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Zurrgurte für Motorrad sicher verwenden

Die Freiheit auf zwei Rädern ist pures Glück, klar.Doch damit dein Motorrad sicher von A nach B kommt, braucht es mehr als nur Leidenschaft – es braucht den richtigen Zurrgurt fürs Motorrad. Und nein, das ist kein bloßes Zubehör. Ein guter Gurt ist deine wichtigste Sicherheitsausrüstung für den Transport. Er kann den Unterschied zwischen einer entspannten Ankunft und einem teuren Desaster ausmachen.

Warum die richtigen Zurrgurte so verdammt wichtig sind

Mal ehrlich: Stell dir vor, du bist auf dem Weg in den wohlverdienten Urlaub oder zum nächsten Trackday. Plötzlich gibt ein billiger, ungeeigneter Gurt nach. Im besten Fall hast du nur ein paar ärgerliche Kratzer im Lack. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem schweren Unfall, der nicht nur dein Bike, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringt.

Der kleine Aufpreis für geprüfte Qualität ist, gemessen am Wert deines Motorrads, eine minimale Investition. Der Sicherheitsgewinn hingegen ist riesig. Es geht darum, das Vertrauen und das Wissen zu haben, dass dein wertvolles Schätzchen jederzeit bombenfest steht.

Mehr als nur ein Stück Stoff mit Haken

Ein hochwertiger Zurrgurt ist ein cleveres System. Jede einzelne Komponente – vom Gurtband über die Ratsche bis zum Haken – ist dafür gebaut, enormen Kräften standzuhalten. Bei Billigprodukten wird oft genau hier gespart: am Material, an der Verarbeitung. Das Ergebnis? Unvorhersehbares Versagen, genau dann, wenn du es am wenigsten brauchst.

Dieser Ratgeber ist dein Fahrplan. Wir nehmen dich an die Hand und erklären alles, von den Materialeigenschaften bis zur richtigen Anwendung in der Praxis. So triffst du am Ende eine fundierte Entscheidung. Das Ziel ist ganz einfach: Dein Motorrad soll genauso sicher ankommen, wie es in deiner Garage steht.

Und der Bedarf wächst. Motorradfahren boomt, und die Zahl der Maschinen auf deutschen Straßen steigt stetig. Nehmen wir nur mal die BMW R 1250 GS: Allein 2023 wurden fast 24.000 Stück neu zugelassen. Viele davon müssen für Touren oder Sportevents transportiert werden, was die Nachfrage nach robusten Zurrgurten für den Motorradtransport weiter antreibt.

Ein guter Zurrgurt ist wie eine Lebensversicherung für dein Motorrad. Du hoffst, seine volle Stärke nie testen zu müssen, aber es ist ein verdammt gutes Gefühl zu wissen, dass sie da ist, wenn es drauf ankommt.

Die Grundprinzipien der Ladungssicherung gelten übrigens für alles, was du transportierst. Wenn du tiefer in die Materie einsteigen willst, findest du in unserem Artikel zur Ladungssicherung für PKW-Anhänger viele weitere wertvolle Tipps.

Den Aufbau eines Zurrgurts verstehen

Ein Zurrgurt fürs Motorrad ist viel mehr als nur ein Stück Stoff mit Haken dran. Man kann ihn sich wie eine Kette vorstellen, bei der jedes Glied exakt passen muss, um die volle Last zu halten. Gibt auch nur ein Teil nach, ist die ganze Sicherung dahin. Um also die Spreu vom Weizen zu trennen, schauen wir uns die drei entscheidenden Bauteile mal genauer an: das Gurtband, die Ratsche und die Haken.

Jedes dieser Elemente hat eine ganz bestimmte Aufgabe und trägt zur Gesamtstabilität bei. Wenn man versteht, wie diese Teile zusammenspielen, ist das der erste Schritt, um sein Motorrad wirklich sicher zu transportieren. Es geht darum, Qualität zu erkennen, bevor man sie im Ernstfall braucht.

Das Gurtband – das Rückgrat der Sicherung

Das Gurtband ist quasi die Seele des ganzen Systems. Es muss enorme Zugkräfte aushalten, ohne sich dabei großartig zu dehnen. Aus diesem Grund kommt hier fast ausschließlich Polyester (PES) zum Einsatz. Dieses Material ist sozusagen der Klassenprimus unter den Kunstfasern: Es ist extrem reißfest, saugt sich kaum mit Wasser voll und steckt UV-Strahlung und schlechtes Wetter locker weg.

Ein Gurt aus einem nachgiebigeren Material wäre fatal. Bei jeder Bodenwelle würde er nachgeben, das Motorrad käme ins Wanken und die mühsam aufgebaute Spannung wäre futsch.

Ein Qualitätsmerkmal, das man sofort mit bloßem Auge prüfen kann, sind die Nähte. Achten Sie auf saubere, dichte und am besten doppelt ausgeführte Nähte, vor allem dort, wo Gurtband auf Haken und Ratsche trifft. Hier trennt sich oft ein zuverlässiges Produkt von einem echten Sicherheitsrisiko.

Die Ratsche – der Kraftmultiplikator

Die Ratsche, auch Spannelement genannt, ist das Herzstück, das die nötige Kraft auf den Gurt bringt. Eine gute Ratsche lässt sich leicht bedienen, ohne zu hakeln, rastet unter Last aber sicher und mit einem satten Klicken ein. Der Hebel sollte lang genug sein, um ordentlich Kraft aufbauen zu können, aber nicht so klobig, dass man ständig an Verkleidungsteilen aneckt.

Werfen Sie einen Blick auf die Konstruktion: solides Metall ohne scharfe Kanten ist hier Pflicht. Eine billige Ratsche kann sich unter Spannung verbiegen oder im schlimmsten Fall einfach brechen.

Die Haken – die Verbindung zum Fahrzeug

Die Haken sind die entscheidende Verbindung zwischen Gurt und den Befestigungspunkten am Anhänger oder im Transporter. Stabile, oft gummierte S-Haken sind hier der gängige Standard. Diese Gummierung schützt nicht nur den Lack an den Anschlagpunkten, sondern verhindert auch, dass der Haken verrutscht.

Prüfen Sie, ob die Haken massiv wirken und keine Risse oder Verformungen zeigen. Manche besseren Modelle haben sogar eine kleine Sicherungslasche, die ein versehentliches Aushaken verhindert – ein klares Sicherheitsplus.

Genau diese Komponenten sind entscheidend für einen Markt, der stetig wächst und immer höhere Sicherheitsanforderungen stellt. Weltweit wurde die Marktgröße für Spanngurte im Jahr 2023 auf 2,26 Milliarden US-Dollar geschätzt, wobei Polyester und Nylon aufgrund ihrer enormen Zugfestigkeit den Ton angeben. Mehr über die aktuellen Marktentwicklungen bei Spanngurten erfahren Sie auf wiseguyreports.com.

Das blaue Etett richtig deuten – Der Ausweis Ihres Zurrgurts

Dieses kleine, blaue Etikett ist quasi der Personalausweis für Ihren Zurrgurt. Viele übersehen es, aber es ist weit mehr als nur ein Zettel vom Hersteller – es ist Ihre Garantie für geprüfte Sicherheit. Wer die Infos darauf ignoriert, spielt nicht nur mit der Gesundheit seines Motorrads, sondern riskiert bei einer Kontrolle auch empfindliche Strafen.

Man kann es sich wie das Typenschild am eigenen Motorrad vorstellen: Alle kritischen Daten, die man kennen muss, stehen drauf. Um sein Bike sicher zu transportieren, sollte man die Sprache dieses Etiketts fließend beherrschen.

Die entscheidende Norm: EN 12195-2

Das Erste, was ins Auge fallen sollte, ist die Kennzeichnung EN 12195-2. Diese europäische Norm ist das wichtigste Qualitätsmerkmal für Zurrgurte im Motorradtransport. Sie bestätigt, dass der Gurt nach strengsten Kriterien geprüft wurde – vom Material über die Festigkeit bis hin zur Kennzeichnung.

Ein Gurt ohne diese Norm? Finger weg! Er erfüllt nicht die gesetzlichen Anforderungen und ist für die Ladungssicherung schlichtweg ungeeignet.

Die folgende Tabelle bricht die wichtigsten Kürzel für Sie herunter, damit Sie beim nächsten Kauf genau wissen, worauf es ankommt.


Die wichtigsten Kennzeichnungen auf dem Zurrgurt-Etikett

Diese Tabelle erklärt die entscheidenden Abkürzungen und Werte auf dem blauen Etikett eines Zurrgurts gemäß der Norm EN 12195-2.

Kennzeichnung Bedeutung Relevanz für den Motorradtransport
LC (Lashing Capacity) Maximale Belastbarkeit des Gurtes im geraden Zug, angegeben in dekaNewton (daN). Das ist die absolute Bruchgrenze des Gurtes. Ein Gurt mit LC 1000 daN hält ca. 1000 kg im geraden Zug aus. Dieser Wert ist die Basis für die Auswahl der richtigen Gurtstärke.
STF (Standard Tension Force) Vorspannkraft, die mit der Ratsche erzeugt und auf die Ladung übertragen wird. Das ist die Kraft, die Ihr Motorrad wirklich in die Federn zieht und fixiert. Eine STF von 300 daN bedeutet, Sie sichern Ihr Bike mit einer Kraft von rund 300 kg.
SHF (Standard Hand Force) Handkraft, die am Ratschenhebel aufgebracht werden muss, um die STF zu erreichen. Ein reiner Normwert. Eine SHF von 50 daN bedeutet, die angegebene STF wird bei einer Handkraft von 50 kg erreicht – ein standardisierter Wert für die Vergleichbarkeit.
EN 12195-2 Europäische Norm für Zurrgurte aus Chemiefasern. Das wichtigste Siegel! Nur Gurte mit dieser Kennzeichnung sind für die Ladungssicherung in Europa zugelassen und garantieren geprüfte Sicherheit.

Die Werte auf dem Etikett sind keine trockene Theorie, sondern die Grundlage für eine sichere Fahrt. Sie helfen Ihnen, die richtigen Gurte auszuwählen und Ihr Motorrad so zu sichern, dass es auch bei einer Vollbremsung genau dort bleibt, wo es hingehört.

LC – Was der Gurt maximal aushält

Die LC (Lashing Capacity) ist die vielleicht wichtigste Zahl auf dem Etikett. Sie gibt an, welche maximale Kraft der Gurt im geraden Zug aushält, bevor das Material nachgibt. Angegeben wird sie in daN (dekaNewton), wobei 1 daN ganz einfach der Gewichtskraft von 1 kg entspricht.

Ein Zurrgurt mit der Angabe LC 1000 daN hält im geraden Zug also eine Last von etwa 1000 kg. Wichtig ist aber: Das ist die Bruchlast, nicht die empfohlene Arbeitslast!

Theoretisch verdoppelt sich dieser Wert, wenn man den Gurt um die Ladung schlingt (Umreifung). Für das Niederzurren eines Motorrads ist das aber nicht relevant. Hier zählt einzig und allein der Wert im geraden Zug, denn genau so werden die Gurte ja eingesetzt.

STF und SHF – Die Kraft, die wirklich ankommt

Während die LC angibt, was der Gurt im Extremfall aushält, zeigen STF und SHF, wie viel Kraft Sie tatsächlich auf Ihr Motorrad ausüben. Und das ist der entscheidende Punkt.

  • STF (Standard Tension Force): Dieser Wert beschreibt die Vorspannkraft, die Sie mit der Ratsche aufbauen. Eine STF von 300 daN heißt nichts anderes, als dass Sie Ihr Motorrad mit einer Kraft von 300 kg in die Federn ziehen. Das ist die Kraft, die Ihr Bike bombenfest auf dem Anhänger hält.

  • SHF (Standard Hand Force): Die SHF gibt an, mit wie viel Handkraft dieser STF-Wert erreicht wird. Ein typischer Wert ist SHF 50 daN. Das bedeutet, die genormte Vorspannkraft (STF) wird erreicht, wenn man mit 50 kg am Ratschenhebel zieht.

Einfach gesagt: Die LC verrät Ihnen die Belastungsgrenze des Materials, die STF hingegen zeigt Ihnen, wie fest Sie Ihr Motorrad tatsächlich verzurren. Beide Werte sind absolut entscheidend, um die richtige Anzahl und Stärke der Zurrgurte für Ihr Motorrad zu wählen und für eine sichere Fahrt zu sorgen.

Die passenden Zurrgurte für Ihr Motorrad auswählen

Die Auswahl an Zurrgurten kann einen erstmal erschlagen, das ist klar. Aber keine Sorge: Den richtigen Gurt zu finden, ist einfacher, als es aussieht. Es geht darum, eine durchdachte Entscheidung zu treffen, die perfekt zu deinem Motorrad und deinem Anhänger oder Transporter passt.

Die allererste Regel, die du dir merken solltest: Finger weg von simplen Klemmschlossgurten! Für schwere Lasten wie ein Motorrad sind die Dinger absolut tabu. Ihre Klemmwirkung reicht einfach nicht aus, um die Kräfte aufzufangen, die bei der Fahrt entstehen. Greif also immer zu einem Zurrgurt für dein Motorrad, der eine solide Ratsche hat.

Die goldene Regel der Zurrkraft

Es gibt eine ganz einfache Faustregel, die dir bei der Auswahl hilft: Die kombinierte Zurrkraft (LC) aller Gurte zusammen sollte mindestens das Doppelte des Motorradgewichts betragen. Damit schaffst du dir eine wichtige Sicherheitsreserve für Bremsmanöver, Schlaglöcher oder unerwartete Bodenwellen.

  • Beispiel: Dein Motorrad wiegt 220 kg.
  • Berechnung: 220 kg x 2 = 440 kg (das entspricht 440 daN).
  • Ergebnis: Die LC-Werte deiner Gurte müssen in der Summe mindestens 440 daN ergeben. Verwendest du vier Gurte, braucht jeder eine LC von mindestens 110 daN. Aus Sicherheitsgründen sind höhere Werte aber immer die bessere Wahl.

Profi-Tipp: Geh lieber auf Nummer sicher. Ein Gurt-Set mit einer LC von 500 daN oder mehr pro Gurt gibt dir mehr als genug Puffer und sorgt für ein ruhiges Gewissen auf der Autobahn.

Checkliste für den Kauf deiner Zurrgurte

Bevor du zuschlägst, geh diese drei zentralen Fragen durch. Sie sind die Basis für das perfekte System und bewahren dich vor einem teuren und vor allem unsicheren Fehlkauf.

  1. Gewicht und Befestigungspunkte: Wie schwer ist deine Maschine? Und wo hat sie stabile Punkte am Rahmen, an denen du die Gurte sicher anlegen kannst? Die Gabelbrücke oder der Heckrahmen sind meistens ideal.
  2. Schutz für empfindliche Teile: Hast du viele Chrom- oder lackierte Teile, die dir heilig sind? Dann sind Soft-Loops (auch Lenkerschlaufen genannt) ein absolutes Muss. Diese weichen Schlaufen legst du um die Gabelbrücke und schützt so die Oberflächen vor Kratzern durch die Metallhaken der Gurte.
  3. Die passenden Haken: Welche Art von Haken passt am besten zu deinem Anhänger oder Transporter? S-Haken sind der Klassiker, aber es gibt unzählige Varianten. Informier dich über die verschiedenen Haken für Zurrgurte, um die sicherste Verbindung herzustellen.

In Deutschland haben sich Zurrgurte für Motorräder mit einer Ladefähigkeit (LC) von 350 bis 900 daN etabliert. Längen um die 2000 mm sind dabei besonders gängig. Sets mit LC 350 daN, 750 daN und 900 daN findest du fast überall. Oft bringen sie nützliche Features wie gesicherte S-Haken oder Klettschlaufen mit, um das lose Gurtende zu bändigen. Für ein hochwertiges Set solltest du mit Kosten zwischen 20 und 60 Euro rechnen.

Ihr Motorrad Schritt für Schritt richtig verzurren

 

So, jetzt geht’s ans Eingemachte. Die Theorie sitzt, die richtigen Zurrgurte für Ihr Motorrad liegen parat – also ran an die Arbeit. Und keine Sorge: Das Verzurren ist kein Hexenwerk, sondern pures Handwerk, das man mit etwas Übung schnell draufhat.

Wir zeigen Ihnen hier die bewährte 4-Punkt-Sicherung. Diese Methode hat sich als Goldstandard etabliert, weil sie Ihr Motorrad in absolut jede Richtung fixiert: nach vorn, hinten und zu den Seiten. Das Ergebnis? Ein Bike, das wie angenagelt steht und selbst bei scharfen Bremsmanövern oder in engen Kurven nicht aus der Ruhe kommt.

Vorbereitung ist der halbe Sieg

Bevor der erste Gurt auch nur in die Hand genommen wird, schaffen wir die perfekte Ausgangslage. Dieser Schritt ist absolut entscheidend, denn er legt den Grundstein für eine bombenfeste und sichere Verzurrung.

  1. Motorrad positionieren: Schieben Sie Ihre Maschine mittig und kerzengerade auf den Anhänger oder in den Transporter. Wer eine Vorderradwippe hat, ist klar im Vorteil – sie ist der beste Freund des Solo-Verladers, denn sie hält das Bike stabil aufrecht, während Sie sich um die Gurte kümmern.

  2. Gang einlegen: Legen Sie den ersten Gang ein. Das blockiert das Hinterrad und verhindert, dass das Motorrad unerwünscht vor- oder zurückrollt, während Sie hantieren.

  3. Seitenständer einklappen: Sobald das Motorrad sicher steht (ob in der Wippe oder von einem Helfer gehalten), klappen Sie den Seitenständer ein. Er wäre beim Einfedern nur im Weg und könnte im schlimmsten Fall beschädigt werden oder den Lack zerkratzen.

Die 4-Punkt-Sicherung im Detail

Das Prinzip dahinter ist denkbar einfach: Zwei Gurte ziehen das Motorrad nach vorn und pressen es nach unten in die Federn. Zwei weitere Gurte sichern es nach hinten und ebenfalls nach unten. Dadurch entsteht ein stabiles Kräfte-Viereck, das jede Bewegung im Keim erstickt.

Die vordere Sicherung anbringen

Die vorderen Gurte sind die wichtigsten, denn sie fangen die Hauptlast bei Bremsmanövern ab. Hier ist besondere Sorgfalt gefragt.

  • Befestigungspunkte am Motorrad: Suchen Sie sich stabile, massive Punkte. Ideal ist die untere Gabelbrücke, da sie ein tragendes Teil ist, das direkt mit dem Rahmen verbunden ist. Alternativ gehen auch Soft-Loops, die Sie schonend um die obere Gabelbrücke legen. Ganz wichtig: Befestigen Sie die Zurrgurte fürs Motorrad niemals an losen Teilen wie den Lenkergriffen, Blinkern oder gar Bremsleitungen!

  • Anlegen der Gurte: Führen Sie den ersten Gurt von der rechten Seite der Gabelbrücke zu einem vorderen Zurrpunkt rechts am Anhänger. Dasselbe machen Sie spiegelbildlich auf der linken Seite. Die Gurte sollten idealerweise in einem Winkel von etwa 30 bis 45 Grad nach vorn und leicht nach außen laufen.

  • Spannung aufbauen: Jetzt kommt die Ratsche ins Spiel. Ziehen Sie die Gurte abwechselnd und schön gleichmäßig an. Sie werden sehen, wie die Gabel dabei sichtbar einfedert – das muss so sein! Als Faustregel gilt eine Kompression von etwa einem Drittel des gesamten Federwegs. Bitte nicht bis zum Anschlag durchziehen.

Die hintere Sicherung vervollständigen

Die hinteren Gurte sind für die Stabilität zuständig. Sie verhindern, dass das Heck seitlich ausbricht oder das Motorrad auf dem Anhänger zu „tanzen“ beginnt.

  • Befestigungspunkte am Motorrad: Hier eignen sich stabile Teile des Heckrahmens, die Ausleger der Soziusfußrasten oder – falls vorhanden – spezielle Zurrösen am Rahmen. Ein absolutes No-Go ist die Schwinge! Da sie Teil der Federung ist, würde sich die Gurtspannung bei jeder Bewegung ändern und die Sicherung wäre dahin.

  • Anlegen der Gurte: Führen Sie die Gurte vom Rahmenheck schräg nach hinten und außen zu den hinteren Zurrpunkten am Anhänger. Auch hier sorgt ein leichter Winkel für die beste seitliche Stabilität.

  • Finale Spannung: Ziehen Sie zum Schluss auch die hinteren Gurte fest an, bis das Motorrad komplett stabil und ohne Spiel steht.

Machen Sie zum Abschluss immer den Rütteltest: Packen Sie das Motorrad fest am Lenker und am Heck an und versuchen Sie, es kräftig hin und her zu bewegen. Es sollte sich anfühlen, als wäre es eine feste Einheit mit dem Anhänger. Gibt es noch nach oder wackelt etwas, müssen Sie die Spannung der Gurte nachjustieren.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Halten Sie nach den ersten paar Kilometern Fahrt kurz an und prüfen Sie die Spannung aller vier Zurrgurte noch einmal. Durch die Vibrationen der Fahrt können sich die Gurte manchmal etwas setzen. Ein kurzes Nachziehen gibt Ihnen die Sicherheit für die restliche Strecke.

Pflege und Prüfung für langanhaltende Sicherheit

Ein Zurrgurt fürs Motorrad ist ein echtes Verschleißteil. Man muss ihn sich wie einen Reifen oder Bremsbelag vorstellen – mit der Zeit und jedem Einsatz verliert er an Leistungsfähigkeit. Eine gute Pflege und regelmäßige Kontrolle sind daher keine lästige Pflicht, sondern die absolute Grundlage für jeden sicheren Transport.

Die richtige Lagerung ist schon die halbe Miete. Am besten bewahren Sie Ihre Gurte immer trocken, sauber und vor allem geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung auf. UV-Licht ist der größte Feind des Polyesters, es macht das Gewebe mit der Zeit spröde und brüchig. Wickeln Sie die Gurte nach Gebrauch immer locker auf, aber verknoten Sie sie niemals. Knoten können die Fasern im Inneren dauerhaft beschädigen.

Die schnelle Sichtprüfung vor jeder Fahrt

Machen Sie es sich zur Gewohnheit, vor jeder einzelnen Benutzung einen schnellen, aber gründlichen Blick auf Ihre Gurte zu werfen. Diese fünf Punkte sollten Sie immer im Auge haben:

  • Gurtband: Suchen Sie die gesamte Länge nach Einschnitten, Rissen oder stark aufgescheuerten Stellen ab. Auch seltsame Verfärbungen, etwa durch Chemikalien, sind ein klares Warnsignal.
  • Nähte: Sind alle Nähte noch komplett intakt und fest? Schon eine aufgeplatzte oder beschädigte Naht reduziert die Belastbarkeit dramatisch.
  • Ratsche: Lässt sich der Mechanismus sauber und ohne zu haken bedienen? Achten Sie auch auf Verformungen, Dellen oder gar Risse im Metall.
  • Haken: Sind die Haken verbogen oder zeigen sie feine Risse? Bereits eine leichte Verformung ist ein sicheres Zeichen dafür, dass der Gurt überlastet wurde.
  • Etikett: Ist das blaue Kennzeichnungsetikett noch da und vor allem gut lesbar? Ohne ein lesbares Etikett darf ein Gurt nicht mehr verwendet werden – so will es die Vorschrift.

Ein Zurrgurt hat kein festes Ablaufdatum, aber er erreicht irgendwann die sogenannte Ablegereife. Das bedeutet: Sobald er auch nur eines der genannten Verschleißmerkmale aufweist, muss er sofort ausgemustert werden. Selbst ein kleiner Riss kann unter Spannung schlagartig zum kompletten Versagen führen.

Wenn Sie tiefer in die gesetzlichen Vorschriften eintauchen und genau wissen wollen, wann ein Gurt als ablegereif gilt, finden Sie in unserem Beitrag zur DGUV Regel 109-017 wertvolle und detaillierte Informationen.

Häufige Fragen zum Verzurren von Motorrädern

Zum Abschluss klären wir noch die Fragen, die uns in der Praxis am häufigsten gestellt werden. Betrachten Sie diesen Abschnitt als eine Art Kurz-Checkliste, um die letzten Zweifel aus dem Weg zu räumen, bevor Sie Ihr Motorrad mit gutem Gefühl auf die Reise schicken.

Wie viele Zurrgurte brauche ich für ein Motorrad?

Um Ihr Motorrad wirklich felsenfest und sicher zu fixieren, sind mindestens vier Zurrgurte die absolut beste Wahl. Mit dieser erprobten 4-Punkt-Sicherung bauen Sie ein stabiles Kraftdreieck auf, das Ihr Bike effektiv nach vorn, hinten und zu den Seiten abspannt.

Stellen Sie es sich so vor: Zwei Gurte ziehen das Motorrad nach vorn und pressen es sanft in die Federn, während die anderen beiden es nach hinten und ebenfalls nach unten ziehen. Dieses System verhindert zuverlässig, dass Ihre Maschine auf dem Anhänger verrutscht, kippt oder bei Bremsmanövern und Kurvenfahrten anfängt zu „tanzen“.

Darf ich mein Motorrad am Lenker verzurren?

Ein klares Nein. Wir raten dringend davon ab, Zurrgurte für Ihr Motorrad direkt um die Lenkergriffe oder die Lenkerenden zu legen. Diese Bauteile sind für die Bedienung gedacht, nicht dafür, hohe Zugkräfte aufzunehmen. Im schlimmsten Fall verbiegen sie sich oder brechen sogar.

Greifen Sie stattdessen zu speziellen Lenkerschlaufen-Systemen. Diese verteilen die Kraft gleichmäßig und sicher auf die massive obere Gabelbrücke. Eine ebenso gute Alternative ist, die Gurte direkt an der unteren Gabelbrücke anzusetzen – auch das ist ein stabiler Punkt, der die Kräfte problemlos aufnimmt, ohne etwas zu beschädigen.

Ein wichtiger Tipp aus der Praxis: Ziehen Sie die Gurte nur so fest an, dass die Federelemente leicht eintauchen – etwa zu einem Drittel des Gesamtfederwegs. Wer hier mit roher Gewalt kurbelt, riskiert auf Dauer Schäden an den empfindlichen Simmerringen der Gabel.

Machen Sie am Ende immer den Rütteltest. Einmal kräftig am Motorrad wackeln – es sollte sich anfühlen, als wäre es eins mit dem Anhänger. Und ganz wichtig: Nach den ersten Kilometern anhalten und die Spannung noch einmal prüfen!

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