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Anschlagpunkt schraubbar: Sicher montieren – der Guide

Ein Anschlagpunkt schraubbar ist viel mehr als nur eine simple Schraube. Man muss ihn sich als hoch entwickeltes und zertifiziertes Bauteil vorstellen, das die entscheidende Verbindung zwischen einer schweren Last und dem Hebezeug herstellt. Seine Aufgabe? Enorme Zugkräfte sicher aufzunehmen, damit Maschinen und tonnenschwere Bauteile gehoben, gewendet oder transportiert werden können.

Was ein schraubbarer Anschlagpunkt wirklich ist

Ein schraubbarer Anschlagpunkt ist kein gewöhnliches Befestigungselement – er ist das kritischste Glied in der Sicherheitskette. Man kann ihn gut mit einem Kletterhaken am Fels vergleichen: Seine Zuverlässigkeit entscheidet über Erfolg oder Misserfolg, und vor allem über die Sicherheit der Menschen, die damit arbeiten.

Diese Komponenten sind das Ergebnis präziser Ingenieurskunst. Sie wurden speziell dafür konstruiert, tonnenschwere Lasten sicher zu bewegen, zu drehen und millimetergenau zu positionieren. Ohne diese kleinen Helfer wäre der Umgang mit großen Maschinen, Motoren oder Stahlkonstruktionen in der Fertigung, auf Baustellen oder in der Logistik schlicht undenkbar.

Die Kombination aus Kraft und Flexibilität

Die wahre Stärke, die ein Anschlagpunkt schraubbar bietet, liegt in seiner Doppelfunktion: Er vereint eine immense Kraftaufnahme mit beeindruckender Flexibilität. Anders als fest installierte Ösen oder Haken, lassen sich diese Anschlagpunkte blitzschnell in ein vorhandenes Gewinde einschrauben und nach dem Hebevorgang genauso unkompliziert wieder entfernen.

Diese Flexibilität macht sie zu einem unverzichtbaren Werkzeug in dynamischen Arbeitsumgebungen. Sie erlauben es, denselben Anschlagpunkt an völlig unterschiedlichen Lasten oder an verschiedenen Positionen derselben Last zu nutzen.

Wichtiger Hinweis: Diese Flexibilität darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Anwendung alles andere als trivial ist. Jeder einzelne Einsatz erfordert eine sorgfältige Prüfung der Last, des Materials und des korrekten Anzugsdrehmoments. Ein falsch montierter Anschlagpunkt ist ein massives Sicherheitsrisiko.

Warum das Verständnis so entscheidend ist

Ein tiefes Verständnis für die Funktion und die korrekte Handhabung dieser Bauteile ist für die Arbeitssicherheit nicht nur wichtig, sondern absolut entscheidend. Es geht darum zu erkennen, dass hinter jedem dieser kleinen, aber robusten Helfer komplexe Berechnungen und strenge Sicherheitsnormen stecken. Ein schraubbarer Anschlagpunkt ist kein gewöhnliches Verbrauchsmaterial – er ist ein sicherheitsrelevantes Bauteil, das regelmäßige Inspektion und eine sorgfältige Behandlung erfordert.

  • Sicherheit: Ein korrekt eingesetzter Anschlagpunkt verhindert Unfälle durch herabfallende Lasten.
  • Effizienz: Die schnelle Montage und Demontage spart wertvolle Zeit bei Hebearbeiten.
  • Schutz: Teure Maschinen und Bauteile werden vor Beschädigungen während des Transports bewahrt.

Die richtige Auswahl und Nutzung dieser Komponenten legt das Fundament für sichere und effiziente Hebevorgänge in praktisch jeder Branche. Für eine umfassendere Übersicht über die verschiedenen Arten, schauen Sie sich unseren detaillierten Beitrag zum Thema Anschlagpunkt an.

Den passenden Anschlagpunkt richtig auswählen

 

Die Auswahl des falschen Anschlagpunkts ist keine Kleinigkeit, sondern ein echtes Sicherheitsrisiko. Man kann es sich so vorstellen: Wer versucht, ein tonnenschweres Schiff mit dem Seil eines Ruderboots festzumachen, kennt das Ergebnis schon vorher – und es wird teuer.

Um solche gefährlichen Pannen von vornherein auszuschließen, müssen Sie die Anforderungen Ihres Projekts genau kennen. Wir führen Sie hier Schritt für Schritt durch die Kriterien, die wirklich zählen, damit Mensch und Material sicher bleiben.

Tragfähigkeit (WLL) korrekt bestimmen

Das A und O ist die Tragfähigkeit, auch als Working Load Limit (WLL) bekannt. Dieser Wert sagt klipp und klar, welche Last der Anschlagpunkt maximal aufnehmen darf. Die Faustregel ist einfach: Die WLL muss immer höher sein als das Gewicht, das Sie heben wollen.

Aber Achtung, hier lauert eine Falle! Die angegebene WLL gilt oft nur für den perfekten, geraden Zug nach oben. Sobald seitlich oder in einem Winkel gezogen wird, sieht die Welt ganz anders aus und die tatsächliche Tragfähigkeit sinkt rapide.

Deshalb müssen Sie immer diese Punkte mitdenken:

  • Lastgewicht: Verlassen Sie sich nicht auf Schätzungen. Wiegen Sie die Last oder nutzen Sie verlässliche Herstellerangaben.
  • Anzahl der Anschlagpunkte: Wenn Sie mehrere Punkte nutzen, verteilt sich die Last. Aber eben nicht immer gleichmäßig, wie man vielleicht denkt.
  • Anschlagwinkel: Je spitzer der Winkel zwischen den Anschlagmitteln, desto höher die Belastung für jeden einzelnen Punkt.

Ein schraubbarer Anschlagpunkt muss für die raue Realität ausgelegt sein, nicht für ein aalglattes Labor-Szenario.

Gewindegröße und -länge richtig wählen

Das Gewinde ist die kritische Verbindung zwischen Anschlagpunkt und Bauteil. Stimmen Größe und Länge hier nicht, ist eine sichere Kraftübertragung unmöglich. Eine zu kleine Schraube reißt unter Last einfach aus, eine zu große passt erst gar nicht.

Genauso wichtig ist die Gewindelänge. Die Schraube muss komplett im Gegengewinde sitzen. Als bewährte Faustregel gilt: Die Einschraubtiefe sollte mindestens das 1,5-fache des Gewindedurchmessers betragen. Nur dann ist die volle Tragfähigkeit gewährleistet.

Ein zu kurzes Gewinde trägt die Last nicht sicher und kann aus dem Material gerissen werden. Ist das Gewinde aber zu lang, liegt der Anschlagpunkt nicht plan auf. Das führt zu gefährlichen Hebelkräften, die das ganze System zum Versagen bringen können.

Material und Einsatzumgebung berücksichtigen

Nicht jeder anschlagpunkt schraubbar passt in jede Umgebung. Das Material des Anschlagpunkts und des Bauteils muss zusammenpassen, sonst drohen Korrosion und Materialermüdung.

  • Stahl: Der unkomplizierte Standard für die meisten Jobs im Maschinenbau und in der Industrie.
  • Edelstahl: Ein Muss in korrosiven Umgebungen, wie in der Chemie- oder Lebensmittelindustrie, oder wenn es dauerhaft nach draußen geht.
  • Sonderlegierungen: Die Spezialisten für extreme Hitze, Kälte oder aggressive chemische Belastungen.

Die Einsatzgebiete in Deutschland sind extrem vielfältig, was sich in einer enormen Bandbreite an verfügbaren Tragfähigkeitsklassen widerspiegelt. Die Produktpaletten reichen von Modellen für Lasten von wenigen hundert Kilogramm, wie dem ACP-TURNADO mit Kapazitäten von 0,7 bis 16 Tonnen, bis hin zu Schwerlastlösungen wie dem WBPG, der für Lasten zwischen 85 und 250 Tonnen ausgelegt ist. Einen guten Überblick über die Vielfalt der Anschlagpunkte finden Sie in diesem umfassenden Produktkatalog von RUD.

Drehbare vs starre anschlagpunkte

Eine simple, starre Ringschraube nach DIN 580 hat eine klare Aufgabe: Sie ist nur für den geraden Zug von oben gemacht. Wirken seitliche Kräfte, entstehen sofort gefährliche Biegekräfte, die schnell zum Bruch führen können. Genau hier kommen die modernen, dreh- und schwenkbaren Anschlagpunkte ins Spiel.

Diese cleveren Helfer können sich unter Last exakt in die Zugrichtung ausrichten. Das verhindert Biegemomente und sorgt dafür, dass die volle Tragfähigkeit auch bei schrägem Zug erhalten bleibt. Für das Heben und Wenden von komplexen Bauteilen sind sie deshalb die einzig sichere Wahl.

Vergleich gängiger anschlagpunkt-typen

Um die Auswahl zu erleichtern, haben wir die wesentlichen Unterschiede, Vorteile und typischen Einsatzgebiete der verschiedenen schraubbaren Anschlagpunkte in einer Tabelle zusammengefasst.

Typ Hauptmerkmal Vorteile Idealer Einsatzbereich
Starre Ringschraube Unbeweglicher Ring Kostengünstig, einfach Nur für rein senkrechten Zug ohne Drehbewegung der Last
Drehbarer Anschlagpunkt 360° drehbarer Ring Richtet sich unter Last aus, vermeidet Biegemomente Heben und Wenden von Lasten, schräger Zug
Schwenkbarer Anschlagpunkt 180° schwenkbarer Bügel Ideal für seitlichen Zug, passt sich dem Winkel an Befestigung an vertikalen Flächen, seitliches Kippen

Letztendlich hängt die Entscheidung für den richtigen Typ direkt von Ihrem Hebevorhaben ab. Und hier gilt immer: Sicherheit hat absoluten Vorrang vor dem Preis.

Wichtige normen und sicherheitsvorschriften verstehen

Sicherheit in der Hebetechnik fällt nicht vom Himmel – sie ist das Ergebnis glasklarer Regeln und Vorschriften. Wer einen anschlagpunkt schraubbar einsetzt, muss wissen: Sie bewegen sich in einem Bereich, der durch ein solides Gerüst aus Normen und Gesetzen abgesichert ist. Das sind keine bürokratischen Schikanen, sondern lebenswichtige Sicherheitsnetze, die Mensch und Material schützen.

Auf den ersten Blick wirkt der Dschungel aus Kürzeln wie DGUV, DIN EN oder Maschinenrichtlinie vielleicht etwas unübersichtlich. Aber genau diese Vorschriften sind Ihre besten Helfer im Arbeitsalltag. Sie geben Ihnen die richtigen Antworten auf die wirklich wichtigen Fragen: Was muss ein Anschlagpunkt aushalten? Welche Infos muss er tragen? Und woran erkenne ich ein sicheres, geprüftes Produkt?

Die zentralen säulen der sicherheit

Im Grunde genommen stützt sich die ganze Sicherheit von schraubbaren Anschlagpunkten auf ein paar wenige, aber entscheidende Regelwerke. Sie sind die unmissverständliche Basis für Hersteller, Händler und natürlich für Sie als Anwender.

  • Maschinenrichtlinie 2006/42/EG: Das ist quasi das Grundgesetz für Maschinen und Anschlagmittel in Europa. Sie fordert, dass Produkte von vornherein sicher konstruiert und hergestellt werden. Das CE-Zeichen auf einem Produkt ist das Versprechen des Herstellers, dass er sich daran gehalten hat.
  • DGUV Regel 109-017: Hier wird es richtig praktisch. Diese Regel der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung kümmert sich um den täglichen Betrieb von Lastaufnahmeeinrichtungen. Sie gibt klare, praxisnahe Anweisungen für den Umgang mit Anschlagmitteln.
  • DIN EN 1677: Diese Normenreihe ist das technische Herzstück. Hier stehen die harten Fakten drin – von der geforderten Materialgüte über genaue Prüfverfahren bis hin zu den Pflichtangaben bei der Kennzeichnung.

Diese Regeln zu kennen, ist kein „Kann“, sondern ein „Muss“. Falls Sie sich zum Beispiel fragen, welche Normen für Ihre speziellen Hebe- und Zurraufgaben relevant sind, liefert unser Artikel über den Unterschied zwischen EN 818, VDI 2700 und DGUV-Regeln eine super Orientierung.

Was die kennzeichnung verrät

Jeder zertifizierte anschlagpunkt schraubbar trägt seine wichtigsten Daten direkt auf dem Stahl eingeprägt. Diese Kennzeichnungen sind kein Designelement, sondern ein gesetzlich vorgeschriebener Sicherheitspass. Fehlt er, darf der Anschlagpunkt nicht eingesetzt werden. Punkt.

Achten Sie immer auf diese fünf Angaben:

  1. Herstellerzeichen: Wer steckt hinter dem Produkt?
  2. Tragfähigkeit (WLL): Die maximale Last, die der Punkt heben darf (in kg oder t).
  3. CE-Kennzeichnung: Die Bestätigung, dass die Maschinenrichtlinie eingehalten wird.
  4. Nenngröße/Gewinde: Zum Beispiel M12 oder M16.
  5. Chargennummer: Damit lässt sich der Anschlagpunkt bis zur Produktion zurückverfolgen.

Fehlt auch nur eine dieser Angaben, sollten bei Ihnen alle Alarmglocken schrillen. Ein nicht gekennzeichneter Anschlagpunkt ist ein unkalkulierbares Risiko und hat im professionellen Einsatz absolut nichts verloren.

Der vierfache sicherheitsfaktor als lebensversicherung

Ein Begriff, der in all diesen Normen immer wieder auftaucht, ist der vierfache Sicherheitsfaktor. Das klingt technisch, bedeutet aber etwas ganz Einfaches und Beruhigendes: Jeder Anschlagpunkt muss so gebaut sein, dass er mindestens das Vierfache seiner angegebenen Tragfähigkeit (WLL) aushält, bevor er bricht.

In Deutschland wird das durch knallharte Prüfungen und Kennzeichnungsvorschriften sichergestellt. Gemäß DGUV-Regeln und Betriebssicherheitsverordnung muss jeder Anschlagpunkt rissgeprüft und mit einer Prüflast getestet sein. Ein anschlagpunkt schraubbar mit einer angegebenen Tragfähigkeit von 1 Tonne muss also im Test mindestens 4 Tonnen standhalten, ohne zu versagen.

Dieser Puffer ist keine Verschwendung, sondern eine einkalkulierte Reserve für alles, was im Alltag schiefgehen kann: ruckartige Bewegungen, ein ungleicher Lastenschwerpunkt oder ein ungünstiger Anschlagwinkel. Er ist die eingebaute Lebensversicherung in jedem professionellen Hebevorgang – und der Grund, warum Sie zertifizierten Produkten Ihr Vertrauen schenken können.

Anleitung zur korrekten Montage und Anwendung

Der beste Anschlagpunkt schraubbar ist völlig wertlos, wenn er falsch montiert wird. Stellen Sie es sich wie bei einem Autoreifen vor: Selbst der teuerste Hochleistungsreifen wird zum Sicherheitsrisiko, wenn die Radmuttern nicht mit dem korrekten Drehmoment angezogen sind. Genauso verhält es sich hier – die Montage ist der entscheidende Moment für die Sicherheit.

Diese Anleitung ist Ihr direkter Weg zur sicheren Anwendung in der Praxis. Wir führen Sie Schritt für Schritt durch den gesamten Prozess, von der sorgfältigen Vorbereitung bis zum finalen Anziehen der Schraube. So stellen Sie sicher, dass Ihr Anschlagpunkt die Last auch wirklich sicher hält.

Vorbereitung des Grundmaterials und der Bohrung

Bevor Sie überhaupt daran denken, den Anschlagpunkt einzuschrauben, gilt Ihre volle Aufmerksamkeit dem Fundament: dem Grundmaterial. Das Bauteil, in das Sie den Punkt eindrehen, muss stark genug sein, um die vollen Lastkräfte ohne Wenn und Aber aufzunehmen.

Prüfen Sie unbedingt die Materialfestigkeit und -dicke. Ein Anschlagpunkt in dünnem Blech oder weichem Material wird unter Last einfach ausreißen. Die Hersteller geben in ihren Datenblättern klare Mindestanforderungen an – ignorieren Sie diese niemals!

Die Bohrung selbst muss sauber und präzise sein.

  • Sauberkeit: Entfernen Sie Späne, Öl, Schmutz oder Rost aus dem Gewinde. Jeder Fremdkörper verhindert, dass die Schraube vollständig greift und die Auflagefläche plan aufliegt.
  • Gewindeprüfung: Das Gewinde im Bauteil muss intakt sein. Ein beschädigtes Gewinde reduziert die Tragfähigkeit dramatisch.
  • Auflagefläche: Die Fläche um die Bohrung herum muss absolut eben, glatt und frei von Graten sein. Ein anschlagpunkt schraubbar darf niemals wackeln oder schief sitzen.

Schritt für Schritt zur sicheren Montage

Die eigentliche Montage ist ein präziser Vorgang, kein Akt roher Gewalt. Jeder Schritt hat seine Berechtigung und trägt zur Gesamtsicherheit bei. Halten Sie sich exakt an diese Reihenfolge, um häufige und gefährliche Fehler von vornherein auszuschließen.

  1. Sichtprüfung des Anschlagpunkts: Kontrollieren Sie den Anschlagpunkt vor jeder Montage auf sichtbare Schäden. Achten Sie auf Risse, Verformungen, starke Korrosion oder Macken am Gewinde.
  2. Einschrauben von Hand: Drehen Sie den Anschlagpunkt von Hand in das Gewinde ein, bis er plan auf der Oberfläche aufliegt. Er muss sich leicht eindrehen lassen. Wenn es hakt, stimmt etwas mit dem Gewinde nicht.
  3. Vollständiger Kontakt: Die Auflagefläche des Anschlagpunkts muss zu 100 % auf dem Grundmaterial aufliegen. Es darf kein noch so kleiner Spalt sichtbar sein.
  4. Anziehen mit Drehmomentschlüssel: Nutzen Sie ausschließlich einen kalibrierten Drehmomentschlüssel, um das vom Hersteller vorgegebene Anzugsdrehmoment zu erreichen. Ein zu lockerer Sitz ist genauso gefährlich wie ein überzogenes Gewinde.

Wichtiger Sicherheitshinweis: Verwenden Sie niemals Verlängerungen oder Rohre, um den Schlüssel zu „verstärken“. Dies führt fast immer zu einem viel zu hohen Drehmoment und kann die Schraube oder das Gewinde im Bauteil beschädigen. Ein plötzliches Versagen unter Last wäre die Folge.

Ausrichtung bei seitlichem Zug beachten

Ein entscheidender Punkt, der oft übersehen wird, ist die Ausrichtung bei seitlichem Zug. Eine starre Ringschraube ist für diese Art der Belastung absolut ungeeignet. Ihr Einsatz bei seitlichem Zug ist einer der häufigsten Gründe für schwere Unfälle. Wie Sie die passende Ringschraube für Ihren Zweck auswählen, erklären wir Ihnen hier: Ringschrauben vs. Anschlagpunkte.

Moderne, dreh- und schwenkbare Anschlagpunkte sind hier die einzig sichere Lösung. Aber auch sie müssen korrekt ausgerichtet sein:

  • Der Bügel muss sich frei in Zugrichtung bewegen können.
  • Er darf nicht durch Kanten, Ecken oder andere Bauteile blockiert werden.
  • Die Last muss immer im Bügel und niemals an der Spitze des Hakens eingehängt werden.

Diese modernen Anschlagpunkte lösen das Problem des schrägen Zugs elegant, da sie sich selbstständig in die Kraftrichtung ausrichten. So werden gefährliche Biegemomente vermieden und die volle Tragfähigkeit bleibt erhalten.

Checkliste vor jedem Hebevorgang

Sicherheit ist kein Zufall, sondern das Ergebnis konsequenter Überprüfung. Gehen Sie diese kurze Checkliste vor jedem einzelnen Hebevorgang durch. Diese wenigen Sekunden können im Ernstfall einen Unfall verhindern.

  • Sitz: Liegt der Anschlagpunkt schraubbar fest und plan auf?
  • Drehmoment: Wurde das korrekte Anzugsdrehmoment angewendet?
  • Ausrichtung: Kann sich der Bügel frei in die Zugrichtung bewegen?
  • Lastwinkel: Ist der Winkel der Anschlagmittel berücksichtigt und die Tragfähigkeit entsprechend reduziert?
  • Sichtprüfung: Sind Anschlagpunkt und Anschlagmittel frei von sichtbaren Schäden?

Nur wenn Sie alle diese Fragen mit einem klaren „Ja“ beantworten können, ist ein sicherer Hebevorgang gewährleistet. Diese Routine sollte für jeden, der mit schweren Lasten arbeitet, zur festen Gewohnheit werden.

Prüfung, Wartung und Lebensdauer richtig managen

Ein schraubbarer Anschlagpunkt ist kein Werkzeug, das man einmal kauft und dann vergisst. Sehen Sie ihn eher wie die Bremsen an Ihrem Auto: ein absolut sicherheitskritisches Verschleißteil, das man im Auge behalten muss. Ein aktives Management ist hier keine nette Geste, sondern eine knallharte Notwendigkeit für die Sicherheit im Betrieb.

Das ist auch keine bloße Empfehlung, sondern gesetzlich klar geregelt. Die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) verlangt regelmäßige Prüfungen für alle Anschlagmittel. Und das ist keine Aufgabe für jedermann – hier muss eine speziell qualifizierte Person ran.

Wer darf die Prüfung durchführen?

Die Verantwortung für die Prüfung trägt die sogenannte „befähigte Person“. Das ist kein einfacher Jobtitel, sondern eine handfeste Qualifikation. Laut BetrSichV muss diese Person durch ihre Ausbildung, Berufserfahrung und aktuelle Tätigkeit die nötigen Fachkenntnisse mitbringen.

Was heißt das konkret?

  • Fachkenntnisse: Sie muss die geltenden Vorschriften (wie die DGUV-Regeln) und Normen im Schlaf kennen.
  • Erfahrung: Sie braucht praktische Erfahrung im Umgang mit Anschlagpunkten und dem, was im Hebealltag passiert.
  • Urteilsvermögen: Sie muss in der Lage sein, den Zustand eines Anschlagpunkts sicher zu bewerten und klar zu sagen: „Der geht noch“ oder „Der muss raus“.

Diese Prüfungen sind kein bürokratischer Selbstzweck, sondern der beste Schutz vor Unfällen. Natürlich muss jeder Prüfvorgang lückenlos dokumentiert werden.

Anleitung für die Sichtprüfung vor jedem Einsatz

Neben der formalen Jahresprüfung gibt es eine Pflicht, die jeder Anwender vor jeder einzelnen Benutzung hat: die Sichtprüfung. Dieser schnelle Check dauert nur Sekunden, kann aber im Ernstfall Leben retten.

Achten Sie auf diese Warnsignale:

  • Risse: Schauen Sie sich den Ring, den Bügel und den Schraubenkörper genau an. Suchen Sie nach feinen Haarrissen, besonders in der Nähe von Schweißnähten oder am Gewindeansatz.
  • Verformungen: Ist der Bügel verbogen oder der Ring aufgeweitet? Jede Abweichung von der ursprünglichen Form ist ein absolutes Warnsignal.
  • Korrosion: Leichter Flugrost ist oft harmlos, aber tiefe Rostnarben sind wie ein Krebgeschwür – sie fressen sich ins Material und schwächen es massiv.
  • Gewindeverschleiß: Ist das Gewinde abgenutzt, beschädigt oder verformt? Ein kaputtes Gewinde kann unter Last einfach ausreißen.

Merken Sie sich: Im Zweifel immer für die Sicherheit entscheiden! Fällt Ihnen auch nur der kleinste Makel auf, nehmen Sie den Anschlagpunkt sofort aus dem Verkehr und lassen Sie ihn von einer befähigten Person checken.

Hochwertige schraubbare Anschlagpunkte von führenden deutschen Herstellern sind für ein langes Leben gebaut. Sie halten dynamischen Belastungen von mindestens 20.000 Lastwechseln stand und sind das Ergebnis von über 40 Jahren Entwicklung. Alle tragenden Teile sind nach der Norm EN 1677 rissgeprüft und mit einem vierfachen Sicherheitsfaktor ausgelegt. Mehr über die strengen Qualitätsstandards von RUD Anschlagpunkten können Sie hier nachlesen.

Klare Kriterien für die Ablegereife

„Ablegereife“ klingt technisch, meint aber etwas ganz Einfaches: Der Anschlagpunkt ist so ramponiert, dass er nicht mehr sicher ist und sofort auf den Schrott gehört. Eine Reparatur ist fast immer verboten und lohnt sich auch nicht.

Ein schraubbarer Anschlagpunkt ist schrottreif, wenn einer dieser Punkte zutrifft:

  1. Sichtbare Risse: Jede Art von Riss im Material, egal wie klein.
  2. Starke Verformung: Deutlich verbogener Bügel oder Schraubenkörper.
  3. Verschleiß: Wenn der Querschnitt an tragenden Teilen um mehr als 10 % dünner geworden ist.
  4. Gewindeschaden: Starke Abnutzung oder Macken im Gewinde.
  5. Starke Korrosion: Tiefe Rostnarben, die das Material sichtbar schwächen.
  6. Unleserliche Kennzeichnung: Wenn Tragfähigkeit (WLL) oder Hersteller nicht mehr zu erkennen sind.

Das konsequente Aussortieren solcher Teile ist ein Grundpfeiler der Arbeitssicherheit. Indem Sie Gefahren erkennen, bevor etwas passiert, schützen Sie sich, Ihre Kollegen und teures Material. Ein gut organisierter Prozess für Prüfung und Wartung ist die beste Versicherung, die Sie haben können.

Häufige Fragen zu schraubbaren Anschlagpunkten

Im Arbeitsalltag begegnen uns immer wieder die gleichen Fragen und Unsicherheiten. Ein kleines Missverständnis kann hier schnell fatale Folgen haben. Wir bringen Licht ins Dunkel und geben Ihnen klare, praxisnahe Antworten, damit Sie bei der Arbeit mit einem Anschlagpunkt schraubbar immer auf der sicheren Seite sind.

Darf ich eine normale Ringschraube nach DIN 580 für seitlichen Zug verwenden?

Nein, auf gar keinen Fall. Das ist einer der häufigsten und gefährlichsten Fehler in der Hebetechnik. Eine einfache Ringschraube nach DIN 580 ist ausschließlich für einen geraden, senkrechten Zug nach oben gebaut. Punkt.

Wird sie seitlich belastet, wirkt eine enorme Biegekraft auf den Schraubenhals – eine Belastung, für die sie nicht konstruiert ist. Das kann ohne jede Vorwarnung zu einem plötzlichen, spröden Bruch führen.

Sobald eine Last schräg, also in einem Winkel, angehoben wird, müssen Sie zwingend moderne, schwenk- oder drehbare Anschlagpunkte verwenden. Diese sind extra dafür gebaut, sich in Zugrichtung auszurichten und so die gefährlichen Biegemomente zu verhindern.

Woran erkenne ich einen geprüften und sicheren Anschlagpunkt?

Ein sicherer, zugelassener Anschlagpunkt schraubbar trägt seine wichtigsten Daten wie einen Personalausweis direkt auf dem Bauteil. Diese Prägungen sind nicht nur eine Empfehlung, sondern gesetzlich vorgeschrieben und Ihr wichtigstes Werkzeug zur Identifikation eines sicheren Produkts.

Achten Sie immer auf diese vier Angaben:

  • CE-Zeichen: Die Garantie des Herstellers, dass alle europäischen Sicherheitsnormen eingehalten werden.
  • Herstellername oder -logo: Klärt die Herkunft und wer die Verantwortung trägt.
  • Tragfähigkeit (WLL): Gibt die maximale Arbeitslast an, zum Beispiel „WLL 2T“.
  • Chargen- oder Seriennummer: Macht den Anschlagpunkt bis zur Produktion rückverfolgbar.

Fehlt auch nur eine dieser Kennzeichnungen, ist der Anschlagpunkt für professionelle Hebeeinsätze tabu. Kaufen Sie Ihre Anschlagmittel ausschließlich bei Fachhändlern, die Ihnen eine Konformitätserklärung vorlegen können. Sicher ist sicher.

Was passiert, wenn ich das Anzugsdrehmoment nicht beachte?

Das richtige Anzugsdrehmoment ist genauso wichtig für die Sicherheit wie die Tragfähigkeit selbst. Nur so sitzt der Anschlagpunkt fest und plan auf dem Untergrund auf, damit die Kräfte sauber in das Material eingeleitet werden können.

Ein zu niedriges Drehmoment ist riskant. Bei Vibrationen oder dynamischen Lasten kann sich der Anschlagpunkt lockern und schlimmstenfalls herausdrehen. Ein zu hohes Drehmoment ist aber mindestens genauso gefährlich: Es kann das Gewinde im Bauteil oder die Schraube selbst überdehnen und vorschädigen – eine tickende Zeitbombe, die unter Last versagen kann. Verwenden Sie deshalb immer einen kalibrierten Drehmomentschlüssel und halten Sie sich penibel an die Herstellervorgaben.

Kann ich einen Anschlagpunkt wiederverwenden?

Absolut, schraubbare Anschlagpunkte sind für den Mehrfacheinsatz gemacht. Die entscheidende Bedingung dafür ist jedoch eine lückenlose Kette von Sicherheitsprüfungen. Vor jedem Einsatz ist eine kurze Sichtprüfung durch Sie, den Anwender, Pflicht.

Zusätzlich muss mindestens einmal im Jahr eine regelmäßige, dokumentierte Prüfung durch eine befähigte Person stattfinden. Sobald Sie auch nur die kleinsten Anzeichen von Verschleiß, Rissen, Verformungen oder starker Korrosion entdecken, hat der Anschlagpunkt seine Ablegereife erreicht. Er muss dann sofort und endgültig aus dem Verkehr gezogen und entsorgt werden.


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