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Zurrketten für Bagger sicher anwenden

Zurrketten für Bagger – damit kommt Ihre Maschine sicher ans Ziel. Sie sind das A und O, um schwere Baumaschinen vorschriftsmäßig und ohne Wenn und Aber auf dem Tieflader zu fixieren. Sie packen richtig zu und verhindern, dass während des Transports auch nur irgendetwas verrutscht. Das schont nicht nur die wertvolle Fracht, sondern sorgt vor allem für Sicherheit auf der Straße.

Der korrekte Einsatz dieser Ketten ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern ein klares Zeichen für professionelles Arbeiten.

Warum die richtige Zurrkette den Unterschied macht

Einen Bagger zu verladen, ist mehr als nur Routine. Es ist ein kritischer Moment, bei dem es um Sicherheit und Effizienz geht. Eine falsche Kette oder eine nachlässige Befestigung kann fatale Folgen haben – und die gehen weit über einen einfachen Blechschaden hinaus.

Malen wir uns das mal aus: Ein 15-Tonnen-Bagger gerät auf einer kurvigen Landstraße ins Rutschen. Die Kräfte, die da wirken, sind gewaltig. Eine unzureichende Sicherung, vielleicht eine zu schwache oder schon beschädigte Kette, hat dem nichts entgegenzusetzen. Das Ergebnis? Eine Katastrophe.

Der schmale Grat zwischen Theorie und Praxis

In der Theorie weiß jeder, dass Ladung gesichert werden muss. Klar. Aber in der Praxis sind es die Details, die am Ende zählen. Eine professionelle Sicherung mit den passenden Zurrketten für Bagger hält die Maschine millimetergenau an Ort und Stelle, selbst wenn der Fahrer voll in die Eisen steigen muss.

Eine schlampige Sicherung führt hingegen schnell zu Problemen, die keiner haben will:

  • Verrutschen der Ladung: Schon ein paar Zentimeter Bewegung können die komplette Balance des Transporters kippen.
  • Schäden an der Maschine: Lackkratzer sind da noch das geringste Übel. Strukturelle Schäden am Bagger oder am Tieflader werden richtig teuer.
  • Gefahr für andere: Im schlimmsten Fall macht sich die Ladung selbstständig und verursacht schwere Unfälle.

Professionelle Ladungssicherung ist eine Investition, kein Kostenfaktor. Sie schützt Menschenleben, teures Equipment und nicht zuletzt den guten Ruf Ihres Unternehmens.

Dieser Ratgeber gibt Ihnen alles an die Hand, was Sie brauchen, um solche Szenarien zu vermeiden. Wir gehen der Sache auf den Grund – von der Auswahl der richtigen Kette bis zur korrekten Anwendung und Wartung. Ein tiefes Verständnis ist hier entscheidend, wie auch unser Beitrag zum Thema Bagger richtig auf dem Anhänger sichern zeigt.

Unser Ziel ist es, Sie zum Profi für das sichere Verzurren Ihrer Baumaschinen zu machen, damit jeder Transport reibungslos und sicher abläuft.

Die Sprache der Zurrketten verstehen

Begriffe wie Zurrkraft, Güteklasse oder Normen klingen erstmal nach Fachchinesisch. Aber keine Sorge, das ist schnell entziffert. Wer diese Grundlagen kennt, hat den Schlüssel zur professionellen Ladungssicherung fest in der Hand.

Stellen Sie sich die Zurrkraft (LC – Lashing Capacity) einfach als die pure Muskelkraft der Kette vor. Sie gibt an, welche maximale Kraft die Kette im geraden Zug aushält, um eine Ladung sicher niederzuhalten. Dieser Wert ist absolut entscheidend, damit die Kette den enormen Kräften bei einer Vollbremsung oder in scharfen Kurven standhält.

Die Bedeutung der Güteklasse: Nicht jeder Stahl ist gleich

Die Güteklasse ist quasi die Qualitätsstufe des Kettenstahls. Das Prinzip ist einfach: Je höher die Zahl, desto fester und belastbarer ist das Material – und das bei gleichem Kettendurchmesser. Eine Kette der Güteklasse 10 ist also bei gleicher Dicke spürbar stärker als eine der Güteklasse 8. Das bedeutet weniger Gewicht bei gleicher Leistung.

Gerade wenn schwere Baumaschinen verzurrt werden, gibt es klare gesetzliche Vorgaben. Laut der maßgeblichen Norm EN 12195-3 müssen Zurrketten für Bagger in Deutschland mindestens der Güteklasse 8 entsprechen. Solche Ketten bieten eine solide Basis für schwere Lasten.

Hier ein kurzer Überblick über die gängigsten Klassen:

Vergleich der gängigsten Zurrketten-Güteklassen

Diese Tabelle zeigt die wesentlichen Unterschiede zwischen den Güteklassen 8, 10 und 12, um die Auswahl der passenden Kette zu erleichtern.

Merkmal Güteklasse 8 (G8) Güteklasse 10 (G10) Güteklasse 12 (G12)
Material Legierter Stahl, vergütet Höher legierter Stahl, spezialvergütet Höchstfester Sonderstahl, spezialvergütet
Zurrkraft (LC) Standard Ca. 25 % höher als G8 Ca. 50 % höher als G8
Gewicht Standard Leichter als G8 bei gleicher LC Deutlich leichter als G8/G10 bei gleicher LC
Einsatzbereich Standard-Ladungssicherung, gesetzlicher Mindeststandard Schwere Lasten, gewichtssensible Transporte Spezialtransporte, maximale Kraft bei minimalem Gewicht
Preis Günstigste Option Moderat teurer Premium-Segment

Man sieht deutlich: Mit einer höheren Güteklasse kauft man sich mehr Leistung bei weniger Eigengewicht, was das Handling im Alltag enorm erleichtert.

Normen: Ihr Sicherheitsnetz auf der Straße

Normen wie die EN 12195-3 sind keine lästigen Vorschriften, sondern Ihr wichtigstes Sicherheitsnetz. Sie definieren ganz genau, was eine Zurrkette leisten muss – vom Material über die Herstellung bis hin zur Kennzeichnung.

Diese Standards sorgen dafür, dass jede Kette einer strengen Qualitätskontrolle unterliegt und die versprochene Leistung auch wirklich bringt. Sie sind der Garant dafür, dass die angegebene Zurrkraft kein Werbeversprechen ist, sondern ein geprüfter und verlässlicher Wert.

Eine normkonforme Zurrkette ist wie ein geprüfter Sicherheitsgurt. Man hofft, ihn nie unter Extrembedingungen testen zu müssen, aber es ist beruhigend zu wissen, dass er im Ernstfall hält.

Jede Kette, die den Vorschriften entspricht, muss einen Kennzeichnungsanhänger tragen. Dieses kleine Metallschild ist quasi der Personalausweis der Kette und liefert alle wichtigen Infos auf einen Blick:

  • Hersteller: Wer steht hinter dem Produkt?
  • Güteklasse (z. B. G8, G10): Die Qualitätsstufe des Stahls.
  • Nenndicke: Der Durchmesser der Kettenglieder in Millimetern.
  • Zurrkraft (LC in daN): Die maximale Kraft im geraden Zug.
  • Normbezug (z. B. EN 12195-3): Die Bestätigung, dass die Kette geprüft und zugelassen ist.

Diese Kennzeichnung ist nicht nur praktisch, sondern auch rechtlich bindend. Bei einer Kontrolle muss jederzeit nachweisbar sein, dass Ihr Material für den Zweck geeignet ist. Eine Kette ohne oder mit unleserlichem Anhänger ist sofort aus dem Verkehr zu ziehen. Mehr zum Thema finden Sie auch in unserem Beitrag über die Kennzeichnung von Anschlagketten.

Die passende Zurrkette für Ihren Bagger auswählen

Die Auswahl der richtigen Zurrkette ist kein Glücksspiel. Es ist eine klare Rechnung, die auf Physik und Sicherheit basiert – und dafür sorgt, dass Ihre wertvolle Maschine genau dort bleibt, wo sie hingehört: sicher auf dem Tieflader.

Der wichtigste Wert, mit dem alles beginnt, ist das Eigengewicht Ihres Baggers. Diese Angabe finden Sie im Fahrzeugschein oder im Datenblatt der Maschine. Sie ist die absolute Grundlage für alles, was folgt.

Ermitteln der benötigten Zurrkraft

Sobald Sie das Gewicht kennen, geht es an die Berechnung der Mindest-Zurrkraft. Hier ist die gute alte Faustregel aus der VDI-Richtlinie 2700 Ihr verlässlichster Partner. Sie berücksichtigt die enormen Kräfte, die bei einer Vollbremsung nach vorne oder bei schneller Kurvenfahrt seitlich auf die Ladung wirken.

Zur Sicherung gelten die folgenden Mindestwerte, bezogen auf die Gewichtskraft (G) des Baggers:

  • Nach vorne: 0,8 G (das entspricht 80 % des Baggergewichts)
  • Zur Seite: 0,5 G (entspricht 50 % des Baggergewichts)
  • Nach hinten: 0,5 G (entspricht ebenfalls 50 % des Baggergewichts)

Wichtig: Das sind keine Empfehlungen, sondern die absoluten Mindestanforderungen, damit eine Ladung rechtlich als gesichert gilt.

Praxisbeispiel: Ein mittelgroßer Bagger

Stellen wir uns einen Bagger mit einem Gewicht von 15 Tonnen (also 15.000 kg) vor. Das entspricht einer Gewichtskraft von rund 15.000 daN.

  1. Sicherung nach vorne: 0,8 x 15.000 daN = 12.000 daN. Diese Kraft müssen Ihre Zurrmittel im schlimmsten Fall aufnehmen können.
  2. Sicherung zur Seite: 0,5 x 15.000 daN = 7.500 daN. Auch diese seitliche Kraft muss sicher abgefangen werden.

Jetzt wird schnell klar, warum eine einzelne, zu schwache Kette niemals ausreicht. Die Summe der Zurrkräfte (LC) aller verwendeten Ketten muss diese Werte mindestens erreichen, um den Bagger wirklich zu fixieren. Die meisten Profis sichern Bagger mit mindestens vier Ketten im Diagonalzurrverfahren. Jede Kette wirkt dabei in eine bestimmte Richtung und leistet ihren Beitrag zur Gesamtsicherung.

Die Berechnung ist Ihr wichtigstes Werkzeug. Sie verwandelt eine potenziell gefährliche Situation in einen kontrollierten, professionellen Transport. Verlassen Sie sich niemals auf Ihr Bauchgefühl, sondern immer auf die Zahlen.

Die Auswahl der Zurrketten für Bagger richtet sich also direkt nach diesem Ergebnis. Wenn Sie eine Gesamtzurrkraft von 12.000 daN benötigen, müssen die kombinierten LC-Werte Ihrer Ketten diesen Wert übersteigen. Sicherer ist es, hier noch eine Reserve einzuplanen.

Die richtige Kette und das passende Zubehör wählen

Mit der berechneten Zurrkraft in der Hand können Sie jetzt die passende Ausrüstung zusammenstellen. Angenommen, Sie sichern den Bagger mit vier Ketten, dann braucht jede Kette eine LC von mindestens 3.000 daN (für die Sicherung nach vorne). Besser ist es aber, stärkere Ketten zu nehmen, um eine Sicherheitsmarge zu haben.

Achten Sie aber nicht nur auf die reine Stärke der Kette, sondern auch auf die Komponenten:

  • Spannelemente: Spannratschen oder Spindelschlösser müssen die nötige Vorspannkraft aufbringen können und natürlich zur Kettengröße passen. Eine robuste, leichtgängige Ratsche macht das Spannen deutlich einfacher und sorgt für eine bombenfeste Verbindung.
  • Kettenlänge: Die Ketten müssen lang genug sein, um einen flachen Zurrwinkel (ideal sind 20° bis 60°) zu erreichen. Zu lange Ketten sind aber auch unpraktisch, da überschüssige Glieder stören und sich verhaken können.
  • Verkürzungshaken: Absolut unverzichtbar. Mit diesen Haken können Sie die Kettenlänge flexibel anpassen und die Kette perfekt auf Spannung bringen.
  • Endhaken: Wählen Sie Haken, die perfekt in die Anschlagpunkte am Bagger und am Tieflader passen. Je nach Anforderung bieten Gabelkopfhaken oder Wirbelhaken unterschiedliche Vorteile.

Nur wenn alle Komponenten durchdacht ausgewählt sind, ist der gesamte Zurrvorgang von Anfang bis Ende sicher und effizient.

So verzurren Sie Ihren Bagger Schritt für Schritt richtig

Die Theorie sitzt, die passende Zurrkette liegt bereit – jetzt wird’s ernst. Das Sichern eines Baggers ist kein Hexenwerk, aber eine systematische Arbeit, bei der jeder Handgriff passen muss. Ein kleiner Fehler kann die ganze Vorbereitung zunichtemachen und unterwegs für gewaltige Probleme sorgen.

Bevor wir loslegen, müssen wir uns für die richtige Technik entscheiden. In der Praxis haben sich zwei Methoden bewährt: das Niederzurren und das Direktzurren. Aber welche ist die richtige für eine schwere Baumaschine?

Verzurrmethoden im Überblick

Ein direkter Vergleich der Vor- und Nachteile von Direktzurren und Niederzurren speziell für den Transport von Baggern.

Aspekt Direktzurren (Diagonalzurren) Niederzurren
Prinzip Formschlüssige Sicherung, die jede Bewegung blockiert. Kette verbindet Bagger direkt mit Tieflader. Kraftschlüssige Sicherung. Die Ketten drücken den Bagger durch pure Vorspannkraft auf die Ladefläche.
Vorteile Extrem sicher, fängt Kräfte in alle Richtungen ab, weniger Vorspannung nötig, schont die Maschine. Einfach und schnell anzuwenden, oft weniger Ketten erforderlich.
Nachteile Benötigt mindestens vier Zurrpunkte und vier Ketten, etwas aufwendiger in der Anbringung. Weniger effektiv bei schweren Lasten, hohes Risiko des Verrutschens bei Brems- oder Ausweichmanövern, erfordert sehr hohe Vorspannkräfte.
Ideal für Schwere, formstabile Ladung wie Bagger, Baumaschinen, Stahlkonstruktionen. Leichtere, formstabile Ladung wie Palettenware oder gestapeltes Material.

Für schwere Brocken wie einen Bagger gibt es eigentlich nur eine vernünftige Wahl: das Direktzurren. Meistens wird es als Diagonalzurren umgesetzt, weil es die Maschine bombenfest hält und Bewegungen in jede Richtung im Keim erstickt. Es ist die mit Abstand sicherste und effektivste Methode.

Schritt 1: Den Bagger fahrbereit machen – aber zum Stehen

Bevor die erste Kette klirrt, muss der Bagger in die richtige Parkposition. Fahren Sie ihn mittig auf den Tieflader und senken Sie dann den Ausleger und die Schaufel komplett ab. Im Idealfall liegt die Schaufel flach auf dem Boden der Ladefläche auf – das ist schon die erste kleine Stabilisierung.

Jetzt ziehen Sie die Feststellbremse an. Legen Sie zusätzlich Unterlegkeile an die Ketten oder Räder. Motor aus, Zündschlüssel abziehen. Sicher ist sicher.

Ein perfekt vorbereiteter Bagger ist die halbe Miete. Eine stabile, tiefe Position und eine angezogene Bremse sind das Fundament für eine Verzurrung, die wirklich hält.

Schritt 2: Der Verzurrvorgang in vier Handgriffen

Beim Diagonalzurren arbeiten wir mit mindestens vier Zurrketten – eine für jede Ecke des Baggers. Der Trick dabei ist, sie diagonal zu den Zurrpunkten am Tieflader zu spannen. So fangen sie Kräfte aus allen Richtungen ab, egal ob Sie bremsen, beschleunigen oder in eine Kurve fahren.

  1. Die richtigen Punkte finden: Suchen Sie die Anschlagpunkte, die der Baggerhersteller vorgesehen hat. Meistens sind sie farbig markiert und massiv gebaut. Finger weg von empfindlichen Teilen wie Hydraulikleitungen oder Achsen! Das Gleiche gilt für den Tieflader: Nutzen Sie nur die offiziellen Zurrösen.

  2. Ketten einhaken: Hängen Sie die Haken der Zurrketten sauber in die Anschlagpunkte ein. Prüfen Sie, ob der Haken satt sitzt und die Sicherungsklappe zugeschnappt ist. Führen Sie die Kette dann zum diagonal gegenüberliegenden Zurrpunkt am Tieflader.

  3. Länge anpassen und spannen: Jetzt kommt der Verkürzungshaken ins Spiel. Kürzen Sie die Kette so, dass sie schon handstraff sitzt. Nun greifen Sie zum Spannelement. Setzen Sie die Ratsche an und ziehen Sie die Kette fest. Eine ordentliche Vorspannung muss sein, aber ziehen Sie nicht wie ein Berserker daran, um das Material nicht zu überlasten.

  4. Die finale Kontrolle: Einmal rund um den Bagger laufen und alles prüfen. Sitzen alle Haken? Liegen die Kettenglieder glatt und sind nicht verdreht? Fühlen sich alle vier Ketten ähnlich straff an? Ein verdrehtes Kettenglied sieht harmlos aus, kann die Belastbarkeit aber um bis zu 20 % senken!

Und ganz wichtig: Nach den ersten paar Kilometern Fahrt halten Sie kurz an und kontrollieren alles noch einmal. Das Material "setzt" sich immer ein wenig, und eine Kette kann sich minimal lockern. Ein kurzes Nachspannen gibt Ihnen Sicherheit für den Rest der Strecke.

Wartung und Prüfung für dauerhafte Sicherheit

Eine hochwertige Zurrkette ist eine Investition in die Sicherheit – aber nur, wenn sie auch gepflegt wird. Regelmäßige Wartung und gewissenhafte Prüfungen sind kein lästiges Übel, sondern das A und O für einen zuverlässigen Einsatz. Nur so können Sie sicher sein, dass Ihre Zurrketten für Bagger ihre volle Leistung bringen und Sie sich zu 100 % auf Ihr Material verlassen können.

Stellen Sie sich eine Zurrkette wie die Bremsen am Auto vor: Sie funktionieren tausendmal einwandfrei, aber beim tausendundersten Mal müssen sie es eben auch tun. Nachlässigkeit kann hier fatale Folgen haben, denn selbst der robusteste Stahl kapituliert irgendwann vor Verschleiß, Korrosion oder falscher Behandlung.

Die tägliche Sichtprüfung vor jedem Einsatz

Bevor eine Kette auch nur in die Nähe eines Baggers kommt, gehört eine schnelle, aber gründliche Sichtprüfung zur Routine. Das dauert nur wenige Minuten, kann aber im Ernstfall schwere Unfälle verhindern. Schärfen Sie Ihren Blick für die kleinen, aber verräterischen Anzeichen von Materialermüdung.

Worauf Sie achten müssen:

  • Risse und Brüche: Nehmen Sie jedes einzelne Kettenglied genau unter die Lupe, besonders im Bereich der Schweißnähte. Feine Haarrisse sind oft die Vorboten eines plötzlichen Versagens.
  • Verformungen: Sind Glieder verbogen, verdreht oder unnatürlich in die Länge gezogen? Jede Abweichung von der ursprünglichen Form ist ein klares Warnsignal, dass die Kette überlastet wurde.
  • Starker Verschleiß: Achten Sie auf Abrieb, speziell an den Stellen, wo die Glieder aufeinander reiben. Eine deutliche Reduzierung des Glieddurchmessers schwächt die gesamte Kette.
  • Korrosion und Kerben: Rost ist mehr als nur ein Schönheitsfehler. Tiefe Korrosionsnarben oder scharfe Kerben wirken wie Sollbruchstellen und können die Tragfähigkeit drastisch reduzieren.

Eine Kette, die auch nur eines dieser Anzeichen aufweist, gilt als „ablegereif“ und muss sofort aus dem Verkehr gezogen werden. Eine Reparatur ist in den meisten Fällen nicht zulässig und wäre ein Sicherheitsrisiko.

Gesetzlich vorgeschriebene Prüfungen und die richtige Lagerung

Neben dem täglichen Check ist eine jährliche Prüfung durch eine „zur Prüfung befähigte Person“ gesetzlich Pflicht. Das ist keine reine Formsache, sondern eine tiefgehende Überprüfung, die am Ende in einem Prüfprotokoll festgehalten wird. Detaillierte Infos zu den rechtlichen Grundlagen finden Sie übrigens auch in unserem Artikel zur DGUV Regel 109-017.

Dass diese Sicherheitsmaßnahmen immer ernster genommen werden, zeigen auch die Zahlen: In Deutschland ist die Nachfrage nach geprüften Zurrketten der Güteklassen 8 und 12 in den letzten zehn Jahren um über 40 % gestiegen. Vor allem die Baubranche, die für rund 60 % des Verbrauchs verantwortlich ist, investiert gezielt in Sicherheit, um die Langlebigkeit der Ausrüstung zu sichern und Unfälle zu vermeiden.

Die richtige Lagerung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Lagern Sie Ihre Ketten immer trocken, sauber und am besten hängend – so vermeiden Sie Korrosion und mechanische Beschädigungen. Halten Sie sie fern von aggressiven Chemikalien und extremen Temperaturen. Wer sich intensiver mit der Pflege von Arbeitsmitteln auseinandersetzen möchte, findet in den Prinzipien der Total Productive Maintenance (TPM) einen guten Ansatz, um Effizienz und Sicherheit der gesamten Ausrüstung zu maximieren.

Die häufigsten Fragen aus der Praxis

Im Alltag auf der Baustelle oder beim Transport tauchen immer wieder dieselben Fragen auf. Wir haben die wichtigsten für Sie gesammelt und geben klare, praxisnahe Antworten – ohne Fachchinesisch. Betrachten Sie diesen Abschnitt als Ihr kleines Nachschlagewerk für die Hosentasche.

Hier bekommen Sie schnelle und direkte Antworten auf die Fragen, die uns am häufigsten gestellt werden. So klären wir die entscheidenden Punkte zur Auswahl, Reparatur und zum richtigen Einsatz von Zurrketten für Bagger.

Wie viele Zurrketten brauche ich für einen 20-Tonnen-Bagger?

Die genaue Anzahl hängt immer von der Verzurrmethode ab. Bei einem schweren Gerät wie einem Bagger ist das Diagonalzurren die mit Abstand sicherste und beste Wahl. Dafür brauchen Sie grundsätzlich vier Zurrketten – eine für jede Ecke der Maschine. Das ist die absolute Mindestanforderung.

Viel entscheidender ist aber die Frage nach der richtigen Stärke, also der Zurrkraft (LC) der Ketten. Ein 20-Tonnen-Bagger (das sind rund 20.000 daN) muss nach vorne mit einer Gesamtkraft von 16.000 daN (0,8 G) und zur Seite mit 10.000 daN (0,5 G) gesichert werden. Jede der vier Ketten muss also kräftig genug sein, um ihren Teil dieser gewaltigen Kräfte aufzufangen.

Als Faustregel gilt: Verwenden Sie immer vier Zurrketten. Deren kombinierte Zurrkraft sollte die errechneten Sicherungskräfte nicht nur erfüllen, sondern deutlich übertreffen. Bei der Ladungssicherung gibt es kein „zu sicher“ – eine großzügige Reserve ist Pflicht.

Darf ich eine beschädigte Zurrkette reparieren?

Hier gibt es nur eine Antwort: ein klares Nein. Eine Zurrkette ist ein sicherheitskritisches Bauteil. Sie funktioniert als eine geprüfte, geschlossene Einheit. Sobald ein Kettenglied einen Riss hat, verbogen ist oder sichtbar verschlissen ist, gilt die komplette Kette als „ablegereif“. Sie muss sofort aus dem Verkehr gezogen werden.

Der Versuch, ein gerissenes Glied zu schweißen oder ein verbogenes Teil wieder gerade zu biegen, ist strengstens verboten. Solche Basteleien schwächen die Materialstruktur und machen die Kette zu einer tickenden Zeitbombe. Im Ernstfall, also bei einer Vollbremsung, würde sie genau an dieser Stelle versagen.

Die einzige Ausnahme: Beschädigte Haken oder Spannelemente dürfen unter bestimmten Umständen von einer qualifizierten Fachwerkstatt ausgetauscht werden – aber nur, wenn die Kette selbst absolut unversehrt ist. Im Zweifel gilt immer: Aussortieren und durch ein neues, geprüftes Exemplar ersetzen. Sicher ist sicher.

Worin liegt der Unterschied zwischen einer Zurrkette und einer Hebekette?

Auch wenn sie auf den ersten Blick fast identisch aussehen, sind Zurr- und Hebeketten für komplett unterschiedliche Aufgaben gebaut. Sie dürfen unter keinen Umständen verwechselt oder gegeneinander ausgetauscht werden. Der entscheidende Unterschied liegt in ihrer Dehnung und dem eingebauten Sicherheitsfaktor.

  • Hebeketten (auch Anschlagketten): Diese Ketten sind zum Anheben von Lasten gemacht. Sie haben einen hohen Sicherheitsfaktor (meist 4:1) und eine sehr geringe Bruchdehnung. Das macht sie extrem stark und steif. Wenn sie überlastet werden, reißen sie relativ plötzlich. Das ist so gewollt, damit die Last nicht gefährlich nachgibt.
  • Zurrketten: Diese Ketten sind zum Sichern von Ladung da. Sie haben einen geringeren Sicherheitsfaktor (meist 2:1), aber dafür eine viel höhere Bruchdehnung von mindestens 20 %. Diese „Elastizität“ ist kein Fehler, sondern ein Feature: Sie erlaubt der Kette, die dynamischen Kräfte während der Fahrt – etwa bei einer Vollbremsung oder einem Ausweichmanöver – wie ein Gummiband abzufedern, ohne sofort zu brechen.

Würde man eine Hebekette zum Verzurren nutzen, könnte sie die plötzlichen Kräfte nicht elastisch aufnehmen und würde spröde brechen. Umgekehrt ist das Heben mit einer Zurrkette lebensgefährlich und gesetzlich verboten.


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