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Zurrgurte mit Haken sicher anwenden

Wenn es um Ladungssicherung geht, sind Zurrgurte mit Haken das A und O. Diese cleveren Helfer kombinieren ein robustes Gurtband, eine Ratsche zum Spannen und passende Haken, um jede Art von Ladung bombenfest zu fixieren. Ihre Aufgabe ist simpel, aber entscheidend: Sie verhindern, dass Güter während der Fahrt verrutschen, umkippen oder gar herunterfallen. Damit sind sie für die Sicherheit auf unseren Straßen schlichtweg unverzichtbar.

Warum Zurrgurte das Rückgrat sicherer Transporte sind

Stellen Sie sich vor, Sie transportieren eine schwere Industriemaschine auf der Ladefläche Ihres Lkw. Jede Kurve, jedes Bremsmanöver und jede Bodenwelle entfesselt enorme physikalische Kräfte, die an Ihrer Ladung zerren. Ohne die richtige Sicherung wird aus dieser tonnenschweren Fracht schnell ein unkontrollierbares Geschoss – eine immense Gefahr für den Fahrer, andere Verkehrsteilnehmer und natürlich die Ladung selbst.

Genau hier kommen Zurrgurte mit Haken ins Spiel. Das sind keine einfachen Bänder, sondern ein bis ins Detail durchdachtes System, das genau dafür entwickelt wurde, diesen Kräften die Stirn zu bieten.

Ein Zurrgurt funktioniert im Grunde wie ein künstlicher Muskel. Er erzeugt eine konstante Vorspannkraft, die die Ladung fest auf die Ladefläche presst. So entsteht eine unerschütterliche Verbindung zwischen dem Transportgut und dem Fahrzeug.

Dieses einfache, aber geniale Prinzip hat die Zurrgurte zum absoluten Standard in der Logistikbranche gemacht. Die Kombination aus reißfestem Gurtband, einer kraftvollen Ratsche und den passenden Haken macht sie zu einer flexiblen und gleichzeitig extrem robusten Lösung für so gut wie jede Art von Fracht.

Die zentrale Rolle in der Logistik

Man kann die Bedeutung dieser Werkzeuge kaum hoch genug einschätzen. Ein Blick auf die Zahlen des deutschen Güterverkehrs zeigt, wie wichtig sie sind: Von den über drei Milliarden Tonnen an Gütern, die jährlich über Deutschlands Straßen rollen, werden mehr als 85 % mit Zurrgurten gesichert. Ihre Beliebtheit kommt nicht von ungefähr – sie lassen sich schnell und sicher an Zurrösen und anderen Zurrpunkten am Fahrzeug befestigen, was sie für den täglichen, oft hektischen Einsatz prädestiniert. Mehr zu diesen beeindruckenden Zahlen finden Sie in den Statistiken des Güterverkehrs beim Statistischen Bundesamt.

Was Sie in diesem Ratgeber erwartet

Dieses Grundwissen ist der perfekte Startpunkt für eine wirklich professionelle Ladungssicherung. In den nächsten Abschnitten tauchen wir tiefer in die Materie ein. Wir zeigen Ihnen alles, was Sie wissen müssen, um das volle Potenzial dieser unverzichtbaren Werkzeuge sicher und gesetzeskonform zu nutzen. Wir schauen uns an:

  • Der genaue Aufbau: Aus welchen Komponenten besteht ein hochwertiger Zurrgurt wirklich?
  • Relevante Normen: Wie liest man das Etikett richtig und was bedeuten die ganzen Zahlen?
  • Praktische Anwendung: Wie setzen Sie die Gurte korrekt ein, um maximale Sicherheit zu garantieren?
  • Wartung und Sicherheit: Woran erkennt man, dass ein Gurt seine besten Tage hinter sich hat und ausgetauscht werden muss?

Mit diesem Wissen sind Sie bestens gerüstet, um Ihre Ladung nicht nur zu transportieren, sondern sie wirklich zu sichern.

Aufbau und Komponenten eines Zurrgurts

Ein hochwertiger Zurrgurt ist weit mehr als nur ein Band mit Haken. Er ist ein ausgeklügeltes System, bei dem jedes Bauteil perfekt auf die anderen abgestimmt sein muss, um die volle Sicherungskraft zu entfalten. Man kann es sich wie bei einer Kette vorstellen: Die gesamte Konstruktion ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied.

Um die Qualität und Leistungsfähigkeit eines Zurrgurts wirklich beurteilen zu können, müssen wir ihn in seine drei Hauptbestandteile zerlegen: das Gurtband, das Spannelement (die Ratsche) und die Verbindungselemente (die Haken). Jedes dieser Teile erfüllt eine ganz bestimmte Funktion und trägt entscheidend dazu bei, dass Ihre Ladung sicher am Ziel ankommt.

Das Gurtband als tragendes Element

Das Gurtband ist das eigentliche Rückgrat des gesamten Systems. Seine Aufgabe ist es, extremen Zugkräften standzuhalten, ohne sich dabei nennenswert zu dehnen. Eine zu hohe Dehnung wäre fatal, denn sie würde die mühsam aufgebaute Vorspannkraft bei jeder Bodenwelle zunichtemachen und die Ladung ins Rutschen bringen.

Genau aus diesem Grund wird für Zurrgurte mit Haken fast ausschließlich Polyester (PES) verwendet. Dieses Material ist ein echter Alleskönner und bringt eine unschlagbare Kombination aus Eigenschaften mit:

  • Hohe Reißfestigkeit: Polyesterfasern können enorme Kräfte aufnehmen, bevor sie an ihre Grenzen kommen.
  • Geringe Dehnung: Das Material bleibt auch unter hoher Last formstabil und behält seine Länge bei.
  • Witterungsbeständigkeit: Es ist unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, UV-Strahlung und den meisten Chemikalien.

Ein sichtbares Qualitätsmerkmal sind übrigens die Nähte. Achten Sie auf dichte, saubere und am besten mehrfach ausgeführte Nähte an den Verbindungsstellen zu Ratsche und Haken. Hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen – ein zuverlässiges Profi-Werkzeug von einem potenziellen Sicherheitsrisiko.

Die Ratsche als Kraftmultiplikator

Das Spannelement, das wir alle einfach als Ratsche kennen, ist das Herzstück des Zurrgurts. Seine Aufgabe ist es, die menschliche Handkraft um ein Vielfaches zu verstärken und die entscheidende Vorspannkraft (STF) auf das Gurtband zu übertragen. Eine robuste Ratsche macht es möglich, eine Ladung mit mehreren hundert Kilogramm Kraft fest auf die Ladefläche zu pressen.

Eine hochwertige Ratsche erkennen Sie an ihrer soliden Metallkonstruktion ohne scharfe Kanten, die das Gurtband beschädigen könnten. Der Mechanismus sollte leichtgängig sein, aber unter Last mit einem satten Klicken sicher einrasten. Ein langer Hebel ist dabei von Vorteil, denn er verbessert die Hebelwirkung und Sie benötigen deutlich weniger Kraftaufwand beim Spannen.

Stellen Sie sich die Ratsche wie einen Wagenheber vor: Mit relativ geringem Aufwand heben Sie ein tonnenschweres Fahrzeug an. Genau dieses Prinzip der Kraftübersetzung nutzt die Ratsche, um Ihre Ladung bombenfest zu fixieren.

Die Haken als entscheidende Verbindung

Die Haken sind die kritische Schnittstelle zwischen dem Zurrgurt und dem Fahrzeug. Sie müssen die gesamte Zugkraft sicher auf die Zurrpunkte übertragen. Weil die Anforderungen von Fall zu Fall stark variieren, gibt es eine ganze Reihe unterschiedlicher Haken-Typen, die jeweils für ganz bestimmte Aufgaben optimiert sind.

Die Wahl des richtigen Hakens ist kein unwichtiges Detail, sondern eine fundamentale Sicherheitsentscheidung. Ein unpassender Haken kann unter Last abrutschen oder sich verbiegen, was zum kompletten Versagen der Ladungssicherung führt. Um die perfekte Verbindung für Ihre Fracht zu finden, ist es wichtig, die gängigsten Varianten und ihre Einsatzgebiete zu kennen. Wenn Sie tiefer in das Thema einsteigen möchten, finden Sie in unserem umfassenden Ratgeber alles über die verschiedenen Haken für Zurrgurte.

Vergleich gängiger Haken-Typen für Zurrgurte

Diese Tabelle vergleicht die gebräuchlichsten Hakenarten, ihre typischen Anwendungsbereiche und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile, um die Auswahl zu erleichtern.

Haken-Typ Beschreibung und Form Typischer Einsatzbereich Vorteile Nachteile
Spitzhaken Klassischer, spitz zulaufender Haken (auch Drahthaken genannt) Standard-Zurrösen in Transportern und auf Lkw-Ladeflächen Universell einsetzbar, passt in die meisten genormten Ösen Kann bei unpassenden Ösen herausrutschen, wenn die Spannung nachlässt
Flachhaken Breiter, flacher Haken mit großer Auflagefläche Einhängen an Bordwänden oder speziellen Zurrschienen Verteilt die Last auf eine größere Fläche, ideal für dünnere Materialien Nicht für runde Zurrösen geeignet, benötigt eine passende Kante
Karabinerhaken Haken mit federgestütztem Schnappverschluss Flexible Anschlagpunkte, Gerüste, Ringösen Verhindert unbeabsichtigtes Aushängen, bietet maximale Sicherheit Etwas aufwendiger in der Handhabung, passt nicht in jede Öse
Krallenhaken Mehrzinkiger Haken, der sich in Lochschienen verkrallt Airlineschienen, Kombi-Ankerschienen in Kofferaufbauten Sehr sicherer und formschlüssiger Halt in Rastersystemen Nur mit passenden Schienensystemen kompatibel

Jeder Haken hat also seine Daseinsberechtigung. Die richtige Wahl hängt immer davon ab, was Sie wo und wie sichern möchten. Nehmen Sie sich die Zeit, den passenden Haken für Ihren Zurrpunkt auszuwählen – es ist ein entscheidender Schritt für einen sicheren Transport.

Die Norm EN 12195-2: Was Ihr Zurrgurt Ihnen verrät

Beim Sichern Ihrer Ladung gibt es keinen Spielraum für Kompromisse. Hier geht es um klare gesetzliche Vorgaben, und im Mittelpunkt steht eine einzige Norm: die EN 12195-2. Man könnte sie als die „Bibel“ für jeden sicheren Zurrgurt bezeichnen. Dieses Regelwerk ist Ihre Garantie dafür, dass jeder Zurrgurt mit Haken, den Sie in die Hand nehmen, nach einheitlichen, geprüften Standards hergestellt wurde.

Für den Laien mag die Norm auf den ersten Blick wie ein undurchdringliches Dickicht aus technischen Kürzeln und Zahlen wirken. In Wahrheit ist sie aber Ihr bester Freund auf der Ladefläche. Sie gibt Ihnen alle wichtigen Informationen an die Hand, um die Power eines Gurtes richtig einzuschätzen und ihn sicher einzusetzen.

Die EN 12195-2 legt wirklich alles fest – vom Material des Gurtbandes über die Belastbarkeit der Ratsche bis hin zur genauen Aufmachung des blauen Kennzeichnungsetiketts. Ein Gurt ohne diesen Verweis ist für die professionelle Ladungssicherung tabu und ein unkalkulierbares Risiko für Sie und andere.

Das blaue Etikett: Der Ausweis Ihres Zurrgurts

Jeder Zurrgurt, der dieser Norm entspricht, trägt ein blaues, fest vernähtes Etikett. Betrachten Sie dieses Label als den Personalausweis des Gurtes. Hier stehen alle Daten, die für die Sicherheit entscheidend sind. Fehlt dieses Etikett oder ist es unleserlich, ist der Gurt bei einer Kontrolle sofort aus dem Verkehr gezogen. Das wird nicht nur teuer, es ist auch logisch: Ohne Label wissen Sie nichts über seine Belastungsgrenzen.

Schauen wir uns so ein Label einmal genauer an:

Auf dem Bild erkennen Sie die drei wichtigsten Kennzahlen auf einen Blick: LC, STF und SHF. Gehen wir sie mal durch.

LC (Lashing Capacity) – Die Reißfestigkeit im geraden Zug

Die LC (Lashing Capacity) ist wohl der wichtigste Wert auf dem Etikett. Er gibt die maximal zulässige Zugkraft im geraden Zug an – also die Kraft, die der Gurt aushält, bevor das Material nachgibt. Gemäß der Norm müssen Zurrgurte mit Haken eine Mindest-LC von 1000 bis 2500 daN aufweisen, um eine sichere Verzurrung zu gewährleisten. Ein Gurt mit 2500 daN LC kann also einen Zurrpunkt mit bis zu 2,5 Tonnen belasten. Tiefergehende Infos zu den rechtlichen Grundlagen finden Sie in diesem umfassenden Artikel zur Ladungssicherung.

STF (Standard Tension Force) – Die Kraft, die wirklich ankommt

Die STF (Standard Tension Force) beschreibt die Vorspannkraft, die Sie mit der Ratsche aufbauen und direkt auf die Ladung übertragen. Beim Niederzurren ist dieser Wert Gold wert, denn genau diese Kraft presst Ihre Ladung auf die Ladefläche und erhöht so die Reibung. Ein STF-Wert von 500 daN bedeutet, dass Sie mit der Ratsche eine Kraft von rund 500 kg auf die Ladung bringen.

Stellen Sie es sich wie beim Reifenwechsel vor: Hier nutzen Sie einen Drehmomentschlüssel, um eine exakt definierte Kraft auf die Radmuttern zu bringen. Die Ratsche und der STF-Wert sind Ihr Drehmomentschlüssel für die Ladungssicherung.

SHF (Standard Hand Force) – Die genormte Handkraft

Die SHF (Standard Hand Force) ist ein reiner Normwert. Er gibt an, wie viel Handkraft am Hebel der Ratsche nötig ist, um die angegebene Vorspannkraft (STF) zu erreichen. In der Regel liegt dieser Wert bei 50 daN, was einer Kraft von etwa 50 kg entspricht. Er dient vor allem dazu, die Leistung verschiedener Ratschen unter gleichen Bedingungen vergleichbar zu machen.

Warum dieses Etikett unverzichtbar ist

Das Wissen um diese Werte ist keine trockene Theorie, sondern die Basis für jede sichere Fahrt. Es hilft Ihnen, die passenden Gurte für das Gewicht Ihrer Ladung auszuwählen und die nötigen Sicherungskräfte richtig zu berechnen.

Zusätzlich finden Sie auf dem Label noch weitere wichtige Infos:

  • Material: Meistens PES für Polyester.
  • Hersteller und Produktionsjahr: Wichtig für die Nachverfolgung und die Lebensdauer.
  • Längenangabe: Die Gesamtlänge des Gurtes.
  • Dehnung: Die maximale Dehnung, wenn die LC erreicht ist. Sie darf 7 % nicht überschreiten.

Ein ganzes und lesbares Etikett ist Ihre Versicherung auf der Straße. Es belegt, dass Sie ein geprüftes und sicheres Arbeitsmittel verwenden. Behandeln Sie es also pfleglich, denn ein Zurrgurt ohne Identität ist ein Zurrgurt ohne Zulassung.

So setzen Sie Zurrgurte in der Praxis richtig ein

Die ganze Theorie zu Normen und Bauteilen ist das eine – aber die wahre Kunst liegt in der Praxis. Ein Zurrgurt mit Haken kann noch so gut sein, sein volles Potenzial entfaltet er erst, wenn man ihn mit Köpfchen und Sorgfalt anwendet. Es geht darum, die Physik zu verstehen und für eine bombenfeste Sicherung zu nutzen.

Dieser Abschnitt ist Ihr Fahrplan für die perfekte Ladungssicherung. Wir gehen den Prozess Schritt für Schritt durch, von der Wahl der richtigen Methode bis zum finalen Klick der Ratsche.

Die zwei grundlegenden Sicherungsmethoden

In der Welt der Ladungssicherung gibt es im Grunde zwei Strategien: das Niederzurren und das Direktzurren. Welche Methode die richtige für Sie ist, hängt ganz von der Art, der Form und natürlich dem Gewicht Ihrer Ladung ab.

1. Kraftschlüssiges Niederzurren

Das ist der Klassiker und die am häufigsten genutzte Methode. Stellen Sie sich vor, Sie wollen eine Palette mit Kartons auf Ihrem Anhänger sichern. Beim Niederzurren legen Sie die Gurte einfach über die Ladung und ziehen sie mit der Ratsche stramm nach unten.

Der Clou dabei: Sie erhöhen die Reibungskraft. Die Vorspannkraft (STF) des Gurtes presst die Ladung so stark auf die Ladefläche, dass die Reibung zwischen Ladung und Boden massiv ansteigt. Genau diese Reibung verhindert, dass etwas ins Rutschen kommt.

Diese Methode ist ideal für formstabile Güter, die dem Druck auch standhalten können. Wie viel Vorspannkraft Sie brauchen, lässt sich aus dem Gewicht der Ladung und dem Reibbeiwert berechnen.

2. Formschlüssiges Direktzurren

Beim Direktzurren geht der Gurt nicht über die Ladung, sondern wird direkt zwischen der Ladung und den Zurrpunkten am Fahrzeug gespannt. Man spricht hier vom Schräg- oder Diagonalzurren. Man kann es sich so vorstellen, als würde man die Ladung direkt an das Fahrzeug ketten.

Diese Technik ist vor allem bei sehr schweren und sperrigen Gütern wie Baumaschinen oder massiven Stahlteilen gefragt. Hier würde die Reibungskraft allein niemals ausreichen. Stattdessen sind es die Gurte selbst, die durch ihre Zugfestigkeit (LC) die Ladung an Ort und Stelle halten und alle Bewegungskräfte direkt aufnehmen.

Schritt für Schritt zur perfekten Verzurrung

Egal, für welche Methode Sie sich entscheiden, die grundsätzliche Vorgehensweise ist immer ähnlich und hilft, typische Fehler zu vermeiden. Eine ausführliche Anleitung finden Sie übrigens in unserem Beitrag, der erklärt, wie man einen Spanngurt mit Ratsche richtig benutzen kann.

Hier ist eine kurze Anleitung für das klassische Niederzurren:

  1. Gurt vorbereiten: Nehmen Sie das Losende (das lange Gurtband mit Haken) und das Festende (das kurze Band mit Ratsche und Haken) auseinander.
  2. Haken befestigen: Hängen Sie die Haken beider Enden in stabile, gegenüberliegende Zurrpunkte am Fahrzeug ein.
  3. Gurt führen: Legen Sie das lange Gurtband sauber und ohne Verdrehungen über die Ladung. Ein verdrehter Gurt verliert bis zu 50 % seiner Festigkeit, weil sich die Kraft nicht mehr gleichmäßig verteilt.
  4. Gurt einfädeln: Führen Sie das lose Ende des Gurtbandes von unten durch den Schlitz in der Wickelwelle der Ratsche. Ziehen Sie das Band straff durch.
  5. Spannung aufbauen: Jetzt kommt die Ratsche ins Spiel. Bewegen Sie den Hebel vor und zurück. Mit jeder Bewegung wickelt sich das Band auf und die Vorspannkraft (STF) baut sich auf. Spannen Sie so lange, bis die Ladung sicher sitzt.
  6. Hebel sichern: Drücken Sie den Hebel zum Schluss fest nach unten in die geschlossene Position. So kann sich die Ratsche nicht von selbst lösen.

Häufige Fehler – und wie man sie vermeidet

Selbst Profis unterlaufen manchmal Fehler, die die Sicherheit massiv gefährden können. Achten Sie ganz bewusst darauf, diese typischen Fallen zu umgehen:

  • Verdrehte Gurtbänder: Wie schon gesagt, einer der häufigsten und gefährlichsten Fehler. Nehmen Sie sich die Zeit und kontrollieren Sie vor dem Spannen immer die gesamte Gurtlänge.
  • Scharfe Kanten: Führen Sie einen Gurt niemals ohne Kantenschutz über eine scharfe Kante. Die Kante wirkt wie ein Messer und kann das Gurtband im schlimmsten Fall durchtrennen.
  • Überlastete Ratsche: Versuchen Sie niemals, mit einer Verlängerung wie einem Rohr mehr Kraft auf die Ratsche zu bringen. Die genormte Handkraft von 50 daN ist für die Bedienung von Hand gedacht. Zu viel Kraft kann die Mechanik zerstören.
  • Falsch eingehängte Haken: Der Haken muss immer mit seiner gesamten Auflagefläche im Zurrpunkt sitzen und auf Zug belastet werden. Eine Belastung nur auf der Hakenspitze ist absolut tabu.

Die korrekte Anwendung ist kein Hexenwerk, sondern eine Sache von Sorgfalt und dem richtigen Wissen. Wenn Sie diese einfachen Grundregeln beachten, können Sie sicher sein, dass Ihre Zurrgurte mit Haken immer maximale Sicherheit bieten und Ihre wertvolle Ladung unbeschadet ankommt.

Wartung und Prüfung für maximale Sicherheit

Ein Zurrgurt ist viel mehr als nur ein Stück Gurtband mit Ratsche. Er ist eine Lebensversicherung – für Ihre Ladung, für Sie selbst und für alle anderen auf der Straße. Wie bei jeder sicherheitsrelevanten Ausrüstung hängt seine Zuverlässigkeit direkt vom Zustand ab. Deshalb ist die regelmäßige Wartung und eine kritische Prüfung vor jedem einzelnen Einsatz keine lästige Pflicht, sondern gelebte Professionalität.

Stellen Sie sich einen Bergsteiger vor, der sein Kletterseil vor einer Tour einfach links liegen lässt. Völlig undenkbar, oder? Ein Zurrgurt mit Haken verdient genau dieselbe Aufmerksamkeit, denn unter Last wirken enorme Kräfte auf das Material. Ein bewusster Umgang mit Ihrem Equipment schont nicht nur den Geldbeutel durch eine längere Lebensdauer, sondern ist Ihr wichtigster Beitrag zur aktiven Unfallvermeidung.

Die Sichtprüfung vor jedem Einsatz

Machen Sie es sich zur Gewohnheit: Bevor ein Gurt angelegt wird, werfen Sie einen kurzen, aber gründlichen Blick darauf. Diese wenigen Sekunden können den Unterschied zwischen einer sicheren Ankunft und einem Fiasko ausmachen. Mit dieser Checkliste übersehen Sie nichts Wichtiges.

Checkliste für den schnellen Sicherheitscheck:

  • Das Gurtband: Fahren Sie mit dem Blick die gesamte Länge ab. Suchen Sie nach Einschnitten, Rissen oder stark aufgescheuerten Stellen, ganz besonders an den Kanten. Auch Verfärbungen durch Chemikalien oder verräterische Schmelzspuren durch Hitze sind absolute K.o.-Kriterien.
  • Die Nähte: Die Sicherheitsnähte, die Gurt, Haken und Ratsche verbinden, sind entscheidend. Schon eine einzige beschädigte oder gerissene Naht kann die Belastbarkeit des gesamten Gurtes dramatisch schwächen.
  • Ratsche und Haken: Nehmen Sie alle Metallteile genau unter die Lupe. Sind die Haken verbogen oder aufgeweitet? Zeigt die Ratsche Verformungen, Risse oder starken Rost? Funktioniert der Mechanismus noch tadellos und rastet sauber ein?

Ein Zurrgurt hat kein festes Ablaufdatum, aber eine klar definierte Verschleißgrenze. Ist diese erreicht, spricht man von der „Ablegereife“. Das bedeutet: Der Gurt kann seine Aufgabe nicht mehr sicher erfüllen und muss sofort aus dem Verkehr gezogen werden.

Kriterien der Ablegereife

Die sogenannte Ablegereife ist der Punkt, an dem ein Zurrgurt endgültig ausgemustert werden muss. Schon einer der folgenden Mängel reicht dafür aus:

  • Einschnitte oder Garnbrüche: Jede Beschädigung des tragenden Gewebes, die mehr als 10 % der Gurtbreite beträgt.
  • Beschädigte Nähte: Jede Form von aufgerissenen, durchgescheuerten oder auf andere Weise geschwächten Nähten.
  • Verformung durch Hitze: Sichtbar angeschmolzene oder verhärtete Stellen am Gurtband.
  • Schäden an Metallteilen: Risse, Brüche, erhebliche Korrosion oder bleibende Verformungen an Ratsche oder Haken.
  • Fehlendes oder unlesbares Etikett: Ohne die Angaben zur Belastbarkeit (LC, STF) ist der Gurt für die professionelle Ladungssicherung wertlos und seine Verwendung verboten.

Diese Punkte sind keine Empfehlungen, sondern basieren auf handfesten gesetzlichen Vorgaben. Wer hier tiefer in die Vorschriften einsteigen möchte, findet in unserem Beitrag zur DGUV Regel 109-017 viele wertvolle und detaillierte Informationen.

Tipps zur richtigen Lagerung

Wie lange Ihre Zurrgurte halten, hängt stark davon ab, wie Sie nach getaner Arbeit mit ihnen umgehen. Eine sorgfältige Lagerung schützt das Material vor frühzeitigem Verschleiß und stellt sicher, dass die Gurte lange fit für den Einsatz bleiben.

Lagern Sie Ihre Gurte immer sauber und trocken. Feuchtigkeit führt auf Dauer nicht nur zu Rost an den Metallteilen, sondern kann auch das Gurtgewebe selbst angreifen und schwächen.

Der größte Feind des Polyesters ist jedoch die Sonne. Die UV-Strahlung macht das Gewebe mit der Zeit spröde und brüchig, was die Reißfestigkeit massiv reduziert. Bewahren Sie die Gurte daher am besten in einer Kiste, einer Tasche oder an einem dunklen, gut belüfteten Ort auf.

Innovationen bei Befestigungssystemen

Man könnte meinen, ein Produkt wie der Zurrgurt mit Haken sei längst ausgereift. Doch weit gefehlt. Gerade in der Logistik und im Transportwesen ist der Druck groß, Prozesse immer cleverer, schneller und vor allem sicherer zu gestalten. Die Entwicklung steht also nie still.

Bei den Innovationen geht es meist nicht um eine komplette Neuerfindung des Rads, sondern um durchdachte Optimierungen, die den Arbeitsalltag spürbar erleichtern. Genau diese Details machen am Ende den Unterschied zwischen einer guten und einer exzellenten Ladungssicherung aus. Das Ziel: Anwendern Werkzeuge an die Hand zu geben, die nicht nur sicher, sondern auch ergonomisch und zeitsparend sind.

Smarte Lösungen für den Logistikalltag

Ein perfektes Beispiel für solche praxisnahen Neuerungen sind versenkbare Zurrpunkte. Jeder, der schon mal versucht hat, eine sperrige Palette per Gabelstapler auf eine Ladefläche zu bugsieren, kennt das Ärgernis: Starre Zurrösen stehen im Weg, sind Stolperfallen und verhindern eine ebene Ladefläche. Versenkbare Systeme lösen dieses Problem genial einfach: Werden sie nicht gebraucht, verschwinden sie bündig im Ladeboden.

Der deutsche Hersteller Humbaur hat diese Idee in seiner HA-Serie zur Perfektion gebracht. Dort verschwinden die Zurrhaken in einem Hohlraum, sobald sie nicht mehr benötigt werden. Jede dieser Ösen hält dabei einer Zugkraft von beeindruckenden 400 daN stand – ein Garant für hohe Sicherheit. Mehr zu dieser smarten Lösung finden Sie in den Details zu den versenkbaren Zurrösen bei Humbaur.

Aber nicht nur an den Befestigungspunkten wird getüftelt, auch der Gurt selbst wird immer intelligenter. Moderne Systeme nutzen technische Hilfsmittel, um die Sicherheit auf ein neues Level zu heben.

  • Gurte mit Spannkraftindikatoren: Damit ist das ewige Rätselraten um die richtige Vorspannung endlich vorbei. Eine einfache visuelle Anzeige – oft eine Markierung oder ein kleiner mechanischer Indikator – zeigt dem Nutzer, wann die optimale STF erreicht ist. So wird sowohl zu lockeres als auch zu strammes Anziehen vermieden.
  • Ergonomisch optimierte Ratschen: Lange Arbeitstage und unzählige Verzurrvorgänge gehen auf die Knochen. Neue Ratschen-Designs punkten mit längeren Hebeln für eine bessere Kraftübertragung, gummierten Griffen für festen Halt und verbesserten Mechanismen, die den Kraftaufwand deutlich reduzieren.

Diese Innovationen zeigen einen klaren Trend: Weg von reiner Muskelkraft, hin zu cleverer Technik, die den Menschen unterstützt und die Prozesssicherheit erhöht.

Zukünftige Entwicklungen könnten sogar noch einen Schritt weiter gehen. Man denke an digitale Komponenten wie Sensoren, die die Spannung der Gurte während der Fahrt überwachen und den Fahrer bei einem Nachlassen der Kraft alarmieren. Solche Systeme würden nicht nur die Sicherheit, sondern auch den Komfort und die Effizienz bei der Ladungssicherung nochmals deutlich steigern.

Was Sie schon immer über Zurrgurte wissen wollten

Selbst bei bester Vorbereitung tauchen in der Praxis immer wieder Fragen auf. Wir haben die häufigsten Anliegen rund um Zurrgurte mit Haken gesammelt, die uns im Alltag begegnen, und geben Ihnen hier klare, direkt umsetzbare Antworten, um die letzten Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen.

Wie viele Zurrgurte brauche ich wirklich für meine Ladung?

Die richtige Anzahl an Gurten ist keine Gefühlssache, sondern das Ergebnis einer klaren Berechnung. Entscheidend sind dabei das Gewicht Ihrer Ladung, die Art der Sicherung (also Niederzurren oder Direktzurren) und wie viel Reibung zwischen Fracht und Ladefläche herrscht. Schon eine einfache Antirutschmatte kann hier einen riesigen Unterschied machen.

Für das klassische Niederzurren gibt es eine Faustregel, die sich in der Praxis bewährt hat:

Die Summe der Vorspannkräfte (STF) aller Gurte sollte mindestens 80 % des Ladungsgewichts abdecken. Ist die Ladefläche besonders rutschig und Sie haben keine Matte zur Hand, sollten Sie sicherheitshalber sogar mit 100 % des Gewichts kalkulieren.

Bei leichteren Gütern kommen Sie mit dieser Regel oft gut zurecht. Sobald es aber um schwere oder instabile Ladung geht, führt kein Weg an einer exakten Berechnung nach EN 12195-1 vorbei – das ist nicht nur sicherer, sondern auch gesetzlich vorgeschrieben. Und denken Sie immer daran: Ein Gurt mehr schadet nie und bringt ein Vielfaches an Sicherheit.

Ein kleiner Riss im Gurt – kann ich den noch benutzen?

Hier gibt es nur eine Antwort, und die ist ein klares und unmissverständliches Nein. Jeder noch so kleine sichtbare Schaden am Gurtband bedeutet, dass der Gurt sofort aus dem Verkehr gezogen werden muss. Er ist dann „ablegereif“.

Achten Sie besonders auf folgende Mängel:

  • Risse und Schnitte: Ein kleiner Schnitt an der Kante kann die Reißfestigkeit des gesamten Gurtes um mehr als die Hälfte reduzieren. Das ist ein unkalkulierbares Risiko.
  • Kaputte Nähte: Wenn Nähte aufgerissen oder stark verschlissen sind, ist die Verbindung nicht mehr sicher.
  • Schäden durch Hitze oder Chemie: Erkennen Sie Verfärbungen oder gar Schmelzspuren, ist die Faserstruktur des Gurtes zerstört und er hält den Belastungen nicht mehr stand.

Dasselbe gilt natürlich auch für verbogene Haken oder eine Ratsche, die nicht mehr einwandfrei funktioniert. Die Sicherheit Ihrer Ladung und die aller anderen Verkehrsteilnehmer steht an erster Stelle. Ein beschädigter Gurt ist kein Arbeitsmittel mehr, sondern eine tickende Zeitbombe.

Was hat es mit der Angabe daN auf dem Etikett auf sich?

Die Einheit daN steht für Dekanewton und ist die wichtigste Maßeinheit in der Welt der Ladungssicherung. Sie gibt die Kraft an, die ein Zurrmittel aufnehmen kann. Für den praktischen Gebrauch gibt es eine simple Eselsbrücke:

1 daN ≈ 1 kg

Diese Vereinfachung hilft Ihnen, die Werte auf dem blauen Etikett blitzschnell zu verstehen. Steht dort also eine Lashing Capacity (LC) von 2000 daN, bedeutet das, der Gurt kann im geraden Zug eine Last von etwa 2000 kg halten, bevor er reißt. Dieser Wert ist die Grundlage für jede Berechnung und hilft Ihnen, den passenden Gurt für Ihre Ladung auszuwählen.

 

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