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Praxisratgeber zurrgurte ladungssicherung

Zurrgurte sind das A und O für jeden, der Ladung professionell sichern muss. Sie sind die Lebensversicherung auf der Straße, denn sie verhindern, dass Fracht bei einem scharfen Bremsmanöver, in Kurven oder auf holprigen Straßen verrutscht, umkippt oder gar herunterfällt. Damit schützen sie nicht nur wertvolle Güter, sondern vor allem Menschenleben. Die richtige Anwendung von Zurrgurten zur Ladungssicherung ist deshalb kein „Kann“, sondern ein absolutes Muss – gesetzlich und moralisch.

Warum die richtige Ladungssicherung mit Zurrgurten zählt

Jede einzelne Fahrt, egal wie kurz, beginnt mit einer riesigen Verantwortung. Es geht um so viel mehr als nur darum, etwas von A nach B zu bringen. Eine schlecht gesicherte Ladung macht aus jedem Fahrzeug eine tickende Zeitbombe für alle anderen auf der Straße. Man unterschätzt die Kräfte, die da wirken, gewaltig. Schon eine Vollbremsung aus nur 50 km/h lässt die Ladung mit nahezu ihrem vollen Gewicht nach vorne schießen.

Die unsichtbaren Gefahren auf der Straße

Stellen Sie sich kurz eine Palette mit Getränkekisten vor, die nur notdürftig verzurrt wurde. Ein abruptes Ausweichmanöver, ein Ruck – und die tonnenschwere Fracht bricht durch die Bordwand. Das sind keine Horrorgeschichten aus der Fahrschule, sondern leider bitterer Alltag auf unseren Straßen, mit oft katastrophalen Folgen.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Allein in Deutschland gibt es jedes Jahr rund 2.500 Unfälle, die direkt auf mangelhafte Ladungssicherung zurückgehen. Diese Unfälle wären vermeidbar gewesen. Sie verursachen nicht nur unermessliches menschliches Leid, sondern auch wirtschaftliche Schäden in Höhe von rund 500 Millionen Euro pro Jahr. Wer sich die Details ansehen möchte, findet beim Bußgeldkatalog eine umfassende Analyse zu den Unfallursachen.

Rechtliche Verantwortung und Konsequenzen

Der Gesetzgeber ist hier glasklar. § 22 der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) sagt eindeutig: Die Ladung muss so gesichert sein, dass sie selbst bei einer Vollbremsung oder plötzlichen Ausweichbewegungen nicht verrutschen oder herunterfallen kann. In der Pflicht stehen dabei übrigens nicht nur der Fahrer, sondern auch der Verlader und der Fahrzeughalter.

Viele denken fälschlicherweise, dass hohes Gewicht allein schon für Stabilität sorgt. Das ist ein fataler Irrtum. Ohne eine form- oder kraftschlüssige Sicherung durch Zurrgurte wird selbst die schwerste Fracht zu einem unkontrollierbaren Geschoss.

Ein Verstoß gegen diese Vorschriften ist kein Kavaliersdelikt. Das geht von empfindlichen Bußgeldern und Punkten in Flensburg bis hin zu strafrechtlichen Ermittlungen, wenn Menschen zu Schaden kommen. Deshalb ist fundiertes Wissen über die Zurrgurte Ladungssicherung und die anerkannten Regeln der Technik, wie die VDI-Richtlinie 2700, absolut unverzichtbar. Es schützt nicht nur vor rechtlichen Problemen, sondern ist die Grundlage für einen sicheren Arbeitsalltag und sorgt dafür, dass wir alle sicherer auf den Straßen unterwegs sind.

Den richtigen Zurrgurt für jede Fracht auswählen

Die Wahl des passenden Zurrgurts ist der Dreh- und Angelpunkt für eine sichere und vorschriftsmäßige Ladungssicherung. Es klingt logisch, aber in der Praxis sehe ich es immer wieder: Ein Gurt, der für leichte Kartons gedacht ist, wird für schwere Maschinenteile zweckentfremdet – ein fatales Risiko. Umgekehrt ist es reine Verschwendung, leichte Fracht mit überdimensionierten Gurten zu sichern. Das ist nicht nur unpraktisch, sondern geht auch ins Geld.

Der Schlüssel zur richtigen Entscheidung ist das kleine blaue Kennzeichnungsetikett. Man könnte es fast als den „Personalausweis“ des Zurrgurts bezeichnen. Wer lernt, dieses Etikett richtig zu lesen, hat den wichtigsten Schritt zur professionellen Ladungssicherung schon gemeistert.

Das Geheimnis des blauen Etiketts entschlüsseln

Auf diesem Etikett stehen ein paar Abkürzungen, die jeder, der mit Ladungssicherung zu tun hat, im Schlaf kennen sollte. Die wichtigsten sind LC, STF und SHF. Diese Werte zu ignorieren, ist nicht nur fahrlässig, sondern kann bei einer Kontrolle richtig teuer werden.

  • LC (Lashing Capacity): Das ist die Zurrkraft. Sie gibt ganz klar an, wie viel Kraft der Gurt im geraden Zug aushält, bevor das Material nachgibt. Ein Gurt mit LC 2500 daN kann also eine Last von rund 2.500 Kilogramm halten.
  • STF (Standard Tension Force): Die Vorspannkraft. Dieser Wert ist der entscheidende Faktor beim Niederzurren. Er sagt aus, wie viel Kraft von der Ratsche tatsächlich auf die Ladung übertragen wird, um sie auf die Ladefläche zu pressen. Eine höhere STF bedeutet mehr Anpressdruck und damit eine deutlich bessere Sicherung.
  • SHF (Standard Hand Force): Die normale Handkraft. Sie beschreibt die Kraft, die man auf den Ratschenhebel ausüben muss, um die angegebene Vorspannkraft (STF) zu erreichen. In der Norm ist diese mit 50 daN festgelegt – das entspricht etwa 50 kg und ist für jeden Anwender gut machbar.

Diese Werte sind keine Schätzungen, sondern basieren auf harten Fakten und Normen wie der DIN EN 12195-2 und der VDI 2700. Diese Vorschriften stellen sicher, dass die Gurte auch bei einer Vollbremsung oder einem plötzlichen Ausweichmanöver halten, was sie versprechen.

Das Zurrgurt-Etikett einfach erklärt

Um die Theorie greifbarer zu machen, habe ich die wichtigsten Angaben auf dem Etikett in einer Tabelle zusammengefasst. Sie hilft dabei, die kryptischen Abkürzungen direkt in die Praxis zu übersetzen.

Kennzeichnung Bedeutung Praktische Anwendung
LC (Lashing Capacity) Maximale Belastbarkeit im geraden Zug. Gemessen in daN. Ein LC von 2500 daN bedeutet, der Gurt hält 2500 kg. Wichtig für Diagonal- oder Schrägverzurrung.
STF (Standard Tension Force) Vorspannkraft, die die Ratsche auf die Ladung überträgt. Ein hoher STF-Wert (z. B. 500 daN) erzeugt mehr Anpressdruck und sichert schwere Ladung effektiver beim Niederzurren.
SHF (Standard Hand Force) Die Handkraft, die nötig ist, um die STF zu erreichen. Standardmäßig 50 daN. Das ist die Kraft, mit der die Ratsche bedient werden muss, um die volle Vorspannkraft zu erzielen.
Material (z. B. PES) Das Material des Gurtbandes. Meist Polyester (PES). PES ist dehnungsarm und witterungsbeständig, ideal für die meisten Anwendungen.
Länge (z. B. 8 m) Die Gesamtlänge des Zurrgurts. Wählen Sie die Länge passend zur Ladung, um unnötiges Restgurtband zu vermeiden.
Hersteller & Baujahr Gibt Auskunft über Herkunft und Alter des Gurtes. Wichtig für die Nachverfolgung und die Einhaltung der Ablegereife. Gurte altern!

Mit dieser Übersicht wird das Etikett vom reinen Datenschild zum nützlichen Werkzeug bei der täglichen Arbeit.

Material und Ratsche machen den Unterschied

Neben den reinen Kraftwerten entscheiden auch Material und Bauart über die Eignung eines Gurtes. Die meisten Gurtbänder bestehen aus Polyester (PES), weil es extrem dehnungsarm, UV-beständig und robust gegen Witterungseinflüsse ist.

Ein oft unterschätzter Held ist aber die Ratsche selbst. Hier gibt es zwei Varianten, die man kennen sollte:

  1. Kurzhebelratschen (Druckratschen): Kompakt und perfekt für leichtere Ladungen oder wenn der Platz knapp ist. Sie erzeugen eine solide, aber keine extrem hohe Vorspannkraft.
  2. Langhebelratschen (Zugratschen): Durch den längeren Hebelarm wird die eingesetzte Kraft vervielfacht. Damit lässt sich eine deutlich höhere STF erreichen – die erste Wahl für schwere und standsichere Güter.

Ein Tipp aus der Praxis: Wenn Sie schwere palettierte Ware niederzurren, kann eine Langhebelratsche die Anzahl der benötigten Gurte reduzieren. Jeder einzelne Gurt baut mehr Vorspannkraft auf. Das spart nicht nur Material, sondern vor allem wertvolle Zeit beim Verladen.

Am Ende kommt es auch auf die Haken an. Der klassische Spitzhaken ist zwar am weitesten verbreitet, aber für bestimmte Zurrpunkte eignen sich Flachhaken oder Karabinerhaken einfach besser. Eine gute Übersicht über die verschiedenen Varianten finden Sie in unserem Artikel über Zurrgurte mit Haken. Die Wahl des richtigen Hakens sorgt dafür, dass die Kraft sicher und ohne Verrutschen in den Zurrpunkt eingeleitet wird.

Methoden zur Anwendung von Zurrgurten in der Praxis

Ein erstklassiger Zurrgurt nützt wenig, wenn er falsch eingesetzt wird. In der Praxis machen oft Kleinigkeiten den Unterschied zwischen einer wirklich sicheren Ladung und einer, die nur so aussieht. Es geht darum, die Physik zu verstehen und die gängigen Techniken zu beherrschen, um die volle Kraft der Gurte auf die Ladefläche zu bringen.

Die beiden fundamentalen Methoden der Zurrgurte Ladungssicherung sind das Niederzurren und das Direktzurren. Welche davon die richtige für Sie ist, hängt ganz von der Art und dem Gewicht Ihrer Fracht ab.

Niederzurren: Die kraftschlüssige Sicherung

Das Niederzurren ist die mit Abstand gängigste Methode. Perfekt für formstabile Güter wie Kisten, Paletten oder Baumaterial. Das Prinzip ist denkbar einfach: Man legt den Zurrgurt über die Ladung und spannt ihn fest. Dadurch wird die Ladung so stark auf die Ladefläche gepresst, dass die Reibung ein Verrutschen verhindert.

Der entscheidende Faktor hier ist die Vorspannkraft (STF) des Gurtes. Ein Gurt mit einer hohen STF – meist durch eine Langhebelratsche erzeugt – presst die Ladung viel effektiver nach unten.

Ein typischer Fehler, den man immer wieder sieht: Das Gurtband ist verdreht. Ein verdrehter Gurt kann seine Kraft nicht gleichmäßig verteilen und verliert massiv an Wirkung. Achten Sie penibel darauf, dass das Band immer flach und ohne Knoten aufliegt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Einsatz von Antirutschmatten. Diese unscheinbaren Helfer sind echte Game-Changer, denn sie können den Reibungskoeffizienten dramatisch erhöhen. Was heißt das im Alltag? Mit Antirutschmatten brauchen Sie oft nur halb so viele Zurrgurte für die gleiche Sicherung. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Material. Eine genaue Anleitung zum Umgang mit der Ratsche finden Sie übrigens in unserem Beitrag Spanngurt mit Ratsche Anleitung.

Direktzurren: Die formschlüssige Sicherung

Wenn es um schwere, kippgefährdete Ladungen wie große Maschinen oder Fahrzeuge geht, ist das Direktzurren oft die bessere und sicherere Wahl. Statt die Ladung nach unten zu pressen, werden die Gurte hier direkt zwischen den Zurrpunkten am Fahrzeug und festen Anschlagpunkten an der Ladung befestigt. Diese Methode blockiert Bewegungen in alle Richtungen – egal ob nach vorne, hinten oder zur Seite.

Dabei gibt es verschiedene Varianten:

  • Diagonalzurren: Hier kommen mindestens vier Zurrgurte zum Einsatz, die diagonal von der Ladung zu den Zurrpunkten am Fahrzeug gespannt werden. Diese Technik ist extrem wirksam gegen Verrutschen in Längs- und Querrichtung.
  • Schrägzurren: Bei dieser Methode werden die Gurte schräg zur Längsachse des Fahrzeugs gespannt. Um die Ladung in alle Richtungen zu sichern, sind hier aber mindestens acht Gurte notwendig.

Beim Direktzurren ist die Zurrkraft (LC) die entscheidende Kennzahl. Jeder einzelne Gurt muss hier stark genug sein, um die auftretenden Kräfte direkt abzufangen.

Worauf Sie immer achten sollten

Egal, für welche Methode Sie sich entscheiden, ein paar goldene Regeln gelten immer. Die wichtigste ist der Kantenschutz. Führen Sie einen Zurrgurt niemals ungeschützt über eine scharfe Kante! Das Gurtband wird sonst beschädigt und kann unter Last reißen. Verwenden Sie unbedingt spezielle Kantenschutzecken oder -winkel.

Werfen Sie auch immer einen Blick auf die Ratsche. Sie muss sauber und frei von Schmutz oder Rost sein, damit sie reibungslos funktioniert. Nach dem Spannen gehört der Hebel der Ratsche immer in die geschlossene Position gesichert, damit er sich während der Fahrt nicht von selbst lösen kann. Eine kurze Sichtprüfung der gesamten Ausrüstung vor jeder Fahrt ist kein Luxus, sondern ein absolutes Muss für die Sicherheit.

Häufige Fehler bei der Ladungssicherung – und wie man sie vermeidet

Man lernt aus Fehlern, sagt man. Aber im Güterverkehr kann schon der kleinste Fehler fatale Folgen haben. Die Realität auf unseren Straßen ist leider oft ernüchternd: Viele Fahrer und Verlader machen aus Routine, Zeitdruck oder schlichtem Unwissen immer wieder die gleichen, brandgefährlichen Fehler. Es sind genau diese Nachlässigkeiten, die am Ende zu Unfällen führen.

Schaut man sich die Auswertungen von Verkehrskontrollen und Unfallberichten an, zeichnet sich ein klares Bild. Es sind oft die vermeintlichen Kleinigkeiten, die eine ansonsten solide Sicherung zunichtemachen.

Die gefährlichsten Fehler aus der Praxis

Ein riesiges Problem ist die weit verbreitete Nutzung von beschädigter oder längst „ablegereifer“ Ausrüstung. Klar, ein Zurrgurt mit einem kleinen Riss oder eine Ratsche, die nur leicht verbogen ist, scheint auf den ersten Blick noch zu funktionieren. Doch unter der enormen Belastung einer Vollbremsung wird genau dieser kleine Defekt zur Sollbruchstelle. Die Reißfestigkeit ist futsch – und der Gurt versagt genau dann, wenn man sich auf ihn verlassen muss.

Genauso kritisch ist die falsche Einschätzung von Gewicht und Reibung. Viel zu oft wird hier nach Bauchgefühl gehandelt, anstatt die Kräfte sauber zu berechnen.

Ein schweres Gut verrutscht nicht so leicht? Ein fataler Irrtum. Ohne die erhöhte Reibung durch Antirutschmatten und die nötige Vorspannkraft durch die Zurrgurte zur Ladungssicherung wird selbst eine tonnenschwere Maschine zum unkontrollierbaren Geschoss.

Die Statistiken sprechen hier eine deutliche Sprache. Bei Kontrollen von über 2.100 LKW wurde festgestellt, dass nur etwa 35 Prozent ihre Ladung vorschriftsmäßig gesichert hatten. Im Umkehrschluss bedeutet das: Erschreckende 65 Prozent waren mit Mängeln unterwegs. Noch alarmierender: Bei rund jedem fünften LKW-Unfall ist eine unzureichende oder komplett fehlende Ladungssicherung die Ursache. Mehr zu diesen Erkenntnissen zur Ladungssicherung finden Sie auf spanngurt-profi.de.

Wie Sie diese Fehler aktiv vermeiden

Die gute Nachricht: Die meisten dieser Patzer lassen sich durch Sorgfalt und einfache Routinen vermeiden. Es geht nicht darum, alles komplizierter zu machen, sondern darum, die richtigen Abläufe zur festen Gewohnheit werden zu lassen.

Eine wirksame Prävention startet mit einer simplen Checkliste, die man vor jeder Fahrt kurz im Kopf durchgeht:

  • Zustand der Ausrüstung: Jeder einzelne Zurrgurt wird vor der Benutzung auf Risse, Einschnitte, beschädigte Nähte und Verformungen an Ratsche oder Haken geprüft. Ganz wichtig: Das Etikett muss lesbar sein.
  • Korrekte Gurtführung: Darauf achten, dass das Gurtband niemals verdreht ist. Immer Kantenschutz verwenden, um den Gurt vor den scharfen Kanten der Ladung zu schützen. Ein Gurt, der an einer Kante scheuert, ist so gut wie kaputt.
  • Richtige Methode wählen: Niederzurren für stabile, formschlüssige Güter. Direktzurren für schwere, kippgefährdete Maschinen. Niemals ungeeignete Sicherungsmittel wild miteinander kombinieren.
  • Reibung nutzen: Konsequent Antirutschmatten unter die Ladung legen. Sie sind die effektivste und gleichzeitig günstigste Methode, um die benötigte Anzahl an Gurten deutlich zu reduzieren.

Am Ende des Tages ist der Faktor Mensch entscheidend. Nehmen Sie sich die nötige Zeit für eine saubere Sicherung und widerstehen Sie dem Druck, Abkürzungen zu nehmen. Eine fundierte Schulung und das Bewusstsein für die physikalischen Kräfte, die hier wirken, sind die besten Werkzeuge, um nicht nur die Ladung, sondern auch das eigene Leben und das der anderen zu schützen.

Pflege und prüfung für langlebige zurrgurte

Ein Zurrgurt ist nur so lange sicher, wie er intakt ist. Selbst der stärkste Gurt wird durch Verschleiß, falsche Lagerung oder mechanische Schäden schnell zu einem unkalkulierbaren Sicherheitsrisiko. Eine regelmäßige und vor allem sorgfältige Prüfung ist daher keine Option, sondern eine absolute Pflicht für jeden, der für die Zurrgurte Ladungssicherung verantwortlich ist.

Wer hier proaktiv handelt, erhöht nicht nur die Sicherheit drastisch, sondern verlängert auch die Lebensdauer seiner Ausrüstung. Und das spart langfristig bares Geld und verhindert teure Ausfälle oder gar Unfälle durch Materialversagen.

Die tägliche sichtprüfung vor jedem einsatz

Bevor Sie einen Zurrgurt anlegen, nehmen Sie sich einen kurzen Moment für einen visuellen Check. Diese wenigen Sekunden können den entscheidenden Unterschied machen und müssen zur festen Routine werden.

Achten Sie dabei gezielt auf folgende Anzeichen, die auf eine unmittelbare Gefahr hindeuten:

  • Einschnitte oder Garnbrüche: Überprüfen Sie das Gurtband auf seiner gesamten Länge. Schon kleine Einschnitte von mehr als 10 % der Gurtbandbreite machen den Gurt unbrauchbar.
  • Schäden an den Nähten: Die Sicherheitsnähte sind die Achillesferse eines jeden Gurtes. Sind diese aufgerissen, abgewetzt oder beschädigt, ist die volle Belastbarkeit nicht mehr gegeben.
  • Verformungen an Metallteilen: Werfen Sie einen genauen Blick auf Ratsche und Haken. Risse, starke Verformungen, deutliche Korrosion oder Aufweitungen am Haken sind klare Warnsignale.
  • Fehlendes oder unleserliches Etikett: Ohne Etikett ist der Gurt ein Phantom. Sie kennen weder seine Zurrkraft (LC) noch seine Vorspannkraft (STF). Ein solcher Gurt darf unter keinen Umständen mehr verwendet werden.

Diese Prüfung ist der erste und wichtigste Schritt, um Unfälle zu vermeiden.

Wann ein zurrgurt ablegereif ist

Die sogenannte Ablegereife ist der Punkt, an dem ein Zurrgurt seine Sicherheitsreserven aufgebraucht hat und entsorgt werden muss. Die Kriterien hierfür sind in der Norm DIN EN 12195-2 klar definiert und lassen absolut keinen Spielraum für Interpretationen.

Ein Zurrgurt ist kein Werkzeug, das man „noch ein letztes Mal“ benutzt. Wenn auch nur der geringste Zweifel an seinem Zustand besteht, gehört er sofort aussortiert. Die potenziellen Konsequenzen eines Gurtversagens sind einfach zu gravierend.

Neben den bereits genannten Punkten der Sichtprüfung gibt es weitere, eindeutige Kriterien für die Ablegereife. Dazu gehören sichtbare Schäden durch den Kontakt mit aggressiven Chemikalien, die sich oft durch Verfärbungen oder Versprödung des Materials zeigen. Auch Hitzeschäden, etwa durch Schweißfunken oder den Kontakt mit heißen Oberflächen, machen einen Gurt sofort unbrauchbar.

Darüber hinaus sind regelmäßige Überprüfungen durch befähigte Personen entscheidend. Für viele Betriebe ist eine jährliche Prüfung vorgeschrieben, um die fortlaufende Sicherheit der Arbeitsmittel zu gewährleisten. Mehr Informationen zu diesem wichtigen Thema finden Sie in unserem Beitrag, der erklärt, was eine DGUV Prüfung ist.

Tipps zur richtigen lagerung

Die Lebensdauer eines Zurrgurtes hängt maßgeblich davon ab, wie er gelagert wird. Werfen Sie die Gurte nach getaner Arbeit also nicht einfach achtlos in eine Ecke der Ladefläche.

Um die Lebensdauer zu maximieren, sollten Sie Ihre Gurte immer:

  • Trocken und sauber lagern.
  • Vor direkter und dauerhafter UV-Strahlung schützen.
  • Nicht in Kontakt mit Chemikalien, Ölen oder Säuren bringen.
  • Aufgerollt und geordnet aufbewahren, um Verknotungen und Abrieb zu vermeiden.

Eine sorgfältige Pflege und regelmäßige Kontrolle sind kein Mehraufwand, sondern ein zentraler Bestandteil professioneller Ladungssicherung. Sie schützen nicht nur Ihre Ladung, sondern auch sich selbst und alle anderen Verkehrsteilnehmer.

Die wichtigsten fragen aus der praxis

Wer täglich mit Ladungssicherung zu tun hat, kennt das: Es tauchen immer wieder die gleichen Fragen auf. Oft geht es um Unsicherheiten bei der Berechnung, der richtigen Materialwahl oder der Anwendung im Detail – Kleinigkeiten, die im schlimmsten Fall zu gefährlichen Situationen führen können. Hier geben wir Ihnen kurze, präzise und praxisnahe Antworten auf die häufigsten Fragen, damit Sie im Alltag schnell und sicher handeln können.

Wie viele Zurrgurte brauche ich wirklich?

Die genaue Anzahl hängt immer von drei Faktoren ab: dem Gewicht der Ladung, der Sicherungsmethode und dem Reibbeiwert zwischen Fracht und Ladefläche. Und genau dieser Reibbeiwert ist der heimliche Held der Ladungssicherung. Durch den simplen Einsatz von Antirutschmatten lässt er sich so stark verbessern, dass der restliche Sicherungsaufwand oft drastisch sinkt.

Beim Niederzurren, der gängigsten Methode, muss die Summe aller Vorspannkräfte (STF) der Gurte ausreichen, um die Ladung sicher auf die Fläche zu pressen. Für schwere oder komplizierte Güter ist eine genaue Berechnung nach VDI 2700 natürlich Pflicht. Aber eine einfache Faustregel hat sich im Alltag bewährt: Im Zweifel ist ein Gurt mehr immer die bessere und sicherere Wahl.

Wann ist ein Zurrgurt „ablegereif“?

Ein Zurrgurt ist ein sicherheitskritisches Bauteil, das regelmäßig geprüft werden muss. Die „Ablegereife“ bedeutet schlicht, dass der Gurt seinen Dienst getan hat und sofort aus dem Verkehr gezogen werden muss, weil seine Sicherheit nicht mehr garantiert ist.

Wichtig: Ein Zurrgurt ohne Etikett oder mit unleserlichem Etikett ist sofort ablegereif. Ohne die Angaben zu LC und STF ist eine vorschriftsmäßige Sicherung unmöglich – der Gurt muss entsorgt werden.

Achten Sie auf diese klaren Anzeichen, bei denen ein Gurt sofort ausgemustert werden muss:

  • Einschnitte oder Risse von mehr als 10 % der Gurtbreite.
  • Beschädigte oder aufgerissene Nähte, die die Struktur schwächen.
  • Starke Verformungen, Risse oder Korrosion an der Ratsche oder den Haken.
  • Sichtbare Schäden durch den Kontakt mit Chemikalien oder extremer Hitze.

Eine kurze Sichtprüfung vor jeder einzelnen Benutzung ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern ein absolutes Muss für jeden Profi.

Warum sind Antirutschmatten so wichtig?

Antirutschmatten sind die oft unscheinbarsten, aber wirkungsvollsten Helfer, die man haben kann. Sie erhöhen den Reibungswiderstand zwischen der Ladefläche und dem Ladegut ganz erheblich. Das bedeutet, die Ladung neigt von sich aus schon viel weniger zum Verrutschen, selbst bei einer Vollbremsung oder einem scharfen Ausweichmanöver.

Der praktische Vorteil ist enorm: Sie brauchen oft deutlich weniger Zurrgurte und eine geringere Vorspannkraft, um den gleichen Sicherungseffekt zu erzielen. Das spart nicht nur wertvolle Zeit beim Verladen und bares Geld beim Material, sondern macht eine vorschriftsmäßige Sicherung bei schweren Gütern rechnerisch oft überhaupt erst möglich.

Darf ich Zurrgurte verknoten oder verdrehen?

Hier gibt es nur eine Antwort: ein klares und unmissverständliches Nein.

Das Verknoten eines Gurtbandes ist strengstens verboten und extrem gefährlich. Ein einziger Knoten kann die Belastbarkeit und Reißfestigkeit des Gurtes um bis zu 50 % reduzieren. Auch ein verdrehtes Gurtband ist ein großes Sicherheitsrisiko, da die Kraft nicht mehr gleichmäßig über die gesamte Breite verteilt wird. Das führt zu punktuellen Überlastungen, die das Material ermüden lassen. Das Gurtband muss immer flach und gerade über die Ladung geführt werden – nur so entfaltet es seine volle Wirkung.


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