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Anschlagketten prüfen sicher und effizient

Ein regelmäßiges Prüfen von Anschlagketten bedeutet weit mehr als nur einen flüchtigen Blick auf die Kette. Mit Sichtkontrolle, Funktionsprüfung und dem passenden Belastungstest lassen sich Verschleiß, Risse oder Verformungen frühzeitig aufspüren – und damit echte Unfälle vermeiden.

Schnelle Übersicht anschlagketten prüfen

Damit Sie im Alltag nicht den Überblick verlieren, hier die wichtigsten Prüfverfahren kompakt zusammengefasst:

  • Sichtprüfung
    Alle Kettenglieder optisch auf Korrosion, Risse oder Verformungen checken.
  • Funktionsprüfung
    Haken, Wirbel und alle beweglichen Teile auf Spiel und Laufruhe testen.
  • Belastungsprüfung
    WLL-Test nach EN 818 durchführen, um die Tragfähigkeit unter realen Bedingungen zu verifizieren.
  • Magnetische Rissprüfung
    Verborgene Haarrisse mit dem Farbverlustverfahren aufdecken.

Jedes dieser Verfahren deckt unterschiedliche Schadensbilder ab. Während die Sichtprüfung äußere Beschädigungen anzeigt, bringt die magnetische Rissprüfung innere Materialfehler ans Licht.

Ein Blick in die Praxis hilft: Ein Schlossermeister im Metallbau entdeckte bei der täglichen Sichtprüfung Kerbspuren an einem Kettenglied. Die Kette wurde sofort ausgetauscht – und ein möglicher Bruch unter Last so verhindert. In einem anderen Fall lief ein Wirbel nur noch stockend. Ein Tropfen Schmieröl reichte aus, um bis zur nächsten Belastungsprüfung die volle Funktion wiederherzustellen.

Empfohlene Intervalle auf einen Blick:

  • Sichtprüfung: Vor jedem Einsatz
  • Funktionsprüfung: Mindestens monatlich
  • Belastungsprüfung: Einmal jährlich
  • Magnetische Rissprüfung: Alle drei Jahre

Wichtige prüfmethoden im Überblick

In Deutschland verunglücken jährlich mehrere tausend Personen beim Einsatz von Anschlagmitteln. Statistik und Untersuchungen belegen: Viele Unfälle lassen sich auf fehlerhafte Ketten zurückführen. Regelmäßige Sicht- und Belastungsprüfungen sind daher unverzichtbar. Weitere Details finden Sie in den Unfallstatistiken bei Anschlagmitteln.

Vor dem Praxiseinsatz hilft diese Übersicht, das richtige Prüfverfahren und das passende Intervall sofort zu finden:

Übersicht prüfmethoden anschlagketten

Prüfart Beschreibung Intervall
Sichtprüfung Visuelle Kontrolle auf Verschleiß und Beschädigungen Vor jedem Einsatz
Funktionsprüfung Test aller beweglichen Elemente Monatlich
Belastungsprüfung Lastprobe nach EN 818 Jährlich
Magnetische Rissprüfung Erkennung von Haarrissen mittels Farbverlusttechnik Alle 3 Jahre

Diese Tabelle soll Ihnen als schnelle Entscheidungsgrundlage dienen. Kennzeichnen Sie Ihre Ketten direkt mit Prüfplaketten, damit alle Beteiligten sofort sehen, wann der nächste Termin fällig ist.

Eine lückenlose Dokumentation sichert nicht nur Ihre Mitarbeiter, sondern auch Ihre Haftung.

Ein digitales Prüfprotokoll oder eine entsprechende App kann den Ablauf zusätzlich unterstützen. Automatische Erinnerungen minimieren das Risiko vergessener Prüfungen.

HZ Heben-Zurren bietet Ihnen darüber hinaus maßgeschneiderte Prüfservices und Schulungen durch befähigte Fachkräfte. Starten Sie jetzt mit Ihrer Sichtprüfung und machen Sie jeden Einsatz ein Stück sicherer.

Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, welche gesetzlichen Anforderungen und Prüfintervalle gemäß DGUV Regel 109-017 und Betriebssicherheitsverordnung gelten – inklusive einer kostenfreien, anschaulichen Mustervorlage für Ihr Prüfprotokoll mit praktischen Beispielen.

Gesetzliche Anforderungen

In Ihrer Werkstatt sorgen Sie dafür, dass Anschlagketten regelmäßig geprüft werden. Die DGUV Regel 109-017 und die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) geben klar vor, was dabei zu beachten ist. Für jede Prüfung ist ein lückenloses Protokoll unerlässlich – nur so bleibt alles nachvollziehbar.

  • Einmal jährlich steht jeder Kette eine Sicht- und Funktionskontrolle zu, um Verschleiß oder Verformungen früh zu erkennen.
  • Alle drei Jahre ist eine Belastungs- oder Magnetrissprüfung Pflicht.

In Deutschland macht eben diese Kombination aus DGUV Regel 109-017 und BetrSichV die regelmäßige Kontrolle verbindlich. Jeder Prüfzyklus muss von einer befähigten Person durchgeführt werden.
Entdecken Sie mehr zur Prüfungspflicht bei MF Faske

Prüfintervalle und befähigte Personen

Die TRBS 1203 definiert, wer als befähigte Person gilt und welche Qualifikationen erforderlich sind. Unternehmen müssen deshalb:

  • eine schriftliche Bestellung der Prüfer vorlegen
  • Nachweise über technische Ausbildung und praxisnahe Schulung bereithalten
  • regelmäßige Fortbildungen einplanen, um Änderungen in den Normen abzudecken

Prüfberichte sollten stets Angaben zu Datum, Prüfer und Prüfergebnis enthalten. Damit Verantwortlichkeiten unmissverständlich geregelt sind und Haftungsrisiken minimiert werden, empfehlen wir klare Zuständigkeitslisten.

Lesen Sie unseren Leitfaden zur DGUV Regel 109-017 für alle Details.

Beispiel für rechtssicheres Prüfprotokoll

Im Maschinenbau müssen Protokolle folgende Punkte lückenlos dokumentieren:

  • Prüfzeitraum, prüfende Person und Ergebnis
  • Detaillierte Aufstellung aller Kettenglieder und zugehöriger Komponenten
  • Datum und Uhrzeit oben auf jeder Seite
  • Fotos und Maße des Ist-Zustands jedes Glieds
  • Unterschrift der befähigten Person inklusive Termin für die nächste Prüfung

Ein derartiges Protokoll belegt im Schadensfall die ordnungsgemäße Prüfung und senkt Ihr Haftungsrisiko deutlich. Zusätzlich können Sie:

  • einen digitalen Workflow mit Zeitstempel einrichten
  • mobile Endgeräte nutzen, um Barcode und Foto direkt zu erfassen
  • cloudbasierte Speicherung implementieren, um Historien lückenlos verfügbar zu halten

Haftungsrisiken sinken deutlich, wenn Prüfintervalle und Dokumentation regelkonform eingehalten werden.

Praxisbeispiele belegen, dass eine App zur Prüfplanung die interne Fehlerquote um 25 % senkt. Gleichzeitig reduzieren strukturierte Abläufe nachweislich Ausfallzeiten um 15 %. Auditberichte bleiben so automatisch im Qualitätssicherungssystem. Eine ERP-Anbindung schafft darüber hinaus durchgängige Prozesse.
Planen Sie deshalb rechtzeitig ausreichend Personal für Prüfungen und Dokumentation ein.

Rechtliche folgen und tipps

Mit dieser praxisorientierten Organisation erfüllen Sie die Vorgaben der BetrSichV und schaffen Rechtssicherheit. Bei Verstößen drohen schnell Bußgelder bis in den fünfstelligen Bereich. Im Ernstfall sind zudem zivilrechtliche Schadenersatzansprüche und strafrechtliche Ermittlungen möglich.

  • finanzielle Sanktionen durch Aufsichtsbehörden
  • zivilrechtliche Forderungen bei Schäden
  • mögliche strafrechtliche Konsequenzen

Eine einheitliche und nachvollziehbare Dokumentation ist Ihr bester Schutz im Streitfall. HZ Heben-Zurren unterstützt Sie dabei mit praxiserprobten Vorlagen und individueller Beratung.

Pragmatische Maßnahmen zum Start:

  • regelmäßige Norm-Updates über Fachportale abonnieren
  • Feedback-Schleifen mit Ihren Technikern einrichten
  • große Revisionsarbeiten zum Jahresanfang planen
  • Zuständigkeiten im Organigramm klar verankern

Diese Schritte helfen, Ihre Prüfprozesse langfristig stabil und rechtssicher zu gestalten. Nutzen Sie die vorgestellten digitalen Tools und Vorlagen, um Ihre Prüfpflichten effizient zu managen.

Sichtprüfung und Funktionsprüfung

Wenn es um Anschlagketten geht, ist die Sicht- und Funktionsprüfung der entscheidende Schritt. Schon der erste Blick kann verraten, ob Kettenglieder intakt sind oder sich erste Spannungsrisse abzeichnen. Diese Routine bildet das Rückgrat jeder sicheren Hebeoperation.

Ich starte immer mit der optischen Kontrolle und setze dann leichtes Handdrücken ein, um mechanische Abweichungen zu spüren. So fallen kleinste Fehlstellen sofort ins Auge. Gerade für Einsteiger ist dieser strukturierte Ablauf Gold wert.

Frühwarnindikatoren verhindern Ausfälle im kritischen Moment.

Sichtkontrolle von Kettengliedern

In diesem Abschnitt schaue ich jedes Glied genau an, um Korrosion, Risse oder Verformungen aufzuspüren.

  • Korrosion: Ablösungen und Rostspuren mit einem Tuch abwischen und beurteilen
  • Risse: Haarrisse mit einer 10× Lupe suchen und fotografisch dokumentieren
  • Verformungen: Abweichungen vom Rundprofil messen (Toleranz ±3 %)
  • Verschmutzung: Öl, Metallspäne und Schmutz entfernen, um die Oberfläche komplett sichtbar zu machen

Ein Kollege aus der Halle schilderte, dass sich seine Ausfallrate um 30 % verringerte, nachdem klare Checkkriterien eingeführt wurden.

Übergangsstücke sorgfältig inspizieren

Verbindungen wie Schäkel, Wirbel und Außenhaken sind oft die neuralgischen Punkte. An den Nahtstellen entstehen am ehesten Schwachstellen.

  • Bolzenverschiebung: Mehr als 1 mm Abweichung? Dann austauschen
  • Schweißnähte: Risse oder Porosität an den Nahtbereichen prüfen
  • Passgenauigkeit: Teile dürfen weder klappern noch seitlich wackeln

Bei einer Krananlage entdeckte eine Kollegin eine leichte Drehung im Wirbelkopf. Ein kurze Nachjustierung verhinderte später einen teuren Ausfall.

Funktionstest von Haken und Wirbeln

Jetzt geht es an die beweglichen Elemente. Haken und Wirbel müssen sich mühelos öffnen und schließen lassen.

  • Hakenprüfung: Mit 500 N Handkraft öffnen und schließen
  • Wirbeltest: 360 ° drehen und auf gleichmäßige Laufruhe achten
  • Schmierung: Kontaktstellen leicht ölen, um Spielraum freizuhalten

Nach jedem Austausch von Verbindungselementen wiederhole ich den Test konsequent. So sind keine unangenehmen Überraschungen im Einsatz zu befürchten.

Konsistenz in der Prüfung steigert die Sicherheit nachhaltig und senkt unerwartete Ausfälle.

Nach Sicht- und Funktionstest kommt die Dokumentation. Ohne lückenloses Protokoll lassen sich spätere Fehlerquellen nicht zurückverfolgen.

  • Prüfdatum, Prüfername und Ort festhalten
  • Festgestellte Mängel genau beschreiben und fotografieren
  • Nächsten Prüftermin nach EN 818 vormerken
  • Prüfplakette mit Datum und Unterschrift anbringen

Checkliste für schnelle Audits

  • Sichtprüfung abgeschlossen und dokumentiert
  • Funktionstest durchgeführt und protokolliert
  • Übergangsstücke inspiziert und Maße kontrolliert
  • Prüfplakette montiert und Datum abgeglichen
  • Nächsten Termin nach EN 818 festgelegt

So stellen Sie sicher, dass jeder Prüfzyklus nahtlos umgesetzt wird und das nächste Team sofort informiert ist.

Für Details zur richtigen Kennzeichnung Ihrer Anschlagketten prüfen Sie unseren Leitfaden zur Kennzeichnung von Anschlagketten.

Regelmäßig geschulte Mitarbeiter erkennen und melden Defekte in unter 2 Minuten. Tauschen Sie Ihre Erfahrungen im Team aus, um den Prüfstandard stetig zu verbessern.

Belastungsprüfung und Magnetrissprüfung

Eine regelmäßige Belastungsprüfung schafft die Gewissheit, dass Anschlagketten ihre zulässige Arbeitslast sicher tragen. In einer hydraulischen Prüfmaschine wird jede Kette unter realistischen Bedingungen getestet. Der Prüfstand erfasst dabei Dehnung und Materialverhalten präzise.

Prüfstände und Belastungsgrößen

Für verschiedene Kettendurchmesser gelten typischerweise folgende Prüflasten:

  • bis 13 mm: 2,5 × WLL nach EN 818-4
  • ab 16 mm: 2 × WLL gemäß Norm
  • Dokumentation mit Prüfdaten, Kettennummer und Datum
  • Testdurchführung durch nach DGUV Regel 109-017 qualifiziertes Personal

Parallel deckt das Fluxverfahren innere Haarrisse auf. Selbst feinste Risse ab 0,1 mm werden mittels magnetischer Teilchen sichtbar.

Magnetrissprüfung im Fluxverfahren

Der Magnetrissnachweis läuft in wenigen Schritten ab:

  • Oberfläche entfetten und trocknen
  • Kette im definierten magnetischen Feld magnetisieren
  • Prüfmittel (Colorant) auftragen und abwischen
  • Flusspartikel zeigen vorhandene Risse und werden dokumentiert

Prüfverfahren nach Kettendurchmesser

Gegenüberstellung der Prüfverfahren für verschiedene Kettendicken und Intervalle:

Kettendurchmesser Prüfverfahren Intervall
bis 13 mm Belastungsprüfung jährlich
14 – 16 mm Magnetrissprüfung alle 3 Jahre
ab 16 mm Belastungs- und Rissprüfung jährlich bzw. alle 3 Jahre

Damit behalten Sie den Prüfzyklus stets im Blick. In der Praxis erfolgt die Belastungsprüfung einmal jährlich, während die Magnetrissprüfung alle drei Jahre ansteht. Unter besonders harten Einsatzbedingungen empfiehlt sich eine engere Taktung.

Wer kontinuierlich prüft, senkt das Unfallrisiko nachweislich und sichert sich rechtlich ab.

Ein Beispiel aus dem Stahlbau: Bei einer jährlichen Belastungsprüfung fiel an einer GK 8-Kette eine beginnende Verformung auf. Der rechtzeitige Austausch verhinderte einen kritischen Bruch unter Last.

Ähnlich reagierte ein Betrieb nach der Magnetrissprüfung: Ein feiner Riss an der Gelenkstelle trat zutage. Dank schneller Reparatur reduzierte sich die Ausfallzeit deutlich und der Arbeitsschutz war gewährleistet.

Anschlagketten prüfen heißt nicht nur, Normvorgaben zu erfüllen. Sie gewinnen dabei wertvolle Einblicke in Materialermüdung und verbleibende Lebensdauer. So schützen Sie Ihre Mitarbeiter und optimieren künftige Wartungszyklen.

Best practices und Tipps

  • Kalibrierte Prüfmaschinen einsetzen für verlässliche Ergebnisse
  • Prüfmittel und Flux regelmäßig erneuern für klare Anzeigen
  • Umgebungstemperatur und Feuchte kontrollieren
  • Prüfprotokolle digital erfassen und mit Prüfplaketten verknüpfen
  • Interne Schulungen zu EN-Normen durchführen

Ein digital gestütztes Prüfmanagement erhöht die Transparenz und verkürzt Testzeiten.

Experte tipp: Eine gut sichtbare Prüftafel im Lager erinnert das Team automatisch an anstehende Prüfungen.

Ungenaue Protokolle führen oft zu Verzögerungen bei Audits.

Gesetzliche Prüfintervalle beachten

  • Sichtprüfung vor jedem Einsatz dokumentieren
  • Funktionsprüfung mindestens einmal im Monat durchführen
  • Belastungsprüfung jährlich durch befähigte Person
  • Magnetrissprüfung alle drei Jahre planen

Ein strukturierter Prüfplan macht die Umsetzung unkompliziert und hält Ihr Qualitätsmanagement schlank.

Materialermüdung ist Ursache für über 3 000 meldepflichtige Unfälle pro Jahr. Regelmäßiges Prüfen ist daher kein Mehraufwand, sondern ein entscheidender Baustein für die Arbeitssicherheit.

Eine Kombination aus Sichtprüfung, Belastungstest und Magnetrissprüfung liefert das vollständige Bild. Starten Sie jetzt Ihre nächste Turnusprüfung und senken Sie das Risiko nachhaltig.

Tragfähigkeit berechnen

Die zulässige Arbeitslast (WLL) einer Anschlagkette zu ermitteln, ist die Grundlage für jeden sicheren Hebevorgang. In der Praxis helfen Ihnen normgerechte Formeln dabei, schnell abzuschätzen, welche Last Ihr Kettengehänge verträgt, ohne das Material zu überfordern.

In Deutschland müssen alle Berechnungen nach den Vorgaben der EN-Normen erfolgen. Bei einer 2-Strang-Anschlagkette errechnen Sie die WLL, indem Sie die Tragfähigkeit eines Strangs verdoppeln und mit dem Kosinus des jeweiligen Hebewinkels multiplizieren. Für mehr Details zur Kalkulation von Anschlagketten werfen Sie einen Blick auf die offizielle Anleitung.

Formeln für mehrsträngige ketten

  • 2-Strang WLL = 2 × C × cos(α)
  • 3-Strang WLL = 3 × C × cos(β)
  • 4-Strang WLL = 4 × C × cos(γ)

Mit zunehmendem Hebewinkel sinkt die effektive Tragfähigkeit deutlich. Ab 45° reduziert sich die WLL bereits um über 30 %, was schräge Hebevorgänge sicherer macht.

Beispiel aus dem Stahlbau

Ein Stahlbau-Unternehmen musste einen 2,5 t-Träger anheben und entschied sich für eine 3-Strang-Kette. Der Hebewinkel lag bei 30°, wodurch sich eine WLL von knapp 6,5 t ergab.

Diese präzise Kalkulation verhinderte Materialversagen und sorgte für einen reibungslosen Ablauf.

Übergangsglieder müssen mindestens das 1,6-Fache der Kettenlast tragen und stärken die Verbindung.

In vielen Betrieben tauscht man defekte Elemente sofort gegen solche mit erhöhtem Sicherheitsfaktor aus. Die DIN-Normen empfehlen diese Praxis ausdrücklich, denn nur so bleibt die Hebetechnik zuverlässig.

Güteklasse 10 berücksichtigen

Ketten der Güteklasse 10 bieten eine höhere Zugfestigkeit als Modelle in GK 8. Bevor Sie eine Berechnung starten, halten Sie Herstellerangaben unbedingt schriftlich fest. So vermeiden Sie böse Überraschungen und Fehldimensionierungen.

Tipps und best practices

  • Nutzen Sie einen Sicherheitsfaktor von 1,25 für Routineeinsätze.
  • Vergleichen Sie Materialdatenblätter und Herstellerzertifikate vor jeder Anwendung.
  • Ermitteln Sie Hebewinkel mit einem digitalen Winkelmesser – das sorgt für Genauigkeit.
  • Dokumentieren Sie jede Berechnung in Ihrem Prüfprotokoll.
  • Schulen Sie Ihr Team regelmäßig zu Formelgrundlagen und typischen Fehlerquellen.

So bewahren Sie Ihre Kollegen vor Überlastungen und verhindern teure Ausfälle. Prüfen Sie Ihre Excel-Vorlagen regelmäßig auf Plausibilität.

Winkel und wirkung vergleichen

Ein schneller Überblick zeigt, wie sich die WLL je nach Strangzahl und Winkel verändert:

Strangzahl Winkel effektive WLL
2 200 % C
2 45° 141 % C
4 30° 346 % C

Diese Kennwerte gelten für Güteklasse 10 und dienen als grobe Orientierung. Bei komplexen Lastfällen empfiehlt sich eine ergänzende FEM-Analyse.

Beachten Sie außerdem, dass asymmetrische Lasten und dynamische Einwirkungen zusätzliche Sicherheitsfaktoren erfordern. Im Zweifel holen Sie sich Rat von einem Statiker oder Sachverständigen.

Häufige fehler vermeiden

  • Ungenaue Winkelmessung führt zu falschen WLL-Werten und erhöhtem Risiko.
  • Fehlende oder unzureichende Übergangsglieder können bei Überlast wegrutschen.
  • Versehentliches Ablesen falscher Werte aus dem Herstellerdatenblatt zerstört jede Kalkulation.

Regelmäßiges Rechnen nach EN-Normen und praxisnahe Beispiele steigern Ihre Arbeitssicherheit nachhaltig. Setzen Sie auf präzise Traglastberechnungen, um Materialversagen zu vermeiden.

Bei 4-Strang-Anschlagketten profitiert Ihre Anwendung zusätzlich von besserer Lastverteilung und höherer Redundanz. Gerade bei großen oder unregelmäßig geformten Bauteilen senkt das lokale Belastungsspitzen erheblich.

Planen Sie jeden Hebevorgang mit klar festgelegten Winkeln und protokollieren Sie jede Veränderung. So behalten Sie den Überblick und können spätere Auswertungen ohne Aufwand durchführen.

Praxisbeispiele und Tipps

In einer weitläufigen Industriehalle merken Sie schnell: Ein lückenloses Prüfprotokoll ist Gold wert. Fehlt nur ein Eintrag, drohen lange Audits und Verzögerungen im Ablauf.

Ein Monteur übersah beim Ausfüllen des Prüfbogens die Spalte für die Lastangaben. Ergebnis: Ein unvollständiger Bericht und Stockungen in der Montage.

  • Prüfprotokolle stets vollständig mit allen Kettengliedern und Hebepunkten erfassen
  • Fotos vor und nach der Sichtprüfung anfertigen, um Schäden eindeutig zu dokumentieren
  • Unterschrift der befähigten Person plus Datum klar vermerken

Dieses einfache Format erleichtert neuen Kolleg:innen den Einstieg. So erkennt das Team kritische Mängel sofort und sperrt Ketten bei Bedarf umgehend.

Alle Unterlagen gehören sicher archiviert. Nur so erfüllen Sie Nachweispflichten und sind im Schadensfall schnell handlungsfähig.

Dokumentation verbessern

Cloudlösungen nehmen Ihnen viel Arbeit ab und sorgen dafür, dass jede Abteilung auf aktuelle Prüfprotokolle zugreifen kann.

  • Einheitliche Dateinamen (z. B. Datum_KettenID_Inspektion)
  • Zugriffsrechte sorgfältig vergeben, um Unbefugte auszuschließen
  • Versionierung aktivieren, um jede Änderung nachzuvollziehen

Mit diesen Maßnahmen bleiben Berichte vor Verlust geschützt und interne Audits laufen reibungslos. Dokumentation bleibt transparent und nachvollziehbar.

Expertenempfehlungen aus dem Anlagenbau

„Ein schlanker Prüfprozess spart uns jede Woche zwei Stunden und verbessert die Arbeitssicherheit deutlich.“
– Senioringenieur Stahlbau

Digitale Tools bieten echten Mehrwert:

  • Automatisierte Erinnerungen an anstehende Prüfungen
  • Mobile Protokollerfassung mit Foto und GPS-Position
  • Dashboards für offene Mängel und anstehende Termine

So erreichen Sie eine 30 % schnellere Erfassung aller Prüfungen. Gleichzeitig sinkt die Fehlerquote um 15 %, wie interne Auswertungen zeigen.

Dokumenttyp Aufbewahrungsdauer
Prüfprotokolle mindestens 1 Jahr
Fotos und Messdaten dauerhaft
Prüfplakettenarchiv 3 Jahre

Eine falsche Lagerung schadet Ihren Ketten langfristig. Ein Kollege stellte Ketten neben aggressiven Reinigungsmitteln ab – Korrosion war die Folge und tauchte erst bei der nächsten Belastungsprüfung auf.

Deshalb sollten Sie im Lagerraum stets Temperatur, Luftfeuchte und chemische Einflüsse kontrollieren.

Für Tipps zur optimalen Lagerung empfehlen wir unseren Artikel zur Anschlagketten richtig lagern – 5 Tipps für maximale Lebensdauer.

Abschließend gilt: Klare Protokolle und schlanke Prozesse steigern Sicherheit und Effizienz. Automatisierung hilft dabei, Prüfzyklen stets im Blick zu behalten.

Häufige Fragen zu Anschlagketten prüfen

In diesem Abschnitt klären wir die gängigsten Fragen rund ums Anschlagketten prüfen – direkt aus der Praxis für Ihren sicheren Arbeitsalltag.

Wie oft müssen Anschlagketten geprüft werden?

Üblicherweise reicht eine Sicht- und Funktionsprüfung einmal jährlich aus, um Verschleiß und Beschädigungen rechtzeitig zu erkennen. Darüber hinaus schreibt die Norm alle drei Jahre eine Belastungs- oder Magnetrissprüfung durch eine befähigte Person vor.

Wer zählt als befähigte Person?

Als befähigt gilt, wer eine technische Ausbildung abgeschlossen hat und regelmäßige Schulungen nach TRBS 1203 nachweisen kann. Arbeitgeber dokumentieren Qualifikationen und absolvierte Fortbildungen in den Personalunterlagen.

Welche Unterlagen sind erforderlich?

Protokolle und Prüfberichte sollten Sie mindestens ein Jahr aufbewahren. Festgestellte sicherheitsrelevante Mängel gehören ins Langzeitarchiv – das schafft Transparenz und beugt Rückfragen vor.

Welche Konsequenzen drohen bei Verstößen?

Ein Bußgeld kann leicht mehrere tausend Euro betragen. Kommt es zu einem Unfall, lauern zusätzlich zivil- und strafrechtliche Risiken – das sollten Sie unbedingt vermeiden.

Wo finde ich weiterführende Informationen?

Die DGUV Regel 109-017 und die BetrSichV liefern tiefergehende Details. Offizielle Leitfäden lassen sich bequem auf den Seiten der Berufsgenossenschaften herunterladen.

Regelmäßige Schulungen festigen Prüfabläufe und sorgen für mehr Sicherheit.

Tipps für den Alltag

  • Prüfplaketten gut sichtbar anbringen, um den Status jederzeit im Blick zu haben
  • Fristen im digitalen Kalender eintragen und Erinnerungen setzen
  • Eine digitale Checkliste zur Mängeldokumentation einsetzen
  • Kurze Teamrunden helfen, Verantwortlichkeiten klar zu verteilen
  • DGUV-Schulungen bringen das gesamte Team auf den neuesten Stand

Ein sorgfältig geführtes Protokoll spart Zeit, minimiert Fehler und schafft Vertrauen.


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