliste: Ladungssicherung vor jeder Fahrt prüfen

Drucken Sie diese Checkliste aus und hängen Sie sie in Ihrem Fuhrpark auf:

  • Gewicht der Ladung bekannt und dokumentiert?
  • Zurrmittel geprüft (Etikett vorhanden, keine Beschädigungen)?
  • Ausreichende Anzahl Zurrmittel (Berechnung durchgeführt)?
  • Vorspannkraft korrekt (Ratsche vollständig durchgezogen)?
  • Kantenschutz an scharfen Kanten angebracht?
  • Schwerpunkt mittig, Achslasten gleichmäßig verteilt?
  • Formschluss hergestellt (Ladung an Wänden/Rungen)?
  • Antirutschmatten verwendet (falls erforderlich)?
  • Ladungssicherungsplan ausgefüllt und unterschrieben?
  • Foto der gesicherten Ladung gemacht?

Rechtliche Grundlagen: Das müssen Sie wissen

Relevante Normen und Vorschriften:

  • VDI 2700: Richtlinie für Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen
  • EN 12195-2: Zurrgurte aus Chemiefasern
  • EN 12195-3: Zurrketten
  • DGUV Regel 109-017: Ladungssicherung auf Fahrzeugen
  • § 22 StVO: Verlader und Fahrer sind gemeinsam verantwortlich

Bußgeldkatalog (Auszug):

Verstoß Bußgeld
Ladung nicht ausreichend gesichert 35–60 Euro
Ladung gefährdet andere 60–75 Euro
Ladung gefährdet andere + Unfall 120 Euro + 1 Punkt
Überladung (> 5 %) 10–235 Euro
Fehlende Dokumentation bis 1.500 Euro

Fazit: Ladungssicherung ist Chefsache

Die 5 häufigsten Fehler bei der Ladungssicherung sind vermeidbar – mit dem richtigen Wissen, geeigneten Zurrmitteln und konsequenter Dokumentation. Investieren Sie in Schulungen für Ihre Fahrer, hochwertige Zurrmittel und digitale Tools. Die Kosten amortisieren sich schnell durch weniger Schäden, keine Bußgelder und zufriedene Kunden.

Unsere Empfehlungen für Sie:

Schulungen: Buchen Sie eine Inhouse-Schulung zur Ladungssicherung (DGUV-konform)
Zurrmittel-Audit: Lassen Sie Ihre Zurrmittel von einem Sachverständigen prüfen
Produktberatung: Wir helfen Ihnen, die passenden Zurrgurte, Ketten und Kantenschutzprofile auszuwählen


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Sie möchten Ihre Ladungssicherung optimieren und rechtssicher gestalten? Kontaktieren Sie uns für eine kostenlose Erstberatung. Wir analysieren Ihre aktuellen Prozesse und zeigen Ihnen Einsparpotenziale auf.

📞 Telefon: [015236309028]
📧 E-Mail: [info@heben-zurren.de]
🌐 Website: www.heben-zurren.de

 


Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag dient der Information und ersetzt keine fachkundige Beratung. Beachten Sie stets die geltenden Normen (VDI 2700, EN 12195, DGUV) und gesetzlichen Vorgaben (§ 22 StVO). Bei Unsicherheiten konsultieren Sie einen Sachverständigen für Ladungssicherung.


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